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Sapphire Pure Radeon RX 7900 GRE Gaming OC

Der fast lautlose goldene Hase im Test

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Der offizielle Verkaufsstart der Radeon RX 7900 GRE soll AMD im Preisbereich von 600 Euro für neuen Schwung verhelfen. In Form eines Modells von Gigabyte haben wir uns die Grafikkarte initial angeschaut, heute werfen wir einen Blick auf die Sapphire Pure Radeon RX 7900 GRE Gaming OC. Wir versprechen uns von dieser Karte eine bessere Kühlung, denn aus der Vergangenheit wissen wir, dass Sapphire darauf einen großen Wert legt. Die Ergebnisse des Tests gibt es in diesem Artikel.

Sapphire ist ein Premium-Partner von AMD. Von der Radeon RX 7900 GRE bringt man gleich drei Varianten auf den Markt. Die Pulse stellt dabei das günstigste Modell dar, die von uns getestete Pure kommt im eleganten Weiß daher und soll etwas mehr zu bieten haben und die Nitro+ stellt das Spitzenmodell dar.

In OEM-Systemen ist die Radeon RX 7900 GRE hierzulande schon gut ein halbes Jahr erhältlich. Hier und da sickerten auch schon MBA-Designs (Made by AMD) in den Markt, spätestens aber seit Anfang diesen Jahres tauchten dann vermehrt Karten verschiedener Hersteller auf. Ende Februar erfolgte der offizielle Verkaufsstart und inzwischen finden sich im Preisvergleich zahlreiche Modelle verschiedener Hersteller.

Anhand ihrer technischen Daten wird die Radeon RX 7900 GRE leicht unterhalb der Radeon RX 7900 XT platziert und ist das kleinste Modell auf Basis der Navi-31-GPU. Der initiale Test aber hat gezeigt, dass sie näher an der Radeon RX 7800 XT liegt, als man dies erwarten würde. Die beschnittene Speicherbandbreite dürfte einen Anteil daran haben.

Die Basis der Radeon RX 7900 GRE ist wieder die Navi-31-GPU. Der zentrale GCD (Graphics Compute Die) mit den Shadereinheiten kommt auf 80 aktive Compute Units. Von den möglichen sechs MCDs (Memory Chiplet Die) sind nur vier aktiv. Somit liegt die Radeon RX 7900 GRE hinsichtlich des GPU-Ausbaus noch recht nahe an der Radeon RX 7900 XT.

Gegenüberstellung der Navi-3x-GPUs

Radeon RX 7900 XTX Radeon RX 7900 XTRadeon RX 7900 GRERadeon RX 7800 XT
GPU Navi 31 Navi 31Navi 31Navi 32
GCDs 1x 1x1x1x
MCDs 6x 5x4x4x
Stream-Prozessoren 6.144 5.3765.1203.840
Compute Units (CU) 96 848060
Game-Takt 2.300 MHz 2.000 MHz1.880 MHz2.124 MHz
Boost-Takt 2.500 MHz 2.400 MHz2.245 MHz2.430 MHz
Infinity Cache 96 MB 80 MB64 MB64 MB
Speicher GDDR6 GDDR6GDDR6GDDR6
Speicherkapazität 24 GB 20 GB16 GB16 GB
Speicherinterface 384 Bit 320 Bit256 Bit256 Bit
Speicherbandbreite 960 GB/s 880 GB/s576 GB/s624 GB/s
TBP 355 W 315 W260 W263 W
Preis ab 949 Euro ab 740 Euroab 580 Euroab 530 Euro

Mit vier aktiven MCDs bietet die Radeon RX 7900 GRE ein 256 Bit breites Speicherinterface und kommt auf einen Speicherausbau von 16 GB. Die Speicherbandbreite liegt bei 576 GB/s. Damit hat die Radeon RX 7900 GRE eine niedrigere Speicherbandbreite, als die Radeon RX 7800 XT, was daran liegt, dass AMD hier GDDR6-Speicher mit 18 GBit/s verbaut, während es bei der Radeon RX 7800 XT 19,5 GBit/s sind. In gewisser Weise nimmt AMD hier eine künstliche Limitierung vor, deren Auswirkungen wir in den Benchmarks beleuchten werden.

Der Game-Takt der Sapphire Pure Radeon RX 7900 GRE Gaming OC liegt bei 1.972 MHz. Im Boost-Takt soll sie auf 2.333 MHz kommen. In der Praxis zeigt sich, dass die Karte von Sapphire diese 2.333 MHz nur in Ausnahmefällen erreicht. Im Durchschnitt liegt sie bei etwa 2.200 MHz unter Dauerlast.

Das Power-Limit von 260 W kann bei der Sapphire Pure Radeon RX 7900 GRE Gaming OC um 15 % auf 299 W erweitert werden.

Sapphire Pure Radeon RX 7900 GRE Gaming OC

Eine Einordnung der Pure-Variante innerhalb der Produktpalette von Sapphire haben wir bereits vorgenommen. Sapphire hat sich hier für eine weiße Farbgestaltung des Kühlers und der Backplate entschieden. Damit hebt man sich etwas von der Konkurrenz ab, wenngleich es auch hier schon weiße Modelle der Radeon RX 7900 GRE gibt.

Die Gesamtlänge der Karte beträgt 315 mm, in der Tiefe baut sie 130 mm auf und in der Höhe belegt sie mit 50 mm gut 2,5 Slots. Drei Axiallüfter kümmern sich um die Versorgung mit Frischluft. Sie haben einen Durchmesser von jeweils 95 mm und beginnen ab einer GPU-Temperatur von 44 °C sich zu drehen. Lässt die Last wieder nach, stehen die Lüfter ab 38 °C wieder still. Im Rahmen der Messungen gehen wir dann auf die Lautstärke genauer ein.

Auf der Rückseite setzt Sapphire eine Backplate aus Metall ein, welches ebenfalls komplett weiß ist. Das schwarze PCB und der silberne Kühlkörper stellen einen gewissen Kontrast zum weißen Kühler dar. Die Backplate besitzt einige Öffnungen, durch die vor allem der Kühler deutlich zu erkennen ist.

Auf der Stirnseite der Karte befinden sich zwei 8-Pin-Stromanschlüsse, die für eine Versorgung von 260 W ausreichend sind. In der aktuellen Generation verzichten AMD und seine Partner also weiterhin auf den 12VHPWR-Anschluss, den NVIDIA bei den GeForce-RTX-40-Karten fast gänzlich durchgesetzt hat. Einen BIOS-Schalter gibt es bei der Sapphire Pure Radeon RX 7900 GRE Gaming OC nicht. Wohl aber über die Rückseite der Karte ist am hinteren Ende der Karte ein LED-Switch verfügbar, der die LED-Beleuchtung auf der Stirnseite ein/ausschaltet. Dabei handelt es sich um ein rot beleuchtetes Sapphire-Logo. Für eine RGB-Beleuchtung muss man zur Nitro+-Variante greifen.


Zur Kühlung von GPU, GDDR6-Speicher und einigen Komponenten der Strom- und Spannungsversorgung setzt Sapphire auf große Kontaktplatten direkt auf diesen Komponenten und eine Durchkontaktierung der Abwärme mittels Heatpipes und direkten Verbindungen mit dem Kühlkörper.

Auf der Slotblende befinden sich jeweils zwei DisplayPort-2.1- und HDMI-2.1-Ausgänge.

Aktuell ist die Sapphire Pure Radeon RX 7900 GRE Gaming OC ab 650 Euro am Markt zu finden.