Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die von Intel referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.
Das ASUS Maximus VIII Gene hat nur wenige besondere Zusatz-Controller erhalten. Lediglich ein USB-3.1-Controller, ein LAN-Controller und ein Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei.
Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 11.5 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Torture-spanTest, Vollauslastung). Die jeweiligen Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.
Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:
Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die Radeon R9 380, wobei wir die iGPU im BIOS nicht deaktiviert haben. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration scheinbar gut umgesetzt wurde.
Werbung
Im Idle verbraucht das Testsystem mit dem ASUS Maximus VIII Gene mit 43,4 Watt nicht all zu viel und kann alle Probanden bis auf das Gigabyte GA-Z170X-Gaming 3 hinter sich lassen. Zum Package-C-State liegen uns leider keine genauen Informationen vor, da Throttlestop keine Werte angezeigt hat.
Weniger positiv fällt das Ergebnis mit Cinebench aus, bei dem der Wert mit 102,4 Watt auf dem vorletzten Platz liegt. Dicht dahinter lag das hauseigene Z170-Deluxe mit 98,3 Watt.
Exakt dieselbe Reihenfolge sehen wir mit Prime95, womit das Testsystem unter volle Belastung gesetzt wurde. 114,4 Watt zeigte das Strommessgerät an und liegt damit um 5,8 Watt höher als das Z170-Deluxe.
Mit 1,232 Volt genehmigt sich das ASUS-Mainboard ziemlich viel für den Anfang. Den Grund haben wir ganz unten ergänzt.
Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sämtliche USB-3.0- und SATA-Controller sind hier beispielsweise deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die Radeon R9 380 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.
Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):
Im BIOS konnten wir nicht nur die Beleuchtung ausschalten, sondern auch den ASMedia ASM1142. Dadurch konnten immerhin fast drei Watt im Leerlauf eingespart werden.
In der Teillast waren es hingegen 3,6 Watt weniger, die auf dem Strommessgerät angezeigt wurden. An der Reihenfolge ändert sich jedoch nichts.
Mit Prime95 wurden 3,2 Watt weniger aus der Steckdose gezogen. Dennoch ist der Gesamtverbrauch zu hoch.
An der CPU-Spannung konnten keine Unterschiede festgestellt werden.
Während im Leerlauf gute Werte erreicht werden, sind diese in den Last-Situationen für die Ausmaße des PCBs und der Ausstattung zu hoch. Der Grund hierbei liegt bei der ASUS-MultiCore-Enhancement-Funktion. Diese bewirkt, dass unter Last alle physischen Kerne (in diesem Fall vier Stück) mit der höchsten Turbostufe arbeiten (Multiplikatorwert 39). Gleichzeitig wird die CPU-Spannung mit angehoben. Insgesamt resultiert dies in einem erhöhten Stromverbrauch, den ASUS in Kauf nimmt, um mit Standard-Parametern eine höhere Performance zu erreichen.