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Bevor wir uns das Gehäuse des MSI Vortex G65-6QF SLI im Detail anschauen, werfen wir zunächst einen Blick auf die Hard- und Software-Ausstattung.
Herzstück des kompakten Gaming-Rechners ist ein Intel Core i7-6700K. Er läuft wie alle aktuellen Skylake-Prozessoren von Intel im 14-nm-Verfahren vom Band – anders als in vielen anderen Systemen dieser Baugröße kommt mit ihm jedoch keine abgespeckte Notebook- oder gar Ultrabook-CPU zum Einsatz, sondern eine waschechte Desktop-CPU, die obendrein dem aktuellen Topmodell für den Sockel LGA1151 entspricht. Zur Verfügung stehen insgesamt vier Rechenkerne, die dank SMT-Unterstützung bis zu acht Threads gleichzeitig bearbeiten können. Dabei machen sie sich mit einer Geschwindigkeit von 4,0 bis 4,2 GHz ans Werk. Theoretisch ließe sich der Prozessor dank des nach oben hin geöffneten Multiplikators und dank des Z170-Chipsatzes auch noch spielend leicht übertakten. Im BIOS gibt es hierfür jedoch keine Einstellmöglichkeit. Dazu gibt es einen klassenüblichen 8 MB großen L3-Cache, einen 4x 256 KB großen L2-Cache und einen pro Core 32 KB großen Daten- und Instruktions-Cache in erster Reihe. Die TDP gibt Intel mit 91 W an.
Die Skylake-CPU stellt mit der Intel HD Graphics 530 zudem eine integrierte Grafiklösung bereit. Die wäre mit ihren 24 Execution-Units aber alles andere als spieletauglich. Für den normalen Desktop-Betrieb reicht diese allerdings dicke aus.
Für Spiele hat MSI bei seinem Vortex G65-6QF SLI richtig dick aufgetragen. Zum Einsatz kommt nicht nur eine der erst kürzlich vorgestellten NVIDIA GeForce GTX 980 für Notebooks, welche eins zu eins ihrem Desktop-Schwestermodell entspricht, sondern gleich zwei davon, die im SLI-Verbund zusammengeschaltet wurden. Die beiden Grafikchips basieren auf der GM204-GPU, welche mit 2.048 Shadereinheiten jeweils dem Vollausbau entsprechen und es damit auf satte 5,2 Milliarden Transistoren bringen. Die 2.048 Rechenwerke verteilen sich auf vier Graphics-Processing-Cluster mit jeweils vier SMMs (Maxwell-Streaming-Multiprozessoren) zu je 32 ALUs. An jeden dieser SMM-Cluster sind zudem acht Textureinheiten gekoppelt, womit sich auch die Notebook-Variante der GeForce GTX 980 mit 128 Textureinheiten ans Werk machen darf.
Beim Speicherausbau hat NVIDIA im Vergleich zum richtigen Desktop-Vertreter ebenfalls nicht zum Rotstift gegriffen und setzt weiterhin auf vier Speichercontroller mit jeweils 64 Bit. Damit steht ein 256 Bit breites Interface zur Verfügung, an das 64 Rasterendstufen angeschlossen sind. Im Vergleich zur Desktop-Lösung gibt NVIDIA seinen Partnern auch die Möglichkeit, die Kapazität des Videospeichers zu verdoppeln. Wahlweise sind 4 oder 8 GB GDDR5 möglich. MSI hat sich hier für jeweils 8 GB entschieden. Die Taktraten für Chip und Speicher erreichen anders als im oben gezeigten GPUz-Screenshot keine 65 GHz (Auslesefehler), sondern lediglich 1.126 bzw. 1.750 MHz. Je nach Power- und Temperatur-Target kann sich der Grafikchip aber auf mindestens 1.216 MHz beschleunigen. Dieser Takt liegt bei unserem Testmuster in der Regel auch dauerhaft an. Hier erreichen die Desktop-Grafikkarten dann doch teils höhere Frequenzen.
