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High-End-Komplettsysteme fachen immer wieder die gleichen Diskussionen an: Den einen sind solche Systeme für mehrere tausend Euro gerade recht, denn sie müssen sich keine weiteren Gedanken bei der Konfiguration und dem Zusammenbau machen. Die verlassen sich auf die Kompetenz des Herstellers und dass dieser sich Gedanken dazu gemacht hat. Die anderen sehen wenig Sinn darin einen mehr oder weniger gerechtfertigten Aufpreis für den Zusammenbau der Komponenten zu bezahlen. Doch viele vergessen dabei auch den Service, den ein solcher Komplettsystemanbieter bereitstellen kann. Im Falle von MIFcom sind dies ein Telefonsupport sowie eine Fernwartung über das Internet. Sollte auch das nicht reichen, holt MIFcom das System zu Hause ab und bringt es nach erfolgreicher Reparatur wieder zurück. Der Zeitraum, in dem ein solcher Austausch stattfindet, ist natürlich entscheidend.
MIFcom packt in den Allspark gut abgestimmte Komponenten und setzt dabei auf den Intel Core i7-4790K - es muss also nicht immer die größte CPU mit acht Kernen und 16 Threads sein. Dazu gesellen sich die beiden Radeon R9 Fury X, die aus technischer Sicht sicherlich interessant sind, schließlich kommen die neue "Fiji"-GPU nebst High Bandwidth Memory zum Einsatz, alternativlos sind die beiden Karten aber nicht. Zwei gute Custom-Modelle der GeForce GTX 980 Ti tun es sicher auch. Die beiden Radeon R9 Fury X glänzen aber auch mit der AiO-Wasserkühlung. Hinzu kommen 16 GB Arbeitsspeicher und eine Samsung SM951, die wohl aktuell schnellste SSD, die auf das PCI-Express-Interface zurückgreift. Platz findet dies alles auf einem MSI Z97M Gaming, welches hinsichtlich der gebotenen Features auch nur wenige Wünsche offen lässt und im Falle des Allspark noch gar nicht komplett ausgeschöpft wird. Ausreichend USB-Anschlüsse etc. sind jedenfalls vorhanden.
Bemängeln müssen wir allerdings die Wahl bei MIFcom hinsichtlich des optischen Laufwerks bzw. des Fehlens einer Festplatte. Eine 512 GB SSD mag zunächst ausreichen, sind aber erst einmal 5-6 aktuelle Titel mit bis zu 60 GB installiert, werden auch 512 GB recht schnell knapp. Allerdings hat MIFcom im verwendeten Corsair Obsidian 350D keinerlei Platz für ein 3,5-Zoll-Laufwerk, da die Laufwerkskäfige den beiden Radiatoren der Grafikkarten weichen mussten. Allerdings wäre in den Slots für die optischen Laufwerke noch Platz und ob ein solches überhaupt noch verbaut sein muss, ist ebenfalls fraglich.
Loben müssen wir MIFcom für die Tatsache, dass man auf zahlreiche vorinstallierte Programme und Tools verzichtet. Wir fanden ein Windows 8.1 in Reinform vor - zumindest fast. Auf die obligatorische DVD/-Blu-Ray-Abspielsoftware mochte man offenbar nicht verzichten. Verständlicher hingegen ist die Installation von Teamviewer zur eventuell notwendigen Fernwartung sowie die Corsair-Link-Software. Ansonsten aber verzichtet MIFcom dankbarerweise auf weitere vorinstallierte Software.
Die Leistung spricht im Grunde für sich. Wer aktuelle Spiele in den höchsten Einstellungen bei Auflösungen von 1080p oder 1440p spielen möchte, der findet hier die passende Hardware. Auch ein Spielen in UltraHD/4K ist möglich, wenngleich bei einem CrossFire aus zwei Radeon R9 Fury X noch Abstriche gemacht werden müssen. Zudem empfehlen wir im Zusammenspiel mit dem System auch den Einsatz eines FreeSync-Monitors.
Ein paar Worte wollen wir auch noch zu Messwerten loswerden: Der Stromverbrauch ist im Idle-Betrieb sehr gering, umso mehr verbraucht das System dann allerdings unter Last. Wer eine entsprechende Leistung möchte, kommt darum aber nicht herum - auch MIFcom oder die beteiligten Hersteller in Form von AMD, Intel, MSI und Co. können die Gesetze der Physik nicht aufheben. Sicherlich lassen sich Systeme mit einem besseren Performance/Watt-Verhältnis zusammenstellen, wer 3.699 Euro für ein solches Komplettsystem ausgibt, wird sich aber sicherlich nicht an 700 Watt stören. Offenbar keinerlei Probleme hat das System hinsichtlich der Temperaturen. Das gewählte Kühlkonzept scheint zu funktionieren und auch nach mehrstündigem Spielspaß konnten wir keinerlei überhöhte Temperaturen feststellen.
Ein paar Abstriche müssen wir noch bei bei der Lautstärke machen. Die Messwerte können unter anderem nicht zeigen, dass die beiden Radeon R9 Fury X durch ein nerviges Pumpengeräusch einfach zu laut sind. MIFcom verspricht allerdings, die erste Revision der Karte nicht in Kundensystemen zu verbauen. Unter Last muss das System dann wie beim Stromverbrauch der gebotenen Leistung Tribut zollen. Die Lüfter drehen deutlich auf und das System wird selbst unter einem Schreibtisch gut hörbar.
Grob überschlagen kommen wir für die verbauten Einzelkomponenten auf eine Gesamtsumme von 3.000 Euro. Damit bleiben noch rund 700 Euro für den Zusammenbau und den von MIFcom gebotenen Service. Ob es dies dem Käufer wert ist, muss jener sicherlich für sich selbst entscheiden.
- Link zum Allspark-System bei MIFcom
Positive Aspekte des MIFcom Allspark:
- gute Leistung selbst bei UltraHD/4K
- gut aufeinander abgestimmte Komponenten
- aufmerksamer Zusammenbau und farblich Abstimmung der Komponenten
- kompakte Abmessungen
- gutes Kühlkonzept
- Windows ohne übermäßig vorinstallierte Software
- umfangreiches Service-Angebot von MIFcom
Negative Aspekte der MIFcom Allspark:
- keine HDD verbaut
- keine 3,5-Zoll-Käfige vorhanden
- etwas laut unter Last