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Neben einer gut ausgeprägten Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschiedenen eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die von Intel referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen, oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.
Das MSI Z77A-GD65 ist mit einigen Zusatzchips ausgestattet, welche auch mit Energie versorgt werden müssen, sei es der ASMedia-Chip für die SATA-Anschlüsse, der Realtek-Chip für den guten Ton oder der Intel-LAN-Anschluss. Standardmäßig ist der C1E Stromsparmechanismus inaktiv, allerdings sind alle vorhandenen Onboardkomponenten aktiv, was sich durchaus negativ auf den Stromverbrauch auswirken kann. Den C1E-Modus haben wir manuell aktiviert.
Vergleichen wir nun den Stromverbrauch im Idle und unter Last, gemessen bei der Ausführung von Benchmarkprogrammen. Im Standby des Rechners steht unser Strommesser auf 0,0 W. Dies bestätigt uns auch, dass auf dem Board keine Betriebs- oder Status-LED leuchtet. Dies kann sich auch negativ auswirken, in dem Fall, wenn man die Komponenten verändert, obwohl gerade Strom anliegt.
Der Test mit aktivierten Onboardkomponenten:
Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die Radeon HD7850, wobei wir die iGPU im BIOS nicht deaktiviert haben. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration scheinbar gut umgesetzt wurde.
Nach 5 Minuten im Idle nach Reboot des Systems inkl. aller Treiber ergibt sich ein Stromverbrauch von:
Das MSI ist hierbei mit 52,6 Watt der Sparfuchs unter den Boards und führt mit einem Vorsprung von über 10 Watt.
Beim Cinebench-Test liegt das MSI mit ganzen 0,2 Watt hinter dem hier erstplatziertem ASRock-Mainboard. Dieser Unterschied spielt in der Praxis keine Rolle.
Prime95 besagt, dass auch hier das MSI Z77A-GD65 eher geizig mit dem Strom umgeht. Die 115 Watt sind in unserem Vergleichstest ein guter Wert. Der Vogel wird hier vom weitaus teuren Gigabyte G1.Sniper3 abgeschossen, hier sind aber auch zusätzliche PCIe-Switches im Einsatz.
ASRock zeigt die höchste Spannung im Messwert. Das MSI und das Gigabyte liegen dicht beieinander und unterscheiden sich bei den Spannungen kaum. ASUS zeigt mit dem Maximus V Gene den besten Wert.
Der Test mit deaktivierten Onboardkomponenten:
Hierzu deaktivieren wir außer dem Onboard-LAN und Onboard-Audio sämtliche Komponenten. Dies hat den Grund, dass die meisten Anwender und auch Spieler nicht alle Onboard-Chips benötigen. Es sind daher nur der Onboard-Lan und der Onboard-Sound aktiviert. Weitere USB-3.0- und SATA-Controller wurden deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die Radeon HD 7850 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.
Die Abweichungen liegen bei allen vier getesteten Boards in etwa auf der gleichen Höhe und zeigen keine großen Überraschungen.
Hier fällt der Stromverbrauch auch nur wenig ins Gewicht. Der Unterschied beträgt je nach Mainboard zwischen 0,8 bis 1,6 Watt weniger als mit aktivierten Onboardkomponenten.
Auch beim Prime95-Test erkennen wir gegenüber den aktivierten Onboardkomponenten einen kleinen Unterschied. Auch hier sind es zwischen 0,9 und 1,3 Watt.
Wie auch bei unserem parallelen Test mit drei anderen Mainboards und leicht verändertem Setting konnten wir bei den CPU-Spannungen ebenfalls keinen Unterschied feststellen, ob nun die Onboardkomponenten aktiviert oder deaktiviert sind.
Das MSI Z77A-GD65 ist sozusagen der ECO-Sieger im geringen Stromverbrauch, der Grund ist in der geringen Ausstattung im Vergleich zur Konkurrenz zu suchen. Das große Gigabyte G1.Sniper3, welches mit seiner Ausstattung in einer anderen Liga spielt, verbraucht weitaus mehr Strom. Für jemanden, der auf günstigen Stromverbrauch Wert legt, wäre das MSI-Board eine Überlegung wert.