Die restliche Hardware-Ausstattung
Dazu gibt es bei unserer Version satte 32 GB DDR4-Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von 2.133 MHz. Aufgrund der Platzverhältnisse vertraut MSI hier auf vier SODIMM-Module, die im Dual-Channel-Modus zusammengeschaltet wurden. Theoretisch lassen sich in den vier Speicherbänken bis zu 64 GB verbauen. Das Betriebssystem sowie die vorinstallierten Tools und Werkzeuge installiert MSI auf zwei SSDs im M.2-Steckkartenformat vor, die im RAID-0-Modus zusammengeschaltet wurden, über PCI-Express 3.0 x4 kommunizieren und mit dem NVMe-Protokoll arbeiten. MSI vermarktet dieses Feature als Super RAID 4 und verspricht Datenübertragungsraten von satten 3.300 MB/s. Für die eigene Spielesammlung steht eine herkömmliche Magnetspeicherfestplatte mit einer Kapazität von 1 TB zur Verfügung. Das 2,5-Zoll-Modell arbeitet immerhin mit 7.200 Umdrehungen pro Minute. Für eine ordentliche Sound-Ausgabe setzt MSI auf einen Realtek-ALC898-Chip, der um den Nahimic Audio Enhancer erweitert wurde. Dieser ermöglicht unter anderem eine 360-°-Erfahrung.
Die beiden Gigabit-LAN-Schnittstellen arbeiten nach dem Killer-Doubleshot-Pro-Feature, welches dank Daten-Priorisierung effizienter arbeiten soll. Zudem lässt sich darauf auch die WLAN-Verbindung aufschalten, was die Netzwerkgeschwindigkeit weiter erhöhen soll. Mit Strom versorgt wird das System über ein integriertes Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 450 W. Dieses soll sich dank 80Plus-Gold-Zertifikat besonders effizient zeigen und leise arbeiten.
Die beiden USB-3.1-Schnittstellen sind nach Typ-C ausgeführt und unterstützen damit Thunderbolt 3. Laut MSI sollen sie zwei 4K-Displays versorgen können und Mobil-Geräte wie Smartphones oder Tablets mit 5 V/3 A aufladen können. Gegenüber USB 3.0 verspricht der Hersteller eine 81 bis 85 % höhere Datenübertragungsrate.
Die Software
Bei der Software beschränkt sich MSI erfreulicherweise fast nur auf das Wesentliche – es ist kaum unnütze Software installiert. Einzig Trial-Versionen von Microsoft Office 365 und Norton Security/Online Backup sowie WinZip 17.5 dürften vielleicht nicht jedermanns Sache sein. Besonders nützlich ist das Dragon Center. Hier lassen sich die einzelnen Komponenten überwachen. Die Software zeigt neben der Auslastung von CPU, GPU, Speicher und Festplatte auch die aktuelle Netzwerk-Aktivität, die Arbeitsgeschwindigkeit der Lüfter sowie die Temperaturen an. Sogar der aktuell anliegende Stromverbrauch wird ausgelesen, ist aber nur als grober Richtwert anzusehen. Ebenfalls einstellen lässt sich die Lüftersteuerung sowie das Beleuchtungssystem. Hier sind verschiedene Effekte wie "Pulsierend", "Regenbogen" oder "Blinkend" möglich. Über einen Farbregler kann die Farbe in insgesamt fünf Zonen eingestellt werden. Die RGB-Beleuchtung lässt sich aber natürlich auch komplett abstellen. Eine App für Steuerung des Dragon Centers stellt MSI ebenfalls parat.
Seinem Vortex-System gibt MSI außerdem eine Jahreslizenz für den XSplit-Gamecaster mit, womit sich Spielesessions komfortabel live ins Internet streamen lassen. Ein Tool für den Nahimic Audio Enhancer sowie die Killer-Netzwerk-Chips ist ebenfalls mit dabei.
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