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ASRock X399 Taichi im Test - Ausgewogene Basis für Threadripper - Fazit

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Das ASRock X399 Taichi hat laut unserem Test gute aber auch schlechte Seiten zu bieten. Gerade bei der Spannungsversorgung ist das ASRock X399 Taichi eine gut aufgestellte Platine für AMDs Ryzen-Threadripper-Prozessoren. Bei der CPU- und RAM-Spannungsversorgung erlaubt sich ASRock keine Schnitzer und setzt auf insgesamt elf hochwertige 60A-Dr.MOS-Spannungswandler und ebenso elf 60A-Spulen. Acht Spulen beackern die TR4-CPU und drei weitere Spulen befeuern die maximal acht DIMMs. Letztere ermöglichen einen Arbeitsspeicherausbau bis 128 GB. Eine ECC-Unterstützung ist ebenfalls mit an Bord.

Verglichen mit dem Gigabyte X399 AORUS Gaming 7 konnten wir ebenfalls stabile 4 GHz auf allen zwölf Kernen erreichen, allerdings mit einer weitaus geringeren CPU-Spannung, sodass wir der CPU-Spannungsversorgung Bestnoten vergeben können. Einen guten Job macht auch der umfangreiche VRM-Kühler, welcher beim Overclocking-Test aufgrund angemessener Temperaturen nicht zum limitierenden Faktor wurde. Beim ASRock X299 Taichi hatten wir kritisiert, dass der Hersteller auf Onboard-Komfort, wie Power- und Reset-Button, gänzlich verzichtet. Diese fehlen beim ASRock X399 Taichi glücklicherweise nicht. Auch ist ein CMOS-Clear-Button, eine Debug-LED sowie eine USB-Flashback-Taste am I/O-Panel mit von der Partie.

Für Grafikkarten und andere Erweiterungsskarten hat ASRock vier mechanische PCIe-3.0-x16-Steckplätze vorgesehen, die mit einer x16/x8/x16/x8-Anbindung performant ans Werk gehen. Ein seitlich angebrachter und angewinkelter 6-Pin-PCIe-Stromanschluss erhöht die elektrische Stabilität. Mittig wurde auch ein PCIe-2.0-x1-Slot verbaut. Zwei von drei Zwischenräumen wurden mit zwei M.2-Schnittstellen sinnvoll gefüllt. Ein weiterer M.2-Anschluss folgt hinter dem unteren. Doch ASRock hat darüber hinaus auch noch achtmal SATA 6GBit/s und einmal U.2 verlötet. Letzterer teilt sich die Anbindung allerdings mit einem der M.2-Schnittstellen. Damit sind die 60 Gen3-Lanes des TR4-Prozessors verteilt.

Und auch der USB-Bereich wurde mit zwölfmal USB 3.1 Gen1, viermal USB 2.0 und zweimal USB 3.1 Gen2 (nativ) ordentlich ausgebaut. Ein USB-3.1-Gen2-Header hätte dem ASRock X399 Taichi allerdings gut zu Gesicht gestanden. Bei der Netzwerkverbindung bekommt es der Anwender mit Dual-Gigabit-LAN und einem Intel-WLAN-ac- und Bluetooth-4.2-Modul zu tun. WLAN-ac ist der aktuelle Standard, das Modul schiebt die Daten allerdings mit lediglich 433 MBit/s, was die Konkurrenz in diesem Bereich besser löst. Hinzu kommt dann noch das Purity-Sound-4-Feature, das aus dem Realtek ALC1220, fünf Audio-Kondensatoren und einem leistungsstarken Kopfhörerverstärker besteht. Dezent fällt die RGB-LED-Beleuchtung aus, die nur rund um den Chipsatz-Kühler zum tragen kommt.

