Werbung
Intel hat mit dem Z68 nun den "besten" Chipsatz für Sandy-Bridge-Prozessoren des Sockel 1155 herausgebracht. User, die Wert auf Leistung legen und keine Berührungsängste mit Overclocking haben, bekommen mit dem Z68 alle Performance-Features des P67-Chipsatzes und oben drauf noch einige Zusatzfeatures geliefert. Wer natürlich keinen Wert auf die integrierte Grafik legt, keinen Bezug zu Video-Transcodierung hat und sein System bereits auf einer großen SSD laufen lässt, der wird vermutlich nicht viel von den Neuerungen des Z68 bemerken und kann daher auch getrost zur P67-Plattform greifen. Die Softwarelösung "Virtu" zum parallelen Betrieb von iGPU und dedizierter Grafikkarte scheint gut zu funktionieren und sofern man die Nutzung der iGPU des Prozessors in Betracht zieht, sollte man daher beim Kauf eines Z68-Boards durchaus darauf achten, dass das Board diese Lösung wie das getestete MSI Z68A-GD80 (B3) unterstützt. Ebenfalls gut umgesetzt ist die "Smart Response"-Technologie, aber vermutlich wird diese von eher wenig User wirklich genutzt werden.
MSI hat mit dem Z68A-GD80 eine solide Z68-Platine geschaffen, die mit guter Ausstattung, stabilem Betrieb und einer hohen Flexibilität punkten kann. Das GD80 unterstützt alle aktuellen Sockel-1155-Prozessoren und bietet die wichtigsten Overclocking-Optionen, auch wenn die Umsetzung auf BIOS-Ebene besser und fehlerfreier gelöst werden hätte können. Mit Intels aktuellen Plattformen hat sich auch im BIOS-Bereich einiges getan. Fast jeder Hersteller setzt ein UEFI-BIOS ein, welches neben einer flexibleren Bedienung auch intern einige Anpassungen an die moderne Zeit mitbringt. Die neuen Gestaltungsmöglichkeiten, die sich mit einem UEFI-BIOS ergeben, hat MSI aber unserer Meinung nach bei seinem "Click Bios" etwas übertrieben genutzt. Die knallbunten und wild herumzappelnden Icons sind für ein High-End-Mainboard nicht unbedingt passend, da die Übersicht und Bedienungsfreundlichkeit doch darunter leidet. Sonst sind aber alle wichtigen Features auch in MSIs "Click Bios" integriert.
Das Board ist gut für SLI- oder CrossFireX-Systeme (mit zwei Grafikkarten) geeignet, da MSI auch an eine zusätzliche Stromversorgungsbuchse für solche Konfigurationen gedacht hat. MSI hat dem Z68A-GD80, welches man evtl. im Bereich der oberen Mittelklasse einordnen könnte, eine gute Auswahl an Zusatzoptionen spendiert. Mit vier USB-3.0- und einem zusätzlichen SATA-6G-Port dürften die meisten User gut bedient sein. Neben einem eSATA-Port finden sich auf dem I/O-Panel zwei digitale Monitoranschlüsse für die integrierte Grafikeinheit der CPU, und auch der Mischbetrieb im Rahmen von "Virtu" wird gut unterstützt. Der Onboard-Sound entspricht der üblichen Qualität und ein Firewire-Anschluss ist auf dem I/O-Panel ebenfalls vorhanden. Hervorzuheben sind weiterhin die zwei Gigabit-Netzwerkschnittstellen und die Bedienungselemente auf dem Board und am I/O-Panel. Eher negativ fallen die bescheidenen Möglichkeiten zur Lüftersteuerung auf, auch wenn MSIs mitgelieferte Windows-Software noch einige Funktionen rund ums Overclocking bereitstellt.
Durch Klick auf das Bild kommt man zu einer vergrößerten Ansicht
Für Boardhersteller hat der Z68 weiterhin das kleine "Problem", dass nur acht PCIe-Lanes für weitere Komponenten verfügbar sind. MSI verzichtet auf den einfachen Ausweg per zusätzlichem PCIe-Switch, sodass der Käufer mir zwei kleineren Einschränkungen zu leben hat. Verwendet man im untersten PCIe-x16-Slot eine PCI-Express-Karte mit x4-Anbindung, werden einige Onboardkomponenten deaktiviert. Auch lässt sich nur einer der beiden PCIe-x1-Slots nutzen, was aber aufgrund der Tatsache, dass "normale" Grafikkarten in der Regel den zweiten Slot physisch blockieren, nicht weiter tragisch ist.
Im täglichen Handling konnte das Z68A-GD80 insgesamt überzeugen. Das Board lief stabil und ermöglichte gute Overclockingwerte, auch wenn etliche Kleinigkeiten den Spaß am Overclocking etwas behindern. Hier sollte MSI noch etwas nachlegen und könnte bei der Gelegenheit dem Click Bios auch gleich eine effizientere Bedienoberfläche verpassen.
Positive Eigenschaften des MSI Z68A-GD80:
- Z68-Chipsatz mit Unterstützung von Lucid "Virtu" (parallele Nutzung von iGPU und diskreter Grafikkarte) und Intels Smart Response Technlogy (Caching-Feature)
- gute Ausstattung, Unterstützung von SLI bzw. CrossfireX
- hohe Performance, gute Gesamtperformance, insgesamt stabiler Betrieb
- geringer Stromverbrauch
Negative Eigenschaften des MSI Z68A-GD80:
- relativ teuer (im Vergleich z.B. zum ASUS P8Z68-V Pro)
- kleinere Einschränkungen in der Nutzbarkeit der Onboard-Komponenten aufgrund der beschränkten Anzahl von PCIe-Lanes zum Chipsatz
- schlecht zu bedienendes UEFI-Bios mit einigen kleineren Bugs oder Unstimmigkeiten
- Overclocking-Optionen nur ausreichend
- durchschnittliche Performance des Onboard-SATA-Controllers (Marvel 9128)
MSI hat mit dem Z68A-GD80 ein solides Z68-Mainboard geschaffen. Es bietet eine gute Performance, einen sehr niedrigen Stromverbrauch und auch eine solide Ausstattung. Overclocking ist im normalen Rahmen möglich, aber andere Boards haben in dieser Disziplin eindeutig Vorteile gegenüber dem MSI Z68A-GD80.
Weitere Links: