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ASUS X99-E im Test - ASUS' Einsteiger-Brett für Broadwell-E - Features und Layout (1)

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Der X99-Chipsatz ist auch weiterhin stark verwandt mit dem älteren Z97-PCH, den Intel für den Sockel LGA1150 vorgesehen hatte. Allerdings unterstützt der X99-Chipsatz selbst weiterhin vier weitere, native SATA-6GBit/s-Ports und kommt somit auf eine Summe von zehn SATA-6GBit/s-Buchsen. USB 3.0 (USB 3.1 Gen1) wird sechsmal nativ unterstützt. Für weitere Controller und Co. bringt er außerdem acht PCIe-2.0-Lanes mit. Das DMI (Direct Media Interface) basiert noch auf dem älteren 2.0-Protokoll.

Somit kann der betagte X99-PCH in Sachen PCI-Express-Bahnen nicht mit dem neueren Z170-Chipsatz mithalten, der gleich 20 Gen3-Lanes an der Zahl im Gepäck hat. Doch dafür unterstützen die Haswell-E(P)- und Broadwell-E(P)-Prozessoren je nach CPU-Modell bis zu 40 PCIe-3.0-Lanes nativ, sodass es hierbei zu einer Art Kompensation kommt. Vor allen Dingen für eine M.2-Schnittstelle, die bei vier PCIe-3.0-Lanes mit theoretischen 32 GBit/s zu Werke geht, hat die CPU bereits genügend Reserven und braucht nicht den leistungsfähigen PCH des Z170-Chipsatzes.

Auch beim X99-E haben wir den VRM-Kühler abgenommen, um den Blick auf die CPU-Spannungsversorgung zu erhalten. Dabei lässt sich erkennen, dass das VRM-Design mit dem hauseigenen X99 Strix Gaming und X99-A II absolut identisch ist. Somit wird jede der insgesamt acht Spulen von einem MOSFET angetrieben. Außerdem sind einmal ein 8-Pin- und 4-Pin-Stromanschluss mit verlötet worden, sodass dem Nutzer ein Puffer von 528 Watt zur Verfügung steht.

In den acht DDR4-DIMM-Bänken lassen sich durch den Anwender bis zu 128 GB Arbeitsspeicher verstauen. Je nach DIMMs ist auch ein Betrieb mit einer weitaus höheren effektiven Taktfrequenz möglich. ASUS selbst gibt die Speicherbänke bis DDR4-3200 frei. Unten rechts in der Ecke ist auch der MemOK-Button zu sehen, mit dem die Platine in Problemsituationen eigenständig die optimalen RAM-Parameter heraussucht, mit denen sie starten kann.

Ohne Überraschung: Das X99-E wurde ebenfalls mit dem ASP1257 ausgestattet, der sich um die acht Spulen kümmert.

Auf der PCB-Rückseite sind dann auch die Synchronous-Buck-Converter-Driver zu sehen. Es handelt sich auch hier um IR3535M von International Rectifier.

Bei den PWM-Controllern für die RAM-Spulen können wir einen Unterschied festhalten. Statt des ASP1250 sind es im Falle des X99-E zwei ASP1103-Modelle.

Anders als zum Beispiel beim umfangreicheren X99-Deluxe II fällt die Lane-Verteilung beim X99-E deutlich weniger komplex aus. In der Summe sind es drei PCIe-3.0-x16-Steckplätze auf mechanischer Basis und zwei PCIe-2.0-x1-Slots. Der oberste PCIe-3.0-x16-Anschluss wurde mit dem ASUS-Safe-Slot-Feature versehen, der den Steckplatz stabiler erscheinen lassen soll. Die darin installierte Grafikkarte wird bis hoch zur 3-Way-Multi-GPU-Konfiguration stets mit 16 Gen3-Lanes von der CPU versorgt. Dabei spielt es keine Rolle, ob nun ein Prozessor mit 28 oder 40 Gen3-Lanes im CPU-Sockel arbeitet.

Beim mittleren Anschluss sind es dann höchstens 16 Gen3-Lanes mit einer 40-Lane-CPU und acht Gen3-Lanes mit einem 28-Lane-Modell. Schließlich bleibt noch der unterste Steckplatz übrig, welcher mit maximal acht respektive vier Lanes zu Werke geht. Wie immer haben wir zwei Tabellen angefertigt, die die Laneverteilung übersichtlich darstellen:

PCIe-3.0-x16-Slots und deren Lane-Anbindung mit einer 28-Lane-CPU
(Core i7-5820K und Core i7-6800K)
 elektrische
Anbindung (über)
Single-GPU2-Way-SLI /
CrossFireX
3-Way-SLI /
CrossFireX
PCIe-Slot 1
x16 (CPU) x16 x16 x16
PCIe-Slot 3
x8 (CPU) - x8 x8
PCIe-Slot 5
x4 (CPU) - - x4

 

PCIe-3.0-x16-Slots und deren Lane-Anbindung mit einer 40-Lane-CPU
(Core i7-5930K/5960X/6850K/6900K/6950X)
 elektrische
Anbindung (über)
Single-GPU2-Way-SLI /
CrossFireX
3-Way-SLI /
CrossFireX
PCIe-Slot 1
x16 (CPU) x16 x16 x16
PCIe-Slot 3
x16 (CPU) - x16 x16
PCIe-Slot 5
x8 (CPU) - - x8

Vorteilhaft ist der Einsatz von nur einer Grafikkarte, denn ASUS hat unter dem obersten PCIe-3.0-x16-Steckplatz eine Lücke gelassen, sodass bei Verwendung von einer Dual-Slot-Grafikkarte alle anderen Anschlüsse dennoch belegt werden können. Beim untersten Slot gilt zu beachten, dass dieser shared angebunden wurde. Mit welcher Technologie sich der Slot die Anbindung teilt, folgt nun.

Im Storage-Bereich gibt es die übliche Kost. Soll heißen, acht SATA-6GBit/s-Ports und eine SATA-Express-Schnittstelle. Als Ergänzung hat es auch ein M.2-Anschluss mit der M-Key-Ausrichtung auf das PCB geschafft, in dem ein SSD-Modul mit einer Länge von 4,2 cm bis 11 cm eingesetzt werden kann. Entscheidet sich der Anwender, den M.2-Anschluss zu belegen, gibt es eine kleine Einschränkung, die den untersten PCIe-3.0-x16-Slot betrifft. Beide Schnittstellen teilen sich die Anbindung, sodass mit einer 40-Lane-CPU beide mit jeweils vier Gen3-Lanes versorgt werden. Im Falle einer 28-Lane-CPU wird der unterste PCIe-3.0-x16-Slot dagegen unbrauchbar.

Auf dem Bild ist zudem einer von insgesamt zwei USB-3.1-Gen1-Header zu sehen. Beide Header arbeiten nativ mit dem X99-Chipsatz zusammen.

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