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DeepCool fährt beim Assassin IV VC Vision eine spannende Produktpolitik: Man hat auf Grundlage eines bereits vorhandenen Kühlers ein neues Modell entwickelt, das eigentlich nur in zwei Punkten angepasst wurde. Aber diese beiden Punkte sind allemal prägend. Die Vapor Chamber lässt auf eine höhere Perfomance hoffen - und ein Display an einem Luftkühler ist aktuell eine Besonderheit.
Generell übernimmt der Assassin IV VC Vision erst einmal die Stärken des regulären Assasin IV. Auch die neue Variante unterscheidet sich beim Design wohltuend von anderen Dual-Towerkühlern, die optisch üblicherweise recht zerklüftet wirken. Beim Assassin IV VC Vision bilden die beiden Kühltürme und die beiden Lüfter hingegen visuell eine Einheit. Der Kühler lässt sich nutzerfreundlich montieren und bietet durch den nach hinten versetzten 120-mm-Lüfter eine bessere Speicherkompatibilität als die meisten anderen Dual-Towerkühler. Im Betrieb überzeugt der Kühler mit einem leisen Betrieb bei Minimaldrehzahl - und die Maximaldrehzahl kann einfach per Schiebeschalter limitiert werden.
Das Display bleibt allerdings hinter den Möglichkeiten zurück, die es eigentlich eröffnen könnte. Anders als bei den Pumpendisplays aktueller AiO-Kühlungen lässt sich an der Displaydarstellung nämlich nahezu nichts anpassen. Einzig die vorangestellte Null bei der CPU-Temperatur kann aus- oder abgewählt werden. Eine weiterreichende Anpassung der Darstellung oder gar das Anzeigen eigener Grafiken und Animationen ist nicht möglich. Trotzdem ist es durchaus praktisch, wenn man die CPU-Temperatur beim Blick durch das Glasseitenteil des Gehäuses gut ablesbar präsentiert bekommt.
Das Stichwort CPU-Temperatur führt uns zur Kühlperformance. Nachdem das erste Vorserien-Sample keinen klaren Performanceunterschied zum regulären Assassin IV erkennen ließ, wurden wir vom zweiten Sample positiv überrascht. Es erreicht ein klares Performanceplus gegenüber dem regulären Assassin IV. Im Vergleich zu Noctua NH-D15 G2 und Corsair A115 zeigt sich hingegen ein etwas zwiespältiges Bild: Bei Maximaldrehzahl liegt der DeepCool-Kühler beachtlicherweise vor ihnen, bei 1.000 U/min fällt er hingegen hinter die beiden Konkurrenten zurück. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass der Assassin IV VC Vision sowohl bei Maximaldrehzahl als auch bei 1.000 U/min leiser bleibt.
Eine unscheinbare, aber wichtige Anpassung am Assassin IV VC Vision ist uns selbst erst spät im Testverlauf aufgefallen: Der Assassin IV ist mit Blick auf die Mainboardkompatibilität eine Diva. Gerade zwischen Heatpipes und Spannungswandlerkühlern kann es zu Konflikten kommen. Beim Assassin IV VC Vision verlaufen die Heatpipes nun auf einem direkteren Weg und schaffen damit mehr Platz. Während wir den Assassin IV auf dem Mainboard unseres alten Kühlertestsystems nicht montieren konnten, ist das beim Assassin IV VC Vision nun möglich. Ob damit die Kompatibilitätsprobleme auf allen bisher betroffenen Mainboards behoben wurden, können wir allerdings nicht einschätzen.
DeepCool schöpft das Potenzial eines Kühlerdisplays zwar bei Weitem nicht aus und belastet die Verkaufsaussichten für den Assassin IV VC Vision zusätzlich noch durch den happigen Preisaufschlag. Der Dual-Towerkühler ist mit seinem Display und der wirkungsvollen Vapor Chamber aber doch so innovativ und leistungsstark, dass er sich einen Technik-Award verdient.
- Display informiert über wichtige Systemdaten und warnt bei hoher CPU-Temperatur
- beachtliche Kühlleistung bei Maximaldrehzahl
- flüsterleiser Betrieb möglich
- geradlinige Montage auf dem Testsystem, dabei bessere Mainboardkompatibilität als der Vorgänger
- Schiebeschalter zum Begrenzen der maximalen Drehzahl, beide Lüfter können über einen PWM-Anschluss geregelt werden
- Kühlleistung lässt bei moderaten 1.000 U/min etwas stärker nach als bei der Konkurrenz
- keine größeren Anpassungen an der Displaydarstellung möglich