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Ein wuchtiger und leistungsstarker Dual-Tower-Kühler, der aber auch flüsterleise sein kann - das soll der Assassin II sein. Unsere Messungen und Praxiseindrücke bestätigen, dass der Produktname nicht ohne Grund gewählt wurde. Grundvoraussetzung für den Erfolg ist der wuchtige Kühlkörper mit großer Oberfläche und der effizienten Wärmeabfuhr mit gleich acht Heatpipes. Allerdings sind es gerade die Ausmaße des Kühlers, die für den Nutzer zum größten Problem werden können. Der Assassin II ist weniger asymmetrisch aufgebaut als mancher Konkurrenzkühler und überragt deshalb selbst lüfterlos schon die Speicherslots. Damit ist der Einsatz von flachem Low-Profile-Speicher geradezu obligatorisch. Auch das hohe Gewicht muss berücksichtigt werden. Ein so schwerer Kühler sollte für den Transport des PCs vorsichtshalber lieber ausgebaut werden.
Der zweite wichtige Baustein neben dem Kühlkörper sind die mitgelieferten Lüfter. Die beiden Modelle aus der DF-Serie überzeugen mit breitem Drehzahlspektrum, nebengeräuscharmem Lauf und integrierter Entkopplung. Im Alltagseinsatz mit PWM-Regelung können die Lüfter großteils auf flüsterleisen 300 U/min betrieben werden - akustisch erinnern sie also sehr wohl an den namensgebenden Meuchelmörder. Allerdings zeigt der Vergleich mit den Referenzlüftern, dass die Deepcool-Lüfter das Potential des Kühlers nicht ganz ausschöpfen können. Im Serienbetrieb ordnet sich der Assassin II deshalb ganz knapp hinter den direkten Dual-Tower-Konkurrenten ein. Insgesamt überzeugt das Verhältnis aus Kühlleistung und Lautstärke aber allemal.
Was es dem Assassin II in Deutschland aktuell jedoch besonders schwer macht, sind Verfügbarkeit und Preis. So verkauft Deepcool den Kühler zwar direkt über Amazon, der Verkaufspreis liegt mit 99,99 Euro jedoch sogar höher als beim Noctua NH-D15S. Gerade dieser immerhin 20 Euro günstigere Dual-Tower-Kühler muss aktuell als Referenz gelten, weil er schlichtweg ein enorm stimmiges Gesamtpaket bietet. Der Deepcool schlägt sich wacker und liegt mit Blick auf die Kühlleistung zumindest bei Einsatz der Referenzlüfter gleichauf mit dem Noctua. Dafür wirkt der Noctua noch etwas besser verarbeitet, bietet die bessere RAM-Kompatibilität und ist eben vor allem günstiger - zumindest, solange man keinen zweiten Noctua-Lüfter für den NH-D15S nachkauft. Selbst mit zwei Lüftern deutlich günstiger ist Alpenföhns Olymp. Auch dieser Dual-Tower-Kühler wird ab rund 80 Euro angeboten und landete in unseren Messungen mit Serienlüftern minimal, mit Referenzlüftern schon etwas deutlicher vor dem Assassin II.
Der Assassin II ist ohne Zweifel ein guter Dual-Tower-Kühler und genau richtig, wenn hohe Kühlreserven bei gleichzeitig geringer Lautstärke gebraucht werden. Aktuell hapert es mit Blick auf die Konkurrenz aber vor allem am Preis-Leistungs-Verhältnis.
Positive Aspekte des Deepcool Assassin II:
- hohe Kühlleistung, aber auch sehr leiser Betrieb möglich
- solide Verarbeitung
- Lieferumfang, PWM-Verteiler inklusive
Negative Aspekte des Deepcool Assassin II:
- eingeschränkte RAM-Kompatibilität, Platzbedarf (auch Höhe im Gehäuse), hohes Gewicht
- Schwächen im semi-passiven Betrieb