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Grafikkarten

Intels Arc A730M im Medion Erazer Major X10 im Test - Fazit

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Die Arc A380 dient nicht wirklich um sich einen Eindruck der aktuellen Entwicklung bei den diskreten GPUs von Intel zu verschaffen. Im Frühjahr und Sommer 2022 bestand vor allem die Software noch aus einer großen Baustelle und bereitete allerlei Probleme. Dieser Punkt ist nun deutlich besser geworden. Abstürze konnten wir nur noch sehr selten feststellen. Marvel's Spider-Man Remastered mit aktivierte Raytracing-Effekten ist Beispiel, in dem es regelmäßig zu zu Abstürzen gekommen ist.

Hinsichtlich der Leistung reißt eine Arc A730M keine Bäume aus. Sie platziert sich irgendwo zwischen einer GeForce RTX 3050 Ti und GeForce RTX 3060 – in den mobilen Varianten wohlgemerkt. Nominell gibt Medion im Turbo-Profil 110 W an GPU-Leistungsaufnahme frei, in Spielen sahen wir aber häufig eher 90 bis 100 W. Dennoch passt die Leistung nicht ganz zum Verbrauch, denn eine GeForce RTX 3060 kommt mit 85 W aus und liefert mehr FPS. Man hier also weiterhin das Gefühl, dass Intel die Leistung nicht vollständig auf die Straße bekommt – bildlich gesprochen.

Wenn überhaupt, dann wird Intel nur über den Preis punkten können. Kann man hier gemeinsam mit den Notebook-Herstellern ein ausgewogenen Gesamtpaket bieten, dann sind die Arc-GPUs und hier im Speziellen die Arc A730M eine echte Alternative. Das Medion Erazer Major X10 soll 1.699 Euro kosten. Ein Acer Nitro 5 mit ebenfalls einem Core i7-12700H, nur halb so großer SSD und einer GeForce RTX 3060 mit 6 GB Grafikspeicher kostet nur 1.390 Euro. Das Argument des doppelt so großen Grafikspeichers bei der A730M ist natürlich valide, bei 1080p und auch 1440p konnten wir bei den gewählten Grafikdetails allerdings noch keine großen Unterschiede feststellen. Beim Preis müssten die Hersteller noch deutlich aggressiver vorgehen, um ein echtes Preisargument bieten zu können.

Häufig im Zusammenhang mit den Arc-GPUs genannt, wird die Möglichkeit des AV1-Encondings. AV1 bietet eine bessere Qualität bei niedrigerer Bandbreite, wird aktuell aber noch kaum genutzt. An dieser Stelle muss man auch ehrlich zu sich selbst sein: Wie oft konvertiert man ein Video oder streamt ins Netz und kann daher von AV1 profitieren? Noch kann dies kein echtes Pro-Argument sein. Ein AV1-Decoding ist als Betrachter eines entsprechenden Videostreams auf allen aktuellen Grafikkarten möglich.

Aber alles in allem ist Intel im Notebook-Segment schon deutlich näher an der Konkurrenz, als dies die bisherigen Erfahrungen haben vermuten lassen. Eine Arc A770M dürfte die GeForce RTX 3060 schlagen, an eine RTX 3070 aber nicht herankommen. Dies stellt in etwa den Bewegungsspielraum dar, den sich Intel mit der Alchemist-Generation verschafft hat. Für die weiteren Generationen (bisher Battlemage, Celestial und Druid) muss Intel dann aber eine Schippe drauflegen, denn nur immer hinterher zu hecheln kann nicht die Zielsetzung sein.