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In Kooperation mit MSI
Gerade Neueinsteiger im Hardware-Bereich sind anfangs mit den gesamten Fachbegriffen zum Thema "Mainboard" leicht überfordert. Aus diesem Grund wurde die Mainboard-FAQ ins Leben gerufen, um den Interessierten einen tieferen und leicht verständlichen Überblick über das gesamte Themenfeld zu verschaffen.
Wir haben unsere FAQ im September 2023 auf den aktuellen Stand gebracht.
Dabei werden wir jede Menge Fragen beantworten, die wichtig sind und die sich jeder Neueinsteiger zwangsläufig stellt. Welche Formate, welche Sockel und Chipsätze es gibt, was für Anschlüsse auf einem Mainboard vorhanden sein sollten, was es für Extras gegen einen Aufpreis gibt und was es mit dem BIOS (UEFI) auf sich hat. Der Einfachheit halber haben wir uns exemplarisch auf Mainboard-Modelle von MSI und deren Funktionen beschränkt. Generell sind die Informationen aber auf andere Hersteller übertragbar.
Was ist überhaupt ein Mainboard?
Das Mainboard ist die Hauptplatine eines Computersystems und für den Betrieb absolut notwendig. In manchen Kreisen wird die Hauptplatine auch als "Motherboard" bezeichnet. Auf dem Mainboard finden Komponenten, wie der/die Prozessor/en, der Arbeitsspeicher, die Grafikkarte(n) sowie andere Erweiterungskarten ihren Platz. Außerdem werden dort Storage-Geräte, wie HDDs und SSDs angeschlossen.
Welche Mainboard-Formate gibt es für das Desktop-Segment?
Für jedes Einsatzgebiet gibt es unterschiedliche Formate mit verschiedenen Abmessungen. Oftmals bieten die Hersteller, wie auch MSI, Modelle in allen Formaten an, sodass jeder Einsatzbereich abgedeckt werden kann.
Ganz klassisch existiert das ATX-Format, das im Grunde genommen ausreichend Platz bietet. Wenn es etwas mehr sein darf, gibt es dann das Extended-ATX-Format (kurz: E-ATX), das überwiegend bei den High-End-Mainboards zu finden ist und mehr Raum für weitere Onboard-Komponenten bietet. Vorteil ist, dass die Bohrungen zur Fixierung identisch zum ATX-Format sind. Lediglich das Gehäuse muss etwas mehr Platz bieten.
Etwas kleiner fällt dann das Micro-ATX-Format (kurz: µATX) aus, das quadratische Abmaße besitzt und dennoch genügend Platz für eine ausgewogene Ausstattung bietet. Anders sieht es da mit den Mini-ITX-Abmessungen aus, mit denen es dagegen schon sehr eng zugeht. Der Vorteil bei den kleinen Abmessungen ist dafür natürlich, dass sich kompakte, aber dennoch leistungsstarke Systeme erstellen lassen.
Bei der Wahl des Mainboards sollte dann natürlich darauf geachtet werden, dass die ausgewählte Platine auch in das Gehäuse passt. Generell lässt sich sagen, dass in ATX-Gehäusen auch Micro-ATX- und Mini-ITX-Mainboards hineinpassen. Andersherum geht dies natürlich nicht. Am Beispiel des MSI B650 GAMING PLUS WIFI lässt sich zweifellos erkennen, dass diese Platine im klassischen ATX-Format designt wurde, was somit bedeutet, dass das ausgewählte Gehäuse mindestens ATX-Mainboards aufnehmen können muss.
Davon ab gibt es natürlich noch weitere Formate im professionellen Server-Segment, allerdings beschränken wir uns einzig auf das Desktop-Segment, das für den Großteil unserer Leser am relevantesten ist.
Welche CPU-Sockel und Chipsätze sind aktuell gängig?
Jedes Mainboard benötigt für den Betrieb einerseits einen CPU-Sockel und dazu den passenden Chipsatz. In der fernen Vergangenheit bestand der Chipsatz eines Mainboards aus einer North- und einer Southbridge. In der Northbridge wurden beispielsweise die Controller für den Arbeitsspeicher oder die PCI-Express-Anbindung primär für die Grafikkarte(n) und weiteres untergebracht, was nicht in der CPU integriert wurde. In der Southbridge hingegen fanden der Storage-Controller, USB-Controller und weitere Komponenten ihren Platz.
In der heutigen Zeit wieder angekommen, gibt es die Northbridge bei aktuellen Mainboards schlichtweg nicht mehr. Der ganze Part befindet sich nun in den Prozessoren selbst, sodass der Einsatz eines zusätzlichen Chips überflüssig ist. Übrig geblieben ist schließlich noch die Southbridge, die als Chipsatz bezeichnet wird. Einzige Ausnahme stellen SoC-basierte Mainboards (SoC: System on a Chip) dar, bei denen sämtliche Controller in der CPU integriert sind. Bei Intel und AMD wird der Chipsatz (ehemals Southbridge) als "PCH" (Platform Controller Hub) bezeichnet.
Wenn wir nun bei den aktuellen Mainstream-Plattformen bleiben, gibt es auf der Intel-Seite den Sockel LGA1700 (für Alder Lake-S und Raptor Lake-S (Refresh)) und auf der AMD-Seite den Sockel AM5 (Raphael (Ryzen 7000) und Phoenix (Ryzen 7000G). Das Portfolio von MSI umfasst aktuell Mainboards für alle relevanten Sockel im Mainstream-Segment.
