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Mit einer verstärkten VRM-Kühlung schickt ASRock das Z490 PG Velocita neben weiteren, interessanten Platinen für Intels Comet-Lake-S-Prozessoren ins Rennen. Denn anstatt schlicht größere VRM-Kühlkörper zu verbauen, wurden kleinere verwendet und um insgesamt drei Lüfter ergänzt, die sich auch glücklicherweise im BIOS manuell steuern lassen. Beim Overclocking-Test konnte das effektive 11+2-Phasendesign auch absolut überzeugen und das, obwohl ASRock lediglich 50A-Spannungswandler eingesetzt hat. Berücksichtigt wurden auch ein Power- und Reset-Button sowie eine Debug-LED. Gerne hätten wir jedoch auch noch eine komfortable Möglichkeit gesehen, das BIOS zurückzusetzen.
Das PCIe-Layout hat ASRock anders eingeplant, als es zunächst den Eindruck macht. Denn die 16 PCIe-Lanes vom Prozessor gehen vollständig an den oberen PCIe-x16-Steckplatz, währenddessen der untere, mechanische PCIe-3.0-x16-Slot mit maximal vier Lanes an den Z490-Chipsatz angebunden ist. Dafür unterstützt der obere Steckplatz offiziell den PCIe-4.0-Standard, zumindest wenn das mit der kommenden elften Core-Generation klappen sollte. Auch ein M.2-Anschluss ist bereits für PCIe 4.0 x4 vorbereitet. Doch davon ab gibt es zwei M.2-M-Key-Anschlüsse über den Chipsatz, neben einem M.2-E-Key für eine optionale WLAN-Erweiterung.
Aus diesem Grund hat es ASRock scheinbar nicht bei den nativen sechs SATA-6GBit/s-Buchsen belassen, denn die beiden M.2-Anschlüsse wurden shared angebunden, sodass auch zwei weitere SATA-Ports über den ASMedia ASM1061 ans Werk gehen.
Bei den USB-Schnittstellen überwiegen ganz klar die USB-3.2-Gen1-Ports mit neun Stück (4x extern und 5x intern), wohingegen immerhin zwei USB-3.2-Gen2-Anschlüsse an Bord sind und am I/O-Panel bereitgestellt werden. Ergänzend kommen noch viermal USB 2.0 hinzu. WLAN ist zwar nicht ab Werk vorhanden, lässt sich jedoch leicht nachrüsten, beispeislweise mit Intels Wi-Fi-6-AX201-CNVio-Modul. Kabelgebundenes Netzwerk ist über je einen 2,5-GBit/s-LAN- und 1-GBit/s-LAN-Port möglich. Mit dem Realtek-ALC1220-Codec, dem NE5532-Headphone-Amplifier und fünf Audio-Kondensatoren wird auch ein ansprechender Onboard-Sound angeboten.
Loben können wir die Leistungsaufnahme im Idle, unter Last positioniert sich die ASRock-Platine mit BIOS-Default-Werten im Mittelfeld. Das UEFI kommt sehr strukturiert und sehr stabil rüber und lässt sich mittels Maus und Tastatur bestens bedienen. Beim Preis gibt es allerdings auch beim ASRock Z490 PG Velocita, wie bei nahezu allen neuen Platinen, etwas zu beanstanden. Im Preisvergleich ist das ASRock Z490 PG Velocita ab etwa 270 Euro gelistet, was bezogen auf die gebotene Ausstattung doch schon etwas hoch ausfällt. Doch rein technisch konnte die Platine absolut überzeugen.
Positive Eigenschaften des ASRock Z490 PG Velocita:
- sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer guten CPU-Spannungsversorgung (11+1) mit 50A-MOSFETs
- acht SATA-Schnittstellen und neun USB-3.1-Gen1-Buchsen
- PCI-Express-4.0-Unterstützung an einem PEG-Slots
- drei M.2-M-Key-Schnittstellen inklusive Kühler
- Zwei LAN-Ports
- sehr gute Gesamtperformance, sehr gute Stabilität und gute Effizienz im Idle
Negative Eigenschaften des ASRock Z490 PG Velocita:
- hoher Preis
- zwei M.2-Anschlüsse sind shared angebunden
- kein WLAN/Bluetooth ab Werk
Zwar überwiegen die Pro-Punkte, allerdings gibt es auch Kontra-Punkte, die wir nicht unerwähnt lassen wollten. Sollten die Schwächen keine Relevanz haben, so bekommt man dennoch eine schnelle Platine.
Auch beim ASRock Z490 PG Velocita erkennt man die deutlich angehobenen Preise für die Mainboards. Mit der gebotenen Ausstattung sollten im Normalfall nicht mehr als 200 Euro fällig werden. Doch von der rein technischen Seite her war ich von der Platine sehr angetan. (Marcel Niederste-Berg)