Kommen wir nun zu den weniger überzeugenden Punkten des ASRock X399 Taichi. Absolut nicht nachvollziehbar ist die Tatsache, dass nicht alle Overclocking-Einstellungen im UEFI an einem Ort sind, nämlich im OC-Tweaker-Reiter. Die erweiterten CPU- und RAM-Einstellungen, die das Overclocking betreffen, wurden im Advanced-Reiter einsortiert. Dadurch ist das Ganze etwas unübersichtlich, was wir so von ASRock nicht gewohnt sind. Und wäre das noch nicht störend genug, so war keine manuelle RAM-Übertaktung möglich. Sobald manuelle Latenzen eingestellt wurden, wurde ein Bootvorgang verweigert. Etwas entschärft wird dieser Kontrapunkt von der guten Umsetzung des Extreme-Memory-Profiles. Loben müssen wir dafür die gute Leistungsaufnahme, sowohl im Idle als auch unter Last. Die RAM-Problematik soll allerdings mit dem nächsten AGESA-Update Geschichte sein.

Aufgrund der genannten Vor- und Nachteile ergibt sich ein Problem mit dem Preis des ASRock X399 Taichi. Gelistet ist das X399-Mainboard ab 353 Euro. Je nach Präferenzen lohnt sich auch ein Blick auf ein anderes Modell. Sofern einem WLAN-ac mit 867 MBit/s wichtig ist, kann man entweder zum MSI X399 Gaming Pro Carbon AC oder zum Gigabyte X399 AORUS Gaming 7 greifen. Wer jedoch auf eine gute CPU-Spannungsversorgung Wert legt, ist mit dem ASRock X399 Taichi genau an der richtigen Adresse.

Positive Eigenschaften des ASRock X399 Taichi:

  • sehr leistungsstarke CPU- und RAM-Spannungsversorgung
  • ein 8-Pin- und 4-Pin-Stromanschlüsse für erweitertes Overclocking
  • umfangreiche Ausstattung, u.a. acht SATA-Schnittstellen, zwölf USB-3.1-Gen1-Anschlüssen und zwei USB-3.1-Gen2-Buchsen
  • PCI-Express-3.0-Unterstützung an vier PEG-Slots
  • sehr gute Gesamtperformance und gute Stabilität
  • gute Energie-Effizienz
  • drei M.2-Schnittstellen
  • Onboard-Komfort, u.a. Power- und Reset-Button
  • guter Onboard-Sound-Bereich

Negative Eigenschaften des ASRock X399 Taichi:

  • UEFI teilweise unstrukturiert (Overclocking-Settings)
  • manuelle RAM-Übertaktung (aktuell) nicht möglich (Latenzen)
  • WLAN-ac nur bis 433 MBit/s

ASRocks X399 Taichi ist im Großen und Ganzen ein solides X399-Mainboard, das jedoch ein paar Schwächen gezeigt hat, welche ASRock teilweise mit künftigen BIOS-Updates beheben kann.

Alternativen? Wie im letzten X399-Test gilt auch jetzt: Ohne die Platine getestet zu haben, können wir rein aufgrund des besseren Preis-/Leistungsverhältnisses das MSI X399 Gaming Pro Carbon AC nennen. Je nach Präferenzen kann man sich auch mit dem Gigabyte X399 AORUS Gaming 7 arrangieren.

Persönliche Meinung

Ich bin geradezu von der sehr guten Spannungsversorgung überrascht und konnte fast nicht glauben, wie effizient diese ans Werk geht und den VRM-Bereich beim Gigabyte X399 AORUS Gaming 7 absolut alt aussehen lässt. Auch die Ausstattung ist bis auf die angesprochenen Ausnahmen angemessen. Etwas enttäuscht war ich dann aber doch von Fragmentierung der Overclocking-Einstellungen im UEFI und auch von der schlechten Umsetzung der manuellen Arbeitsspeicher-Übertaktung.

Die Threadripper-Interessenten sollten das ASRock X399 Taichi jedoch nicht ganz außen vor lassen, sondern es je nach eigenen Präferenzen in die engere Wahl nehmen. Gerade wer dem Ryzen Threadripper richtig einheizen möchte, kommt mit dem ASRock X399 Taichi absolut auf die Kosten. Gut gefallen hat mir auch die effektive Umsetzung des VRM-Kühlers, welcher zu keinem Zeitpunkt zu Limitierungen geführt hat.

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