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Gehen wir auf die Overclocking-Eigenschaften ein. Wir haben ja bereits das MSI Z77A-GD80 getestet. Was uns bei den BIOS-Einstellungen aufgefallen ist: Sämtliche Einstellungen sind mit dem des Z77A-GD80 identisch. Dennoch muss das nicht bedeuten, dass das Overclockingverhalten ebenfalls identisch ist, denn jedes Mainboard und auch jede CPU ist ein Unikat. Von daher ist davon auszugehen, dass wir mit dem MSI Z77 MPower ein völlig anderes Ergebnis erhalten, obwohl wir dieselbe CPU verwenden. Waren es beim MSI Z77A-GD80 14 Phasen allein für die CPU, so sind es bei unserem heutigen Testkandidaten zwei mehr. Aber auch das muss nichts bedeuten. Nicht selten ist die Qualität wichtiger als die Quantität.
Bei der Base-Clock-Frequenz geht MSI beim Z77 MPower auf dieselbe Schiene. Im BIOS selbst ist die Frequenz in kHz angegeben. Dadurch lässt sich die CPU-Frequenz bis in die hinterste Ecke feintunen. Gehen wir aber vom Control Center unter der Windows-Oberfläche aus, so lässt sich dort die Base-Clock-Frequenz von 90 bis 120 MHz einstellen, genau wie beim Z77A-GD80. Die ganzen Spannungen sind unter anderem unter "My OC Genie" zu finden und individuell einzustellen. Viele wünschen sich bei den MSI-Platinen eine VCore-Veränderung im Offset-Modus. Das MSI Z77 MPower macht leider keine Ausnahme. Die VCore ist allein im Fixed-Modus von 0,800V bis 2,155V in 0,005V-Schritten einstellbar. Bei Overclockern ebenfalls beliebt ist die Unterdrückung des VDroops. Mit dieser MSI-Platine ist die so genannte Load-Line Calibration für die CPU und für die interne GPU in mehreren Prozentstufen (Offset) konfigurierbar: 12,5 Prozent, 25 Prozent, 37,5 Prozent, 50 Prozent, 62,5 Prozent, 75 Prozent, 87,5 Prozent und 100 Prozent.
Auch wenn die Daten mit dem MSI Z77A-GD80 identisch sind, hier nochmal die Overclocking-Funktionen im Detail:
Die Overclocking-Funktionen des MSI Z77 MPower in der Übersicht | |
---|---|
Base Clock Rate | 90 bis 120 MHz in 0,1 MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,800 V bis 1,800 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus) |
DRAM-Spannung | 1,108 V bis 2,464 V in 0,007-V-Schritten |
VTT/VCCIO-Spannung | 0,950 V bis 1,550 V in 0,020-V-Schritten |
CPU PLL-Spannung | 1,400 V bis 2,430 V in 0,0500- und 0,0100-V-Schritten |
PCH-Core-Spannung | 0,7750 V bis 1,7265 V in 0,0055-V-Schritten |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | IGPU Voltage, DRAM Voltage, DRAM REF, VSA Voltage |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 23 Parameter |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
QPI-Takt | - technisch nicht möglich - |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS |
Für die Windows-Oberfläche gibt MSI das "Control Center" mit auf den Weg, mit dem man die einzelnen Overclocking-Funktionen auch ohne ins BIOS gehen zu müssen, direkt auswählen und aktivieren kann. Interessiert man sich besonders für die Spannungen, bietet das MSI Z77 MPower zusätzlich auch V-Check-Points. Die mitgelieferten V-Check-Kabel können an einen Multimeter angeschlossen werden, womit man präzisere Werte erhält, als wenn man rein auf Softwarelösungen setzt. Die ganzen Overclocking-Funktionen inkl. das Control Center lassen sich in der folgenden Bildergalerie einsehen:
{jphoto image=28716}
Oben haben wir es bereits angesprochen. Mit dem MSI Z77 MPower haben wir ein völlig anderes Grundergebnis erhalten. Ein Bootvorgang mit dem Multiplikator 47 war ohne weitere Einstellungen nicht möglich, wie es noch mit dem Z77A-GD80 möglich war. Erst nachdem wir den Multiplikator 46 fixiert haben, startete das System wieder ordnungsgemäß.
Die erreichten 4,6 GHz sind aber kein schlechtes Ergebnis. Mit ein paar Optimierungen wäre sicherlich mehr drin gewesen. Das allerdings nimmt auch ein wenig Zeit in Anspruch. An Overclocking-Funktionen mangelt es beim Z77 MPower jedenfalls nicht und es gibt viele Möglichkeiten, das Overclocking-Ergebnis zu verbessern und zu verfeinern.
Von der Community war ein Wunsch, speziell für das Z77 MPower, herauszulesen, den wir nach Möglichkeit mit in den Test mit einbringen könnten. Die Sockel 1155-Mainboards von MSI sollen auf höher getaktete RAM-Module allergisch reagieren. Die Schmerzgrenze war bei DDR3-2133, ohne Aktivierung des XMP-Profils. Der Grund ist aber nicht nur bei den Mainboards zu finden, sondern auch bei den CPUs. Die Sandy-Bridge-CPUs haben eine native Unterstützung von DDR3-1333 mitgebracht, die Ivy-Bridge-CPUs eine Unterstützung von DDR3-1600. Nachweislich können die Ivy-Bridge-CPUs eine höhere RAM-Taktfrequenz vertragen als ihre Vorgängermodelle. Aus diesem Grund gehen wir diesem Wunsch nach und haben dem Z77 MPower einen RAM-OC-Test unterzogen. Verwendet haben wir hierzu, unabhängig vom eigentlichen Testsystem, ein Kit bestehend aus 2x 4GB TridentX DDR3-2400 Modulen von G.Skill. Laut der Seriennummer hat sich herausgestellt, dass unter den Heatspreadern dieselben Chips verbaut wurden wie bei den beliebten Samsung Green Series-Modulen. Die folgenden Ergebnisse wurden mit dem oben genannten G.Skill TridentX-Kit absolviert:
Die effektive Taktfrequenz von 2400 MHz wurde spielend erreicht. Dabei konnten wir selbst die DRAM-Voltage auf 1,434V absenken, stabil ist aber etwas anderes. Also haben wir auf rund 1,5V angehoben. Wenn man bedenkt, dass in den XMP-Profilen eine DRAM-Voltage von 1,65V hinterlegt sind, ist unser Ergebnis gar nicht so schlecht.
Wir haben es uns nicht nehmen lassen und haben uns auch das Overclocking-Verhalten mit den Samsung Green Series angeschaut. Mit diesen Modulen wurden schon beachtliche Ergebnisse erzielt. Auf dem MSI Z77 MPower allerdings fiel das Ergebnis dagegen mau aus:
Das zeigt schon mal deutlich, dass zumindest mit dem MSI Z77 MPower eine gute Übertaktbarkeit des Arbeitsspeichers gewährleistet ist, wenn auch nicht mit jeden Modulen.