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Nicht weiter beschäftigen wollen wir uns vor dem Fazit mit der Möglichkeit sich ein solches System selbst zusammen zu bauen. Ja, es ist möglich und ja es ist auch günstiger als ein ROG G20 von ASUS zu wählen. Gehäuse mit einem ähnlichen Volumen sind erhältlich, weisen dann aber nicht die Optik eines G20 auf. Beschränkt man sich also alleine darauf, den Integrationsgrad und die Tatsache, dass es sich um ein fertiges System handelt, steht das ASUS ROG G20 in seiner vollen Pracht und ohne Abstriche da.
Kommen wir nun aber zum System als solches. Ein Intel Core i7-4790 reicht für alle aktuellen Anwendungen im Gaming-Segment mehr als aus. Für größere Spiele-Ansprüche sollte man die günstigste Konfiguration aber außen vor lassen. Während man über die 8 GB an DDR3-Arbeitsspeicher noch hinwegsehen könnte, spielt die GeForce GTX 760 eher in der Mittelklasse, was zusammen mit der recht kleinen SSD vermutlich kein echtes Vergnügen aufkommen lässt. Wohl am vernünftigsten ist die mittlere Konfiguration mit 16 GB Arbeitsspeicher und einer GeForce GTX 970, die dann auch schon mit einer 256 GB SSD daherkommt. Für einen Preis von 1.699 Euro ist die Konfiguration aber sicher kein Schnäppchen. Für die GeForce GTX 980 und die Verdopplung des Festplattenspeichers verlangt ASUS einen Aufpreis von 300 Euro auf die 1.999 Euro Gesamtpreis des Topmodells.
Der Intel Core i7-4790 im Zusammenspiel mit der GeForce GTX 980 sind sicherlich nicht die schlechteste Kombination. Einschränkungen sind bei 1.080p, 1.440p und 1.600p nicht zu machen. Auch für die GeForce GTX 970 können wir uns dieses Bild vorstellen, etwas schwieriger wird die Rechtfertigung für die kleinste Ausstattung mit der GeForce GTX 760. Allenfalls Spielern, die vor einem 1.080p-Monitor sitzen könnten wir diese Konfiguration noch empfehlen. Die Top-Ausstattung hingegen lässt keinerlei Wünsche offen. Wir haben das anhand der Benchmarks und Frameverläufe versucht darzustellen, allerdings an einem UltraHD-Display mit 3.840 x 2.160 Pixel, wo auch eine GeForce GTX 980 gehörig ins Schwitzen gerät. So konnten wir nicht mehr die allerhöchsten Settings verwenden und auch bei den Anti-Aliasing-Modi mussten wir den ein oder anderen Gang herunterschalten. Für Spiele also ist der ASUS ROG G20 in den beiden höchsten Ausstattungsvarianten nur zu empfehlen.
Solch hochintegrierte Systeme bringen allerdings auch einige Punkte mit sich, die gerade hier bei uns weniger gerne gesehen werden. Dies wäre zum einen die fehlende bzw. eingeschränkte Möglichkeit die ein oder andere Komponente zu wechseln. Auf den ersten Blick fanden wir keinen Weg das Gehäuse des G20 zu öffnen, einzig eine Schraube auf dem Boden deutete einen offensichtlichen Weg an. Nach Rücksprache mit ASUS erfuhren wir, dass sich das Gehäuse doch öffnen ist, was in einem Youtube-Video von ASUS zu sehen ist. Hier ist dann auch die GeForce GTX 980 im Referenzlayout zu sehen, die sich wohl auch austauschen lässt, was für allem für die kleineren Ausstattungsvarianten interessant sein dürfte. Mit etwas Fingerspitzengefühl ist wohl auch ein Austausch der SSD und Festplatte möglich. Dann aber muss man sich schon sehr weit in die Innereien des Systems begeben. Nicht zu sehen ist, ob der Prozessor gesockelt oder verlötet ist.
Wie gesagt, die fehlende oder nur eingeschränkte Möglichkeit Komponenten auszutauschen und ein Upgrade durchzuführen gilt für die meisten Systeme, die in einem derart kompakten Gehäuse verbaut sind. Ebenfalls etwas besser hätte ASUS die Lautstärke angehen können. Kaum ein High-End-Gaming-System bleibt flüsterleise, das sollte klar sein, aber das G20 wird subjektiv doch etwas lauter, als es das vermutlich sein müsste. Bei den Temperaturen bleibt anzumerken, dass die GeForce GTX 980 mit 80 °C an ihrem Temperatur-Limit operiert, aber noch immer aber ausreichend Leistung bietet. Bei den Anschlüssen hätten wir uns den ein oder anderen USB-Anschluss mehr sowie optische Audio-Ausgänge gewünscht.
Einen weiteren Kritikpunkt möchten wir noch bei der vorinstallierten Software anbringen. Das Windows 8.1 wird in einer 64-Bit-Version vorinstalliert ausgeliefert. Auch die zahlreichen ASUS Zusatzprogramme wie Game-First oder die Steuerung der LEDs werden sicher gerne angenommen, warum aber ein gutes Dutzend an Softwarepaketen installiert sein muss, von denen der Gamer eigentlich herzlich wenig benötigt, ist uns ein Rätsel. Ein Speichermedium, sei es eine CD oder einen USB-Stick beizulegen, das all diese Software enthält und auf Wunsch mit einem Klick installiert, täte es an dieser Stelle wohl auch. Aber auch mit dieser Problematik ist ASUS nicht allein. Nahezu alle Komplettsysteme und Notebooks von zahlreichen Herstellern werden vollgepackt mit Software ausgeliefert, die das System künstlich einbremsen.
Alles in allem aber hinterlässt das ASUS ROG G20 einen positiven Eindruck. ASUS verpackt die aktuell schnellste Grafikkarte zusammen mit gut aufeinander abgestimmten Komponenten in ein kompaktes Gehäuse, das gar nicht so aufdringlich ist, wie es der erste Anblick vermuten lässt. Hier und da lassen sich Kritikpunkte (wie z.B. der Preis, die Wahl der Komponenten für die kleine Ausstattung oder aber die Verwendung eines optischen Laufwerkes) anbringen, doch diese lassen sich bei fast jedem Komplettsystem eines Herstellers anbringen.
Positive Aspekte des ASUS ROG G20:
- in der höchsten Ausstattung sehr gute Performance
- gut aufeinander abgestimmte Komponenten
- problemloses 1.080p-, 1.440p- und 1.600p-Gaming
- UltraHD/4K-Gaming mit Einschränkungen möglich
Negative Aspekte des ASUS ROG G20:
- in den höchsten Ausstattungen hoher Preis
- keine Aufrüstung möglich