be quiet! Pure Rock 3 LX und Pure Rock Pro 3 im Test

Die Pro-Premiere für die Pure-Rock-Serie - Fazit

be quiet! überrascht bei seinen neuen Einsteigerkühlern mit mehr Wahlmöglichkeiten - und dabei vor allem mit dem neuen Pro-Modell. Der "normale" Pure Rock 3 zeigt sich im Test in der LX-Variante als schlanker Single-Towerkühler, der mit guter Kompatibilität, stimmiger Optik und einem leisen Betrieb überzeugen kann. Dabei ist die UVP von knapp 40 Euro (bzw. knapp 35 Euro für die unbeleuchtete Variante) für preisbewusste Käufer attraktiv. Das gilt umso mehr, weil be quiet! trotz Inflation im gleichen Preisbereich bleibt wie bei der Vorgängergeneration. 

Der schlanke Pure Rock 3 LX kann den Intel Core i5-14600K mit Powerlimit von 181 W (entsprechend der von Intel vorgesehenen maximalen Turbo-Leistungsaufnahme) bei voller Drehzahl ausreichend kühlen. Beim Reduzieren der Lüfterdrehzahl auf 1.000 U/min wird allerdings die maximal spezifierte Betriebstemperatur überschritten. Die be quiet!-Angabe einer maximalen TDP von 190 W wirkt also nachvollziehbar. Wer eine solche CPU wie den Core i5-14600K mit einem Pure Rock 3 LX kühlen will, muss bei hoher Last mit einem höherdrehenden Lüfter leben. 

Der Pure Rock Pro 3 verspricht als Dual-Towerkühler mit zwei 120-mm-Lüftern ein deutliches Leistungsplus - und kann dieses Versprechen auch tatsächlich einhalten. Gegenüber dem schlanken Pure Rock 3 LX sinkt die Temperatur bei Maximaldrehzahl deutlich, dazu wird ein Betrieb bei moderaten 1.000 U/min möglich. Auch gegenüber dem preislich vergleichbaren Single-Towerkühler Endorfy Fortis 5 Black ARGB hat der Pure Rock Pro 3 klar die Nase vorn und bietet damit das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit den leistungsstärksten Dual-Towerkühlern wie einem Noctua NH-D15 G2 kann der Pure Rock Pro 3 zwar nicht mithalten - aber der ist noch wuchtiger, nutzt zwei 140-mm-Lüfter und ist zudem gleich rund 100 Euro teurer. Gegenüber größeren Dual-Towerkühlern punktet der Pure Rock Pro 3 zudem mit einer besseren Kompatibilität. Er ragt nur 15,4 cm in die Höhe und überzeugt im Testsystem auch bei der RAM-Kompatibilität. 

Im Vergleich zum Pure Rock 2 wirkt bei der neuen Pure-Rock-3-Generation die Kühlerabdeckung weniger wertig. Sie versteckt zwar die Heatpipeenden, besteht aber aus Kunststoff und nicht aus Metall. Die Montage ist auf LGA 1700 recht unkompliziert und wird auch durch voraufgetragene Wärmeleitpaste beschleunigt. Ersatz-Wärmeleitpaste liefert be quiet! allerdings nicht mit.

Weil be quiet! beide Kühler wahlweise unbeleuchtet und mit A-RGB-Beleuchtung anbietet, werden nicht nur unterschiedliche Peformancansprüche, sondern auch unterschiedliche optische Vorlieben abgedeckt. Der Aufpreis für die LX-Varianten bleibt dabei in einem verträglichen Rahmen. 

Die beiden getesteten Modelle aus der Pure-Rock-3-Serie erfüllen unterschiedliche Einsatzzwecke: Der Pure Rock 3 LX ist gut geeignet, wenn ein günstiger und schlanker Kühler für eine Einsteiger- bis maximal Mittelklasse-CPU gesucht wird. Der Pure Rock Pro 3 fällt zwar als Dual-Towerkühler deutlich wuchtiger aus, punktet aber trotzdem mit relativ guter Kompatibilität und kann vor allem für einen überschaubaren Aufpreis ein deutliches Performanceplus bieten. Letztlich verdienen sich beide Kühler unseren Preis-Leistungs-Award.