TEST

Arctic BioniX F120 und BioniX F140 im Lüfter-Doppeltest - nicht nur bunt, sondern auch langlebig - Detailbetrachtung

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Auch für einen Lüfter ist der Lieferumfang der BioniX-Modelle minimal. Arctic legt ein Tütchen mit vier Lüfterschrauben für die Montage und einen QR-Code mit Verweis auf den Supportbereich zu den Lüftern bei. 

Die Lüfter selbst sind da schon wesentlich auffälliger. Das liegt vor allem an den Kontrastfarben. Zur Auswahl stehen bei beiden Lüftergrößen Rot, Grün, Weiß und Gelb. Eingefärbt werden die Gummielemente, die die Lüfter vom Gehäuse entkoppeln sollen: Der innere Lüfterrahmen und Gummieinfassungen für die Montagelöcher. 

Der Blick auf die Rotorblätter lässt vermuten, dass die BioniX-Lüfter auf einen hohen Luftdurchsatz hin ausgelegt wurden. Tatsächlich will Arctic das Design der Lüfterblätter so optimiert haben, dass ein stärkerer Lufstrom bei geringerer Geräuschentwicklung erreicht wird. Offiziell gibt der Hersteller 117 m³/h für den BioniX F120 und 176 m³/h für den BioniX F140 an. Erreicht werden diese Werte bei der maximalen Drehzahl von 1.800 U/min. 

Für einen langlebigen und gleichzeitig leisen Betrieb sollen vor allem zwei Maßnahmen sorgen. Arctic setzt auf einen 3-Phasen-Motor. Er soll nicht nur für Laufruhe sorgen, sondern auch die Motortemperatur reduzieren und so die Lebensdauer verlängern. Arctic selbst gibt an, dass der 3-Phasen-Motor fast 20 K kühler bleibt als ein typischer 1- oder 2-Phasen-Motor. Die geringere Spulentemperatur soll die Lebensdauer vervierfachen. Für uns lässt sich diese Angabe auf die Schnelle kaum überprüfen. Wir konnten nur versuchen, die Temperatur oberhalb des Motors äußerlich mit einem Infrarot-Thermometer zu messen. An dieser Stelle blieb der BioniX F140 zwar zumindest 2 K kühler als ein Corsair ML140 Pro, Noctuas NF-A14 PWM konnte die Temperatur aber noch einmal um 1 K unterbieten. 

Letztlich werden Arctics Angaben aber zumindest indirekt durch die zehnjährige Garantiedauer gestützt. Ein praktischer Nachteil des 3-Phasen-Motors macht sich bemerkbar, wenn man die Drehzahl des Lüfters auslesen möchte. Die typischen Tools und auch Lüftersteuerungen wie Corsairs Commander Pro können das PWM-Signal des Motors nicht korrekt interpretieren. Deshalb wird ein Wert angezeigt, der 150 Prozent der realen Drehzahl entspricht. Aus der maximalen Drehzahl von 1.800 U/min werden so Werte um die 2.700 U/min. Das muss auch bedacht werden, wenn man die BioniX-Lüfter mit einer konkreten Drehzahl laufen lassen möchte. Um die Lüfter mit 1.000 U/min zu betreiben, haben wir die Drehzahl in der Corsair Link-Software deshalb auf 1.500 U/min gesetzt. 

Im Flüssigkeitslager soll eine in Deutschland entwickelten Kombination von Legierung und Schmiermittel die Reibung weiter reduzieren. Das sorgt nicht nur für weniger Lagergeräusche, sondern auch für eine geringere Wärmeentwicklung und damit ebenfalls für eine längere Lebensdauer.