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Bevor wir uns das Gehäuse des Lenovo ideacentre Y710 Cube im Detail anschauen, werfen wir einen Blick auf die Hardware-Ausstattung.
Den Lenovo ideacentre Y710 Cube gibt es derzeit ausschließlich auf Skylake-Basis, wurde die Produktfamilie zur Gamescom 2016 im August des vergangenen Jahres erst offiziell angekündigt und seitdem nicht wieder aufgefrischt. Dafür setzt man fast auf das High-End-Modell, verzichtet allerdings auf das Übertakter-freundliche K-Modell. Unser Testmodell setzt auf einen Intel Core i7-6700 mit vier Rechenkernen, die dank SMT-Support jeweils zwei Threads gleichzeitig abarbeiten können, womit die Skylake-CPU über acht Threads verfügt. Gefertigt wird der Prozessor wie sein Nachfolger im 14-nm-Verfahren und macht sich abgesehen von ein paar Architektur-Verbesserungen mit einem etwas niedrigeren Takt ans Werk. Der Basis-Takt liegt bei 3,4 GHz, dank Turbo-Boost können einzelne Kerne des Intel Core i7-6700 aber auch bis zu 4,0 GHz erreichen. Zum Vergleich: Das K-Modell erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 4,2 GHz, der Nachfolger macht sich ebenfalls mit maximal 4,2 GHz ans Werk. Dafür sinkt die maximale Leistungsaufnahme von 91 auf 65 W, womit das Modell etwas effizienter arbeitet und sich einfacher kühlen lässt.
Auf Seiten der Caches gibt es einen 8 MB großen L3-Cache, den sich alle vier Kerne teilen. Der L2-Cache umfasst pro Core jeweils 256 KB. Dem Prozessor zur Seite steht eine ungewöhnliche Ausstattung von 24 GB Arbeitsspeicher. Lenovo setzt zwar auf den Dual-Channel-Modus, verbaut allerdings zwei Riegel unterschiedlicher Kapazitäten. Hier gibt es ein Modul mit 16 GB und ein zweites mit 8 GB Speicher. Beide Speicherriegel arbeiten mit einer Geschwindigkeit von 2.133 MHz und halten sich damit an die Mindestvorgaben von Intel.
Alternativ gibt es den Lenovo ideacentre Y710 Cube mit langsamerem Core-i5-Prozessor. Den setzen die Chinesen auf einen Intel Core i5-6400 und verkaufen das Gerät in der Basisversion schon für etwa 900 Euro.
Bei der Grafikkarte setzt Lenovo bei unserem Testgerät auf eine NVIDIA GeForce GTX 1080, welche erst kürzlich von der kalifornischen Grafikschmiede um eine schnellere Ti-Version erweitert wurde. Die Non-Ti-Version setzt auf den rund 7,2 Milliarden Transistoren starken GP104-Chip, welcher im fortschrittlichen 14-nm-FinFET-Verfahren bei TSMC gefertigt wird und dem Vollausbau entspricht. Die insgesamt 2.560 Shadereinheiten unterteilen sich gewohnt auf Graphics Processing Cluster, Streaming-Multiprozessoren und ALU-Einheiten. Zur Verfügung stehen vier GPCs mit 20 SMMs zu je 128 Shadereinheiten. An jeden der 20 Shadercluster sind wie gewohnt acht Textureinheiten angeschlossen, womit dem 3D-Beschleuniger 160 TMUs zur Verfügung stehen.
Beim Speicher setzt man auf einen 256 Bit breiten Datenbus, welcher sich aus acht 32-Bit-Controllern mit je zwei Speicherchips zusammensetzt. Während die meisten anderen Testkarten auf handelsüblichen GDDR5-Speicher setzen, kommt auf der GeForce GTX 1080 der etwas schnellere GDDR5X-Speicher zum Einsatz. NVIDIA und Lenovo setzen hier auf eine Gesamtkapazität von 8 GB. An jeden der 32-Bit-Controller sind außerdem jeweils acht Rasterendstufen gekoppelt, womit dem 3D-Beschleuniger 64 ROPs zur Seite stehen.
