TEST

ASUS ROG Strix GeForce RTX 4060 OC im Test

Die Luxusvariante der Einstiegsklasse

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Nachdem wir uns gestern fünf sogenannte MSRP-Modelle, die zum Preis von 329 Euro angeboten werden sollen, angeschaut haben, folgt heute zum Verkaufsstart der GeForce RTX 4060 mit der ASUS ROG Strix GeForce RTX 4060 OC der Test eines Custom-Models. Die Karte soll für einen Aufpreis etwas mehr zu bieten haben – so zumindest die Prämisse des Herstellers. Welchen Mehrwert die Karte bietet und wo die Unterschiede zu den günstigeren Modellen zu finden sind, ist Thema dieses Tests.

Gestern von ASUS im Test war die ASUS GeForce RTX 4060 Dual OC, die als Einstiegsmodell eine von NVIDIA gesetzte Preismarke treffen soll. Die ROG-Varianten stellen, auch nach Wiederbelebung der Matrix-Modellserie, die Speerspitze der jeweiligen Modellreihe dar. Dies gilt auch für die ASUS ROG Strix GeForce RTX 4060 OC, die ab Anfang Juli in den Handel kommen soll. Einen Preis konnte uns ASUS noch nicht nennen, wir gehen aber von 400 Euro oder mehr aus.

Update: Inzwischen ist die Karte ab 449 Euro im Handel zu finden.

Zur GeForce RTX 4060 im Allgemeinen verweisen wir auf den gestrigen Test bzw. das Fazit aus diesem. Als 1080p-Karte für 329 Euro ist der 8 GB große Grafikspeicher nicht mehr ganz so ein gewichtiger Kritikpunkt wie es das bei der GeForce RTX 4060 Ti für 439 Euro ist. Es bleibt aber dabei, dass 8 GB in 2023 eigentlich zu wenig sind. Zudem bietet das Modell gegenüber 4-5 Jahren alten Karten sicherlich ein gutes Leistungsplus, aber NVIDIA macht gegenüber der vorherigen Generation nur wenig an Rohleistung gut und dies zeigt eben die schleppende Entwicklung in diesem Leistungssegment an. DLSS 3 und Frame Generation sind gute Techniken, dürften aber nicht als alleiniges Mittel der Weiterentwicklung verwendet werden.

Als hochgezüchtetes Custom-Modell will ASUS mit der ROG Strix GeForce RTX 4060 OC in mehreren Bereichen gegenüber den Standard-Modellen punkten. Da wäre die Leistung, die über ein höheres Power-Limit und eine bessere Kühlung einen höheren Takt zulassen soll. Die Kühlung soll zudem für niedrigere Temperaturen sorgen und flüsterleise arbeiten und letztendlich spielen auch die Optik und die Materialwahl eine Rolle.

Gegenüberstellung der Karten
  ASUS ROG Strix GeForce RTX 4060 OC
GPU AD107
FP32-ALUs 3.072
INT32-ALUs 1.536
SMs 24
Tensor Cores 96
RT Cores 24
L1-Cache 3.072 kB
L2-Cache 24 MB
Basis-Takt 1.830 MHz
Boost-Takt 2.670 MHz
Speicherkapazität 8 GB
Speichertyp GDDR6
Speicherinterface 128 Bit
Speichertakt 1.065 MHz
Speicherbandbreite 272 GB/s
PCIe-Interface PCIe 4.0 x8
TDP 130 W
Preis 449 Euro

Wie alle Modelle der GeForce RTX 4060 basiert auch die ASUS ROG Strix GeForce RTX 4060 OC auf der AD107-GPU von NVIDIA. Im Hinblick auf den Ausbau und die Architektur gibt es also keinerlei Unterschiede. Bei der Taktung haben wir gestern einen Boost-Takt im Bereich von 2.460 bis 2.505 MHz gesehen. Das ROG-Modell sollte mindestens 2.670 MHz erreichen. Aber auch hier können wir bereits vorwegnehmen, dass die gestern getestete Modelle einen Realtakt von 2.700 bis 2.775 MHz erreichen und die ASUS ROG Strix GeForce RTX 4060 OC auf knapp über 2.800 MHz unter Last kommt. Hier sollte sich also ein kleiner Leistungsvorteil ergeben.

