TEST

Ryzen-Mainboards für 100 Euro

Vier B350-Boards im Test - BIOS und Software-Besonderheiten

Portrait des Authors


ASUS ROG Strix B350-F Gaming

Werbung

Das ASUS-Board testeten wir in der neuesten BIOS-Version 0809, das wir per EZ Update 3 über das BIOS direkt flashen konnten. Und man mag staunen, was ASUS in ein 100-Euro-Board quetscht: Ein umfangreiches BIOS, ähnlich dem großer Platinen, mit allen möglichen Funktionen, angefangen von Q-Fan bis über Overclocking- und Tweaking-Möglichkeiten. So finden wir fein einstellbare Möglichkeiten für die CPU-Spannung, den SOC und DDR4, aber auch diverse andere Spannungen. Die CPU-Spannung lässt sich von 0,5 bis 1,6875 V in 0,00625-V-Schritten justieren. Auch XMP-Profile werden vom Board ausgelesen und von Ryzen korrekt umgesetzt, 2.933 MHz mit den voreingestellten Settings führten zu einer deutlichen Beschleunigung des Systems.

Während Timings, Spannungen und Taktfrequenzen hervorragend einstellbar waren, mussten wir bei Q-Fan etwas selber Hand anlegen. Die Lüftersteuerung erkannte zwar unsere Lüfter und die Anlaufspannungen, allerdings war zumindest für die verwendete Corsair-All-in-One-Wasserkühlung die Schwelle von "volle Pulle" auf Silent zu gering gewählt. Das System fuhr bei kleinster Last die Lüfter auf maximale Lautstärke und dann sofort wieder in den Silent-Moduls, was zu einem recht nervigen An-/Aus der Lüfter führte. Mit einem manuellen Eingriff in die Lüftersteuerung im BIOS ließ sich dies aber schnell korrigieren.

ASRock AB350 Gaming K4:

Auch ASRock bietet recht viel in der Version 3.00 des UEFI-BIOS, welches uns zum Test vorlag. Wir führten ein Update von der Vorversion mit Instant Flash im BIOS durch, weiterhin bietet ASRock auch immer noch die Möglichkeit an, es über DOS zu aktualisieren. Vom Layout her sieht die BIOS-Version etwas altbacken aus, aber dafür hat sie verschiedenste Einstellungsmöglichkeiten. Im Hardware-Monitor versteckt sich eine umfangreiche Lüftersteuerung, allerdings bekamen wir unseren Lüfter anders als sonst nicht zum Aufdrehen - er lief immer auf recht entspannten Drehzahlen. Auch Overclocking-Optionen findet man reichhaltig im BIOS des Boards.

XMP probierten wir aus, allerdings startete das Board nicht mit den XMP-Einstellungen, der Monitor blieb schwarz. Die Timings der Speichermodule lassen sich jedoch im BIOS auch manuell justieren, sodass der Anwender eventuell hier selber Hand anlegen sollte, wenn man den Speicher beschleunigen möchte. Ein paar kleinere Schönheitsfehler sind auch vorhanden (z.B. Benennung der CPU-Stromsparfunktionen als Cool'n'Quiet), aber dies sind eher Kleinigkeiten.

Gigabyte AB350-Gaming 3:

Das BIOS des Gigabyte-Boards lag uns in der Version F7 vor, welche wir über @Bios aktualisierten. Auch über das BIOS selber lasst sich mit Q-Flash das BIOS einfach updaten. Es sieht etwas altbacken aus, besitzt aber alle notwendigen Features. An einigen Stellen benutzt Gigabyte aber auch falsche Begriffe, beispielsweise steht "Cool'n'Quiet" aus alten Athlon-Tagen noch für die Energiesparoptionen für den Ryzen-Prozessor. In unserem Test funktionierten XMP-Profile ohne Probleme und wurden zuverlässig erkannt. Timings der Speichermodule sind einstellbar, auch besitzt das Board rudimentäre Overclocking-Funktionen, aber nicht für den Referenztakt. Immerhin konnten Spannungen im Offset von -0,3 bis +0,3V in 0,006-V-Schritten verändert werden. Auch die SoC-Spannung und DDR-Spannung ist veränderbar.

Etwas auf Kriegsfuß standen wir mit der Lüftersteuerung, bei denen wir zwar manuell einiges einstellen konnten, aber der Lüfter lief hörbar weiter auf den alten Einstellungen. Insofern würden wir uns wünschen, das Gigabyte dem Board auch noch ein Update verpasst, ähnlich dem der großen Ryzen-Boards, wo das BIOS deutlich umfangreicher und stimmiger erschien.

MSI 350 Tomahawk:

MSIs Board testeten wir in der BIOS-Version 7A34v17, also Version 1.7. Diese hatten wir über M-Flash im BIOS ausgeführt, wofür allerdings ein USB-Stick benötigt wird - von der Festplatte können wir nicht flashen. Das MSI-BIOS ist von der Oberfläche sicherlich eines der modernsten, mit einer einfachen Ansicht zum Klicken und einer etwas detaillierteren Expertenansicht. Und so sind auch diverse Dinge einstellbar, unter anderem eine umfangreiche Lüftersteuerung, die ebenso eine graphische Benutzeroberfläche mitbringt. Unsere All-in-One-Wasserkühlung konnten wir jedoch nicht wirklich "ruhig stellen", normale CPU-Lüfter ließen sich aber ohne Probleme regeln.

Interessanterweise fand MSI gleich zwei XMP-Profile auf unserem Speichermodul, eines mit 2.800 MHz und eines mit 3.000 MHz. Nur das 2.800-MHz-Profil funktionierte dann am Ende auch. Korrekt wäre ein 2.933-MHz-Profil gewesen. Allerdings ist auch hier die Möglichkeit gegeben, sämtliche Einstellungen manuell vorzunehmen. Das funktionierte im Test auch ohne Probleme. Auch Overclocking-Funktionen und Voltage-Einstellungsmöglichkeiten liefert MSI mit.

Quellen und weitere Links

    Werbung

    KOMMENTARE (22)