Segment | Mainstream | |
---|---|---|
Sockel-Typ | LGA (Land Grid Array) | |
Anzahl Pins | 1700 | 1718 |
Max. CPU-Kerne/Threads | 8P/8E/24T (Alder Lake-S) 8P/16E/32T (Raptor Lake-S (Refresh)) | 16C/32T |
Chipsätze | Z790, Z690, H770, H670, B760, B660, H610 | X670E, X670, B650E, B650, A620 |
Overclocking-Support | Z790, Z690 (CPU(*1) und RAM) H770, H670, B760, B660 (nur RAM) | X670E, X670, B650E, B650 (CPU und RAM) A620 (nur RAM) |
CPU-Code-Name | Alder Lake-S (Core i 12xxx) Raptor Lake-S (Core i 13xxx) Raptor Lake-S Refresh (Core i 14xxx) | Raphael (Ryzen 7000) Phoenix (Ryzen 7000G) |
*1: Für die CPU-Übertaktung wird ein K/KF/KS-Prozessor benötigt. |
In der folgenden Tabelle können alle aktuellen AMD-Chipsätze miteinander verglichen werden. Dabei kann mit dem X670(E)- und dem B650(E)-Chipsatz der Prozessor und der Arbeitsspeicher übertaktet werden. In Verbindung mit dem A620-Chipsatz erlaubt AMD zumindest die RAM-Übertaktung.
CPU-Sockel | |||||
---|---|---|---|---|---|
max. CPU-Kerne/Threads | |||||
CPU Code Name | |||||
CPU-PCH-Anbindung | PCIe 4.0 x4 | PCIe 4.0 x4 | PCIe 4.0 x4 | PCIe 4.0 x4 | PCIe 4.0 x4 |
max. Arbeitsspeicher | 192 GB DDR5 | ||||
max. RAM-Takt (nativ) | DDR5-5200 | ||||
RAM-Channel / DIMMs pro Kanal | 2/2 | 2/2 | 2/2 | 2/2 | 2/2 |
PCIe-4.0/5.0-Konfiguration (CPU) | 1x16 oder 2x8 | 1x16 oder 2x8 | 1x16 oder 2x8 | 1x16 oder 2x8 | 1x16 (nur PCIe 4.0) |
Max. PCIe-4.0-Lanes (PCH(s)) | 12 | 12 | 8 | 8 | 0 |
Max. PCIe-3.0-Lanes (PCH) | 0 | 0 | 0 | 0 | 8 |
Max. PCIe-5.0-Lanes (CPU) | 24 | 4 (NVMe) | 24 | 4 (NVMe, optional) | 0 |
Max. PCIe-4.0-Lanes (CPU) | 0 | 20 | 0 | 20 | 20 |
Max. USB-3.2-Gen2x2-Ports | 2 | 2 | 1 | 1 | 0 |
Max. USB-3.2-Gen2-Ports | 16 | 16 | 10 | 10 | 6 |
Max. USB-3.2-Gen1-Ports | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 |
Max. USB-2.0-Ports | 12 | 12 | 6 | 6 | 6 |
Max. SATA-6GBit/s-Ports | 8 | 8 | 4 | 4 | 4 |
CPU-Overclocking | Ja | Ja | Ja | Ja | Nein |
RAM-Overclocking | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
RAID (0, 1, 10) | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
Precision Boost Overdrive | Ja | Ja | Ja | Ja | Nein |
In der folgenden Tabelle können alle aktuellen Intel-Chipsätze miteinander verglichen werden. Dabei kann ausschließlich mit dem Z790-Chipsatz der Prozessor und der Arbeitsspeicher übertaktet werden. Die Chipsätze H770 und B760 ermöglichen zumindest die RAM-Übertaktung.
Key-Feature/Chipsatz | Z790 | H770 | B760 |
---|---|---|---|
CPU-Sockel | LGA1700 | ||
max. CPU-Kerne/Threads | 8P+16E/32T | ||
CPU Code Name | Alder Lake-S / Raptor Lake-S (Refresh) | ||
DMI-Anbindung | PCIe 4.0 x8 (128 GBit/s) | PCIe 4.0 x4 (64 GBit/s) | |
max. Arbeitsspeicher | 192 GB (DDR5) / 128 GB (DDR4) | ||
max. RAM-Takt (nativ) | DDR5-5600 oder DDR4-3200 | ||
RAM-Channel / DIMMs pro Kanal | 2/2 | ||
CPU-Overclocking | Ja | Nein | Nein |
RAM-Overclocking | Ja | Ja | Ja |
PCI-Express | |||
PCIe-Konfiguration (CPU) | x16 + x4 oder x8/x8 + x4 | x16 + x4 | |
PCIe-5.0-Lanes (CPU) | 16 | 16 | 16 |
PCIe-4.0-Lanes (CPU) | 4 | 4 | 4 |
PCIe-4.0-Lanes (PCH) | 20 | 16 | 10 |
PCIe-3.0-Lanes (PCH) | 8 | 8 | 4 |
USB | |||
USB-3.2-Gen2x2-Ports (20 GBit/s) | 5 | 2 | 2 |
USB-3.2-Gen2-Ports (10 GBit/s) | 10 | 4 | 4 |
USB-3.2-Gen1-Ports (5 GBit/s) | 10 | 8 | 6 |
USB-2.0-Ports | 14 | 14 | 12 |
SATA | |||
SATA-6GBit/s-Ports | 8 | 8 | 4 |
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