Die Grafikkarte:
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Schon im Mittelklasse-System werkelt eine NVIDIA GeForce GTX 1070. Für unseren High-End-Rechner mussten wir deswegen natürlich noch eine Schippe obendrauf legen. Wir haben uns hier für das GP104-Flaggschiff von NVIDIA entschieden. Der Pascal-Chip wurde bereits im Mai vorgestellt, zählt rund 7,1 Milliarden Transistoren und stellt auf vier Graphics Processing Clustern jeweils 20 Streaming Multiprozessoren und damit 2.560 Shadereinheiten bereit. Außerdem sind an jeden Shadercluster acht Textureinheiten gekoppelt, womit der GeForce GTX 1080 160 TMUs zur Seite stehen. Gefertigt wird der Chip im 16-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC. Beim Speicherausbau setzt man auf einen 256 Bit breiten Datenbus. Der Speichercontroller setzt sich dabei aus acht Blöcken mit je 32 Bit zusammen. An jeden Block sind acht ROPs angeschlossen, womit 64 Rasterbackends bereitstehen.
Bei den Taktraten fährt NVIDIA ein gewohnt hohes Level und lässt Chip und Speicher mit 1.607 bzw. 2.500 MHz arbeiten. Im Boost kann er aber auch mindestens 1.733 MHz erreichen. Unsere ZOTAC GeForce GTX 1080 AMP! Edition ist hier sogar noch schneller unterwegs. Sie bringt es auf Taktraten von 1.683/1.822/2.500 MHz. Gekühlt wird sie von einem mächtigen Dual-Fan-Kühler, der mit dicken Kupfer-Heatpipes und zahlreichen Aluminiumlamellen bestückt ist. Obendrauf gibt es eine aufgemöbelte Strom- und Spannungsversorgung und eine Backplate. Trotz ihrer High-End-Auslegung wird die ZOTAC-Karte im Leerlauf bis zum Erreichen eines bestimmten Temperatur-Levels komplett passiv und damit völlig lautlos auf Temperatur gehalten. Als kleines Highlight gibt es eine schicke Spectra-Beleuchtung obendrauf.
Etwas weniger auffällig ist die Inno3D GeForce GTX 1080 iChill X3, für Übertakter ebenfalls zu empfehlen wäre die EVGA GeForce GTX 1080 Classified ACX 3.0. Kostenpunkt alleine für unsere Grafikkarte: 665 Euro.
Mögliche Alternativen:
Weitere GPU-Tests finden sich in unserer Grafikkarten-Kategorie.
Das Netzteil:
Mit Strom versorgt wird unser High-End-Rechner über ein 660 W starkes Netzteil der Platinum-Reihe von Seasonic. Wie der Name vielleicht schon vermuten lässt, darf sich der ATX-Stromspender mit einem Platinum-Zertifikat schmücken und zeigt sich damit noch einmal ein gutes Stück effizienter als die Netzteile der beiden anderen Rechner unserer Buyer's Guides 2016. Die einzelne 12-V-Leitung leistet 55 Ampere, die kleineren 3,3- und 5,0-V-Leitungen stellen hingegen 25 Ampere bereit. Ein Kabelmanagement gibt es natürlich ebenfalls, was den Luftstrom im Gehäuse verbessert, da nur die auch wirklich benötigten Kabel im Rechner hängen. Ausreichend Kabelmaterial gibt es ohnehin: Alleine für die Grafikkarten bietet das Seasonic-Netzteil vier 6+2-Pin-Stecker, dazu gibt es die üblichen Stecker für das Mainboard und den Prozessor, aber auch zehn SATA-Stecker, vier 4-Pin-Molex-Stecker und einen Adapter für ein älteres Floppy-Laufwerk. Gekühlt wird das voll-modulare Netzteil von einem kugelgelagerten 120-mm-Lüfter, der auch unter Volllast angenehm leise seine Dienste verrichten soll. Das Besondere dabei: Per Dippschalter auf der Rückseite kann zwischen einem aktiven und semi-passiven Betrieb umgeschaltet werden.