Bei den Taktraten fährt NVIDIA ein gewohnt hohes Level und lässt den Grafikprozessor seiner Founders Edition standardmäßig mit 1.607 MHz arbeiten. Dank Turbo Boost können in der Praxis noch höhere Frequenzen erreicht werden – die kalifornische Grafikschmiede garantiert hier einen Takt von mindestens 1.734 MHz. Da Lenovo im Inneren seines ideacentre Y710 Cube auf die Founders Edition setzt, entspricht das Modell ganz der NVIDIA-Vorlage. Gleiches gilt für den Speicher, welchen man mit 1.251 MHz befeuert und damit eine Speicherbandbreite von 320,3 GB/s erreicht. In der Praxis erreicht unser Testmuster einen Takt von rund 1.837 MHz, nach längerem Zocken geht der Takt auf etwa 1.809 MHz zurück.
Die restliche Hardware-Ausstattung
All das findet auf einem Mini-ITX-Board der OEM-Klasse zusammen. In den beiden Speicherbänken sind wie bereits oben erwähnt 24 GB DDR4-Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von 2.133 MHz verbaut. Das Mainboard hat bereits einen WLAN- und Bluetooth-Chip an Bord und kümmert sich dank Realtek-Chip auch gleich um die Soundausgabe. Das Betriebssystem sowie die wichtigsten Programme installiert man auf einer 256 GB großen SSD, welche allerdings nicht per schnellem PCI-Express und NVMe-Protokoll angeschlossen wird, sondern per SATA III. Dazu gibt es als zusätzliches Datengrab einen handelsüblichen Magnetspeicher mit einer Kapazität von 2 TB. Je nach Konfiguration gibt es aber auch kleinere Varianten mit 128 GB SSD- und 1-TB-HDD-Speicher. Gekühlt wird die Hardware ausschließlich per Luftkühlung. Beim Grafikkarten-Kühler setzt man auf das Kühlsystem der Founders Edition, beim Prozessor kommt hingegen eine Eigenlösung mit separater Kühlkammer zum Einsatz.
Mit Strom versorgt wird der Lenovo ideacentre Y710 Cube über ein 450 W starkes ATX-Netzteil. Hier kommt allerdings kein hochwertiges Marken-Netzteil zum Einsatz, sondern wie schon beim Mainboard ein günstiges OEM-Modell. All das bringt man in einem 393 x 314 x 252 mm großen Cube-Gehäuse unter, welches namensgebend für die Produktreihe ist. Auf die Details hierzu werden wir noch auf den nachfolgenden Seiten näher eingehen.
Software-Dreingaben
Erfreulich ist, dass der Lenovo ideacentre Y710 Cube ohne unnötige Software-Programme oder gar Bloatware ausgeliefert wird – das war bei Lenovo vor einigen Jahren noch ganz anders. Die Installation von Windows 10 ist sauber, die wichtigsten Tools und Treiber für alle Komponenten sind installiert. Zur Konfiguration dienen lediglich zwei Tools. Über die "Lenovo Companion"-App lassen sich unter anderem die Treiber mit wenigen Klicks zusammensuchen und automatisch installieren. Ebenso macht die Software wichtige Angaben zum Garantiestatus, informiert mittels verschiedene Diagnosetests über den Systemzustand, listet neue Produkte von Lenovo auf und kann das System mit nur einem Klick optimieren. Dann werden unnötige Systemdateien gelöscht und kritische Updates installiert.
Über das "Lenovo Nerve Center" lässt sich hingegen die Beleuchtung einstellen. Diese wird in zwei Bereiche eingeteilt, deren LED-Helligkeit in drei Stufen unabhängig voneinander geregelt werden kann. Ein Farbwechsel oder ein Pulsieren ist jedoch nicht möglich – der ideacentre Y710 Cube setzt ausschließlich auf dauerhaft rot leuchtende LED-Streifen. Über den Reiter Netzwerkpriorität können Programme und Spiele ausgewählt werden, deren Netzwerk-Traffic bevorzugt behandelt werden soll. Ist eine Netzwerkverbindung aktiv, informiert die Software über die aktuellen Transferraten. Ansonsten werden die wichtigsten Angaben zum System gemacht. Hierzu zählen Speicherauslastung von SSD und HDD sowie Arbeitsspeicher und natürlich die Auslastung von CPU und Grafikkarte. Welche Hardware verbaut ist, wird ebenfalls übersichtlich dargestellt.