Als nächstes werfen wir einen Blick auf den Stromverbrauch. Hier haben wir den Idle-Stromverbrauch gemessen und anschließend das System mit Cinebench belastet. Angegeben sind zudem auch noch als dritter Wert die Lastdaten unter Prime95. Die angegebenen Werte beziehen sich auf das Gesamt-PC-System.
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Im Idle-Betrieb liegen die vier Boards zwischen 45,9 und 49,6W. Größtenteils lassen sich diese Abweichungen aber auch durch die Lüftersteuerung relativieren, denn beim sparsamen ASRock-Board lief die Lüftersteuerung auf niedrigstem Wert, bei MSI hingegen liefen die Lüfter unserer All-In-One auf deutlich höheren Drehzahlen. Entsprechend gibt es im Idle-Bereich nur geringfügige Unterschiede.
Unter Last zeigen ASRock und ASUS die beste Performance, Gigabyte und MSI verbrauchen hingegen etwas mehr. Auch hier haben die Lüfter natürlich einen Einfluss, denn wir hatten ja schon genannt, dass ASRock nur geringfügig nach oben geregelt hat. Bei ASUS lief die Lüftersteuerung aber zufriedenstellend an, insofern sind die erreichten 111,6 Watt bzw. 116,9 Watt in Prime hier etwas besser als die Konkurrenz.
Overclocking
Alle vier Mainboards haben Overclocking-Möglichkeiten im BIOS. So finden sich bei einigen auch Möglichkeiten zum Ändern des Referenztaktes, alle haben aber zumindest die Möglichkeit, den Multiplikator des Ryzen-Prozessors zu ändern. Dies ist - Dank 0,25er-Multiplikatoren - bei Ryzen auch die einfachste Möglichkeit des Overclockings. Zudem haben alle vier Hersteller auch Möglichkeiten im Angebot, die Spannungen hochzusetzen. Für die wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten bieten die vier folgende Werte:
ASUS | ASRock | MSI | Gigabyte | |
CPU-Spannung | 0,5 bis 1,6875 V in 0,00625-V-Schritten | 0,875 bis 1,55 V in 0,00625-Schritten | 0,90 bis 1,55 in 0,0125-V-Schritten | -0,3 bis +0,3 V in 0,006-V-Schritten |
SOC-Spannung | 0,5 bis 1,4 V in 0,00625-V-Schritten | 0,5 - 1,4 V in 0,00625-V-Schritten | 0,90 bis 1,3 V in 0,0125-V-Schritten | 0,0 bis 0,3 V in 0,01-V-Schritten |
DDR-Spannung | 1,2 bis 1,8 V in 0,005-V-Schritten | 1,2 bis 1,8 V in 0,005-V-Schritten | 0,8 bis 1,5 V in 0,01-V-Schritten | 1,0 bis 2,0 V in 0,01-V-Schritten |
Alle Hersteller bieten für diese Spannungen ausreichende Einstellungsmöglichkeiten, teilweise wie ASUS und ASRock sogar ziemlich feine Justierungsmöglichkeiten. ASUS schießt mit diversen weiteren Spannungen im Vergleich aber den Vogel ab und bietet für ROG-Mainboards typische Spannungsjustierungsmöglichkeiten an.
Bei den Übertaktungsresultaten ist es natürlich immer CPU-abhängig, welche Ergebnisse erreicht werden. Von unserer CPU wissen wir, dass sie ungefähr 3,975 GHz im Lastbetrieb stabil erreicht. Wir haben also versucht herauszufinden, welches Board diese Taktfrequenzen erreichen kann und bei welcher Spannung.
ASUS | ASRock | MSI | Gigabyte | |
Overclocking-Resultat | 3,95 GHz mit 1,35 V (188 Watt) | kein Resultat | 3,972 GHz mit 1,36 V (211 Watt) | 3,975 GHz mit 1,35 V (194,7 Watt) |
Ein Mainboard schied leider aufgrund von Problemen aus: Bei ASRock führte jede Einstellung im BIOS dazu, dass das Board mit 1,6 GHz startete und bei 0,8 V lief - auch mit dem Ryzen Master Tool konnten wir kein Overclocking erreichen. Das aktuelle BIOS scheint hier also noch fehlerhaft zu sein.
Alle anderen drei Platinen erreichten Werte um 3,95 bis 3,975 GHz. MSI und ASUS liefen dabei mit dem 39,5-Multiplikator, wobei MSI den Bus etwas mit übertaktete, Gigabyte hingegen erreichte auch mit 39,75er-Multiplikator noch ein stabiles Systemverhalten. MSI setzte dabei unter Last trotz einer Einstellung von 1,35 V die Spannung auf 1,36 V herauf, die Loadline-Calibration ist hier also sehr agressiv im Overclocking eingestellt. Effektiv waren die dann dort verbrauchten 211 Watt auch schon etwas viel.