In unserem Preisvergleich werden für das Seasonic Platinum Series 660W derzeit knapp 140 Euro ausgerufen. Komplett passiv, dafür mit weniger Leistung geht es mit dem Enermax DigiFanless 550W, ebenfalls eine gute Alternative wäre das be quiet! Dark Power Pro P11 mit 650 W.
Mögliche Alternativen:
Weitere PSU-Tests finden sich in unserer Netzteil-Kategorie.
Der Massenspeicher:
Unser Budget von 2.200 Euro macht es uns möglich, nicht nur ausschließlich auf schnelle Solid-State-Laufwerke zu setzen, sondern vor allem auch auf ein schnelles M.2-Modul mit PCI-Express-Anbindung. Unsere Wahl fiel hier auf ein Toshiba OCZ RD400 mit 256 GB Speicherkapazität. Das M.2-2280-Laufwerk soll dank NVMe und drei PCIe-Lanes eine Datenübertragungsrate von bis zu 2.600 MB/s lesend bzw. 1.150 MB/s schreibend erreichen. Bei zufälligen 4K-Zugriffen sollen zwischen 140.000 und 210.000 IOPS möglich sein. Die MCL-Chips stammen aus eigenem Hause und werden in 15 nm gefertigt. Beim Controller setzt man auf den hauseigenen Toshiba Fujisan mit vier Kanälen.
Für die Spielesammlung haben wir uns für ein zweites Laufwerk entschieden und zusätzlich eine Samsung SSD 850 Evo im 2,5-Zoll-Format verbaut. Das Laufwerk mit TLC-Speicher ist mit Schreib- und Leseraten von 540 bzw. 520 MB/s etwas langsamer.
Preislich müssen für beide Laufwerke derzeit etwa 160 und 155 Euro eingeplant werden. Eine mögliche Alternative zum Toshiba-Laufwerk ist die Samsung 950 Pro oder 960 Pro, wer lieber auf Magnetspeicher setzt, dem empfehlen wir die Seagate Barracuda 7200.14 2TB.
Mögliche Alternativen:
Weitere SSD-Tests finden sich in unserer Storage-Kategorie.
Das Gehäuse:
All das verstauen wir in einem Dark Base Pro 900 von be quiet!. Dieses ist mit Abmessungen von 242,7 x 585,5 x 577,2 mm (B x H x T) ein mächtiges Tower-Gehäuse. Dafür nimmt es jeden Formfaktor beim Mainboard auf, lässt zwei 5,25-Zoll-Laufwerke, bis zu sieben 3,5-Zoll-Festplatten und bis zu 15 2,5-Zoll-Laufwerke verbauen, wobei von letzteren jeweils zwei in einem 3,5-Zoll-Käfig montiert werden. Das Belüftungskonzept kann sich ebenfalls sehen lassen: Bereits vormontiert sind in der Front drei riesige 140-mm-Lüfter, ein weiterer 140-mm-Rotor ist an der Rückwand untergebracht. Optional lassen sich bis zu vier weitere Lüfter im Deckel, zwei am Boden und ein weiterer am Seitenteil verbauen. be quiet! setzt im Übrigen auf Echtglas beim Seitenteil und auf gebürstetes Aluminium an der Front sowie auf teuren Stahl.
Dafür ist es mit einem Preis von derzeit knapp über 200 Euro alles andere als ein Schnäppchen. Das gibt mancher alleine für seine Grafikkarte aus. Ebenfalls empfehlenswert sind das Phanteks Enthoo Evolv und das Thermaltake Suppressor F51.
Mögliche Alternativen:
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Wer noch etwas an der Kühlung feilen möchte und bereit ist, ein paar Euro mehr auszugeben, der kann sein System mit einem be quiet! Silent Wing-Lüfter aufwerten.