Zum Schluss werfen wir noch einen Blick auf die Leistungsaufnahme. Der Intel Xeon D-1622 mit einer TDP von 40 W verspricht hier einen sparsamen Betrieb. Wer das Board in einem Netzwerk-Server bzw. als Eigenbau-NAS verwenden will, wird an der Leistungsaufnahme interessiert sein. Im Idle-Betrieb haben wir mit einer verbauten M.2-SSD und einer SATA-SSD einen Verbrauch von 24,2 W gemessen.
Wurden über das Netzwerk Daten mit 2x 1 GBit/s übertragen, haben wir 29 W gemessen, weil unter anderem der Prozessor, aber auch die Laufwerke etwas zu tun bekommen. Setzen wir den Xeon D-1622 mit seinen vier Kernen unter Volllast verbraucht das gesamte System 61,7 W.
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ASRock Rack D1622D4I mit TrueNAS
Der Test dieses Mainboards und auch des ASRock Rack E3C246D4I-2T hatte zum Ziel eine geeignete Grundlage für ein Eigenbau-NAS zu finden. Kurz haben wir daher auch die Installation von TrueNAS versucht.
TrueNAS in der Version 12 kann ganz einfach per ISO-Datei auf einem bootbaren USB-Stick installiert werden. Alle notwendigen Treiber sind bereits vorhanden und letztendlich wäre das TrueNAS nach wenigen Minuten einsatzbereit gewesen. Aber wie gesagt: Wir werden uns den Aufbau eines NAS in Eigenregie noch genauer anschauen.
Fazit
Das ASRock Rack D1622D4I schlägt in die gleiche Kerbe wie das zuvor getestete E3C246D4I-2T. Mit dem D1622D4I spricht ASRock Rack den Entry-Level-Bereich an, denn neben dem verbauten Intel Xeon D-1622 sieht man auch in der weiteren Ausstattung einige Abstriche vor. So ist das Netzwerk nicht mehr ein 2x 10G-BaseT, sondern nur noch ein 2x Gigabit-Ethernet, was im Heimbereich sicherlich noch einige Zeit ausreichend sein dürfte, was für ambitionierte NAS-Selbstbauer aber womöglich schon zu wenig ist.
Im Einsteigerbereich als ausreichend angesehen werden kann die Ausstattung mit einem Xeon D-1622. Die vier Kerne samt Hyperthreading reichen für die einfachsten Netzwerk-Dienste locker aus. Wer ein TrueNAS oder ähnliches installieren möchte, wird damit ebenfalls noch zurecht kommen. Selbst ein Streaming von Videos sollte kein Problem darstellen. Wir werden das ASRock Rack D1622D4I in dieser Hinsicht aber noch etwas genauer unter die Lupe nehmen und nicht nur das Mainboard als solches testen, sondern auch gleich den Aufbau eines Selbstbau-NAS dokumentieren.
Alles was der Käufer dieses Boards sich neben den HDDs und SSDs besorgen muss, ist der passende Arbeitsspeicher. Da ASRock Rack hier vier 288-pin DDR4 DIMM-Slots anbietet, stellt dies jedoch kein größeres Problem dar. Bis zu 128 GB lassen sich so samt ECC-Fehlererkennung verbauen.
Viermal SATA über den mini-SAS-Anschluss und zweimal SATA direkt bietet das ASRock Rack D1622D4I an. Somit können sechs SATA-Laufwerke oder 5x SATA + 1x M.2-SSD verbaut werden. Für ein kleines NAS-System mit vier Festplatten im RAID plus einer SSD als Cache sollte dies ausreichend sein. Wer allerdings mehr Laufwerke verbauen möchte, muss sich entweder nach einer Alternative umschauen oder aber eine PCI-Express-Erweiterungskarte einstecken. Dies wäre auch eine Option falls später auf ein 10G-BaseT-Netzwerk geupdatet werden soll.
Positiv überzeugt uns das D1622D4I bei der Leistungsaufnahme. Gerade einmal 24,2 W messen wir im Idle-Betrieb für das gesamte System. Werden einige Daten über das Netzwerk ausgetauscht, steigt der Verbrauch mit 29 W nur geringfügig. Nur selten dürfte der Prozessor unter Volllast sein, aber selbst dann liegt der Verbrauch bei nur knapp über 60 W.
Ein Fragezeichen müssen wir aktuell beim Preis und der Verfügbarkeit machen. Derzeit ist das ASRock Rack D1622D4I nicht im deutschen Handel zu finden. Dies soll aber in Kürze der Fall sein. Dann werden wir auch einen Preis nachreichen.
Für denjenigen, der schnelle Netzwerk-Schnittstellen benötigt, ist das ASRock Rack E3C246D4I-2T (Test) die bessere Alternative aufgrund der 10-Gigabit-Ethernet-Schnittstellen.
Positive Aspekte des ASRock Rack D1622D4I:
- sparsamer Prozessor
- BMC / IPMI (mit Netzwerk und VGA)
- niedrige Leistungsaufnahme
- ECC-Unterstützung und Standard-RAM
Negative Aspekte des ASRock Rack D1622D4I:
- nur Gigabit-Ethernet
- mehr SATA-Anschlüsse wären wünschenswert
- (vermutlich hoher Preis)