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Der im Intel NUC NUC8I7HVK verbaute Core i7-8809G liefert eine für einen Vierkern-Prozessor sehr gute Leistung, die eigentlich nur von den aktuellen Sechskern-Prozessoren geschlagen wird. Die verbaute "Vega"-Grafik ist deutlich schneller als das, was man hinsichtlich einer integrierten Grafiklösung von Intel bisher gesehen hat. Aus diesem Grund kam es wohl auch zur Zusammenarbeit zwischen Intel und AMD. Ob diese auch fortgesetzt werden wird, wird sich noch zeigen müssen. Intel hat inzwischen aber eigene Ambitionen in diesem Bereich, sodass eine langfristige Kooperation eher unwahrscheinlich ist.
Mit den Abmessungen und dem Volumen von 1,2 l ist der Intel NUC NUC8I7HVK in diesem Bereich der leistungsstärkste Mini-PC. Die mit dem Prozessor kombinierte GPU wirkt aber etwas schwachbrüstig und kann auf nur 4 GB HBM2 zurückgreifen. Allerdings sprechen wir hier von CPU und GPU in einem Package, während eine GeForce GTX 1050 (Ti) in anderen Systemen eine gesonderte Komponente ist.
Damit wären wir auch gleich bei der Leistung des NUCs: Dieser ist etwas schneller als die besagte GeForce GTX 1050 (Ti), kommt an eine GeForce GTX 1060 aber nicht heran. Spiele in 1080p sind damit mit einigen Abstrichen durchaus spielbar. Vor allem aber können sämtliche VR-Titel problemlos gerendert werden und hier sieht Intel eine der Haupteinsatzbereiche für den NUC NUC8I7HVK mit Core i7-8809G.
Ein paar Bauchschmerzen wird der nun eventuell interessierte Käufer aber beim Preis bekommen. 900 Euro kostet der Intel NUC NUC8I7HVK. Allerdings müssen dann noch Arbeitsspeicher und SSD hinzugerechnet werden. Die Konkurrenz, zum Beispiel eine ZBOX von ZOTAC, kostet mit vergleichbarer Ausstattung zwar 200 bis 300 Euro mehr, ist dann aber bereits komplett ausgestattet. Vieles hängt davon ab, was man mit dem Hades Canyon vor hat und wozu dieser eingesetzt werden soll. Für einige Anwendungsbereiche ist das Volumen von nur 1,2 l ein entscheidender Faktor.
Derzeit offen ist die Frage, ob Intel die Prozessoren zusammen mit seinen Partnern in Kürze auch in Notebooks bringen wird, denn hier sehen wir das Haupteinsatzgebiet eines solchen Prozessors. Zwar haben Dell und HP entsprechende Modelle bereits angekündigt, von einer Durchdringung am Markt kann aber noch lange nicht die Rede sein. Dort, wo Notebooks bisher noch auf eine extra GPU bis zu GeForce GTX 1050 Ti zurückgreifen müssen, können die Core-Prozessoren mit Vega-Grafik aber eine echte Alternative sein.
Zusammengefasst bleibt zum Intel NUC NUC8I7HVK mit Core i7-8809G zu sagen: Ein Multi-Chip-Design in Zusammenarbeit von AMD und Intel hat seinen (technischen) Reiz. Die Leistung ist für ein solch kompaktes System erstaunlich, allerdings merkt man der Hardware auch an, dass sie an der thermischen Grenze operiert. Hinzu kommt, dass der Mini-PC nicht ganz günstig ist.
Positive Aspekte des Intel NUC NUC8I7HVK:
- für den Formfaktor sehr gute Leistung
- Anschlussvielfalt (DisplayPort, HDMI, Thunderbolt 3, USB 3.1 Gen 2)
- technisch interessante Zusammenarbeit aus Intel und AMD
Negative Aspekte des Intel NUC NUC8I7HVK:
- hoher Preis
- Kühlung an der Leistungsgrenze
Persönliche Meinung
Die ersten Gerüchte zu einer Zusammenarbeit zwischen AMD und Intel habe ich noch als Spinnerei abgetan und konnte mir nicht vorstellen, dass zwei derart in Konkurrenz stehende Unternehmen in irgendeiner Form zusammenarbeiten können. Doch diese Ebene zur Zusammenarbeit scheint gefunden worden zu sein, denn Intel braucht eine leistungsstärkere iGPU und AMD kann über das Custom-Silicon-Team genau solche Produkte liefern – und tut dies ja auch schon bei den Konsolen.
Aus technischer Sicht sind die Core Prozessoren mit Radeon RX Vega M Graphics dank EMIB, HBM2 und den architektonischen Details extrem interessant. Zu befürchten ist nur, dass eine solche Zusammenarbeit eine Eintagsfliege bleiben wird, denn Intel wird versuchen sich schnellstmöglich von solchen Lösungen unabhängig zu machen. (Andreas Schilling)
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