Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Beim Aufbau eines Surround-Display-Systems stößt man hier und dort auf Probleme und Kinderkrankheiten. Während unserer Tests schaltete der Treiber nach einem Neustart des Systems gerne einmal SLI aus oder würfelte die Reihenfolge der Displays komplett durcheinander, sodass wir die Surround-Konfiguration erneut vornehmen mussten. Gerne blieb auch mal die Hälfte eines Bildschirms komplett schwarz, was allerdings nur zweimal während unseres rund einwöchigen Tests auftrat und was durch einen Neustart des Systems samt des Monitors behoben werden konnte.
Am besten ist es, wenn man beim Aufbau eines solchen Systems zunächst nur ein Display an die Haupt-Grafikkarte anschließt, den Rechner startet und direkt im Treiber die SLI-Beschleunigung auf die maximale Leistung stellt. Nach einem weiteren Neustart können nacheinander die beiden restlichen Bildschirme an die gleiche Grafikkarte angeschlossen werden. Bringen alle drei Bildschirme ein Bild, ist die erste Hürde genommen.
Anschließend müssen die Displays richtig eingestellt und die Bezel-Korrektion angepasst werden. Hierfür stellt man im Treiber von "3D-Performance maximieren" auf "Mit Surround über Anzeige verteilen" um. SLI ist natürlich weiterhin aktiv. Über einen weiteren Klick auf "Konfigurieren" kann die Reihenfolge der Displays und die Rahmengröße der Displays angepasst werden, damit später keine Bildinhalte verloren gehen.
Kleinere Probleme mit Surround Display
Auch in Spielen kommt es gelegentlich zu Anzeige-Fehlern. Häufig werden die Intro-Logos aktueller Spieletitel verzerrt oder überhaupt nicht dargestellt. Teilweise fehlen ganze Inhalte, wie beispielsweise der Ladebalken in Far Cry 4. Ältere Spiele lassen sich teils überhaupt nicht über drei Displays spielen. In Mirrors Edge zum Beispiel wurde der gesamte Bildschirminhalt nach der Umstellung auf 10.320 x 1.440 Bildpunkte verzerrt dargestellt, das Spiel wurde unspielbar. Auch bei Rayman: Origins fehlen ganze Bildschirminhalte, womit auch dieser Titel nicht wirklich zu empfehlen ist.
Im schlimmsten Fall also muss man sich mit lediglich einem Bildschirm begnügen, kann die beiden äußeren Monitore dann allerdings für andere Programme, wie den E-Mail-Client oder den Messenger weiter verwenden.
Doch auch nicht jedes Genre ist für den Einsatz von drei Monitoren geeignet. In vielen Strategiespielen wie zum Beispiel Civilization: Beyond Earth befinden sich wichtige Menü-Punkte am linken und rechten Bildschirm-Rand. Beim Betrieb von drei Monitoren und einer Auflösung von 10.320 x 1.440 Bildpunkten ist das natürlich am linken und rechten Bildschirm, jeweils am äußeren Rand. Die Folge: Man muss ständig den Kopf hin und her bewegen, um die Menüpunkte zu erreichen und weite Strecken mit der Maus zurücklegen.
Fans von Rennspielen aber kommen bei einem Surround-Display-Aufbau voll auf ihre Kosten. In DiRt: Showdown zum Beispiel stellen die beiden äußeren Displays in der Cockpit-Ansicht den größten Teil des Cockpits dar, während der mittlere Hauptbildschirm die Strecke darstellt. Hier fühlt man sich noch tiefer drin im Geschehen. Ebenfalls viel Spaß machen Action- und Rollenspiele. In Crysis 3 wird der Sichtradius deutlich vergrößert, wenn auch aufgrund der ständigen Bewegungen etwas unscharf dargestellt. Auch in The Elder Scrolls V: Skyrim profitiert man von einem weiteren Sichtfeld.
Ein paar Screenshots unterschiedlicher Spiele finden sich in dieser Galerie:
{jphoto image=67796}
Leistungsaufnahme
Ein starkes High-End-System wie die MIFcom Battlebox 12K Dominator verfügt trotz der energieeffizienten "Maxwell"-Grafikkarten über einen großen Stromhunger. Bis zu 700 Watt zieht der gesamte Aufbau in der Spitze aus der Steckdose. Selbst im Leerlauf sind es noch knapp über 300 Watt. Mit nur einem Display sinkt die Leistungsaufnahme auf 200 bzw. 447,3 Watt deutlich. Wer sich für einen solchen Aufbau entscheidet, der muss nicht nur hohe Anschaffungskosten in Kauf nehmen, sondern auch an die Betriebskosten denken.
Werbung