Aber ASUS hebt auch das Power-Limit an. Von 115 geht es auf 130 W. 13 % mehr Leistungsaufnahme sollten sich dann bestenfalls auch in einer entsprechend gesteigerten Leistung zeigen.

Die ASUS ROG Strix GeForce RTX 4060 OC

Wie gesagt, bei der ASUS ROG Strix GeForce RTX 4060 OC handelt es sich um ein Flaggschiffmodell der Serie. Ob es ein solches High-End-Modell in der Einstiegsklasse geben muss, sei einmal dahingestellt. Wir vermuten, dass eher preisbewusste Käufer sich in diesem Segment nach dem richtigen Modell umschauen und hier gilt es dann eine gewisse Preismarke zu treffen.

Bereits auf den ersten Blick werden die Unterschiede zu den gestern getesteten Karten ersichtlich. Mit einer Länge von 311 mm kommt sie auf Abmessungen, die wir von der GeForce-RTX-4070/80-Serie oder der absoluten Oberklasse kennen. Mit 134 mm ist sie auch deutlich höher und belegt mit einer Dicke von 62 mm auch gleich drei Slots.

Passend zur aktuellen Serie bleibt sich ASUS hinsichtlich der Optik natürlich treu. Nicht jeder mag die roten und blauen Akzente zwischen den Lüftern. Die Rückseite ist mit einer Aluminium-Backplate versehen, die mit ihrem matten schwarz deutlich zurückhaltender ist.

Bisher wurden alle von uns getesteten Modelle der GeForce RTX 4060 mit zwei Axiallüftern gekühlt. Bei der ASUS ROG Strix GeForce RTX 4060 OC sind es derer drei, die auf einen Durchmesser von 90 mm kommen. Ab einer GPU-Temperaturen von 54 °C beginnen sie sich zu drehen, bei nachlassender Last stehen sie ab 34 °C wieder still. 

Ein Blick auf die Stirnseite gibt preis, wie ASUS den Kühler gestaltet hat bzw. wie viele Heatpipes verbaut werden. Insgesamt kommen sechs Heatpipes zum Einsatz, welche die Abwärme vom Bereich der GPU in den vorderen und hinteren Teil des Kühlers abführen. Die drei Lüfter sollen dann dafür sorgen, dass diese Abwärme von den Finnen an die Umgebungsluft abgegeben wird. Das PCB der Karte entspricht nur etwa zwei Drittel der Gesamtlänge der Karte. Entsprechend findet sich der 8-Pin-Anschluss zur Stromversorgung im hinteren Drittel der Karte wieder.

Wie bei vielen Modellen von ASUS üblich bietet auch die ROG Strix GeForce RTX 4060 OC die Möglichkeit zwei unterschiedliche BIOS-Versionen mit unterschiedlichen Lüfter-Profilen zu verwenden. Im Auslieferungszustand wird der Performance-Mode verwendet, in dem wir auch sämtliche Tests durchgeführt haben. Der Quiet-Mode verspricht eine geringe Lautstärke, soll aber kaum Nachteile bei der Leistung bieten. Ein kurzer Test ergab, dass der GPU im Quiet-Mode bei 2.775 MHz lag (zu vorher 2.820 MHz) und die Lüfter darüber hinaus mit nur noch knapp 1.000 Umdrehungen pro Minute arbeiteten und im Performance-Mode bis zu 1.540 RPM. Die Karte ist im Quiet-Mode also noch einmal leiser und verliert nur unwesentlich in der Leistung.

Am hinteren der Ende der Karte befindet sich zum Einen der beleuchtete Ring, den wir später noch in Aktion sehen werden und zum anderen zwei Lüfteranschlüsse, die es erlauben, zwei oder per Y-Slitter mehr Gehäuselüfter über die Last an der Grafikkarte zu steuern. In unsere Augen macht dies allerdings mehr Sinn, wenn auch die Grafikkarte für eine merklich höhere Abwärme sorgt. 130 W sollten kein Problem darstellen.

Auf der Slotblende angeboten werden dreimal DisplayPort 1.4 und einmal HDMI 2.1.

Eingeschaltet präsentiert die ASUS ROG Strix GeForce RTX 4060 OC auch ihre RGB-Beleuchtung, die sich auf der Stirnseite und einem Ring am hinteren Ende der Karte befindet.