Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.
Das ASUS ROG Crosshair VIII Extreme bringt zahlreiche Zusatz-Controller mit. Ein USB-3.2-Gen2x2-Controller, zwei LAN-Controller, ein zusätzlicher SATA-Controller, ein PCIe-Switch, einen Thunderbolt-4-Controller sowie ein WLAN- und Bluetooth-Modul und ein Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei.
Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 23 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Version 29.8 Build 6, Small-FFTs, Vollauslastung). Die jeweiligen Leistungs-Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.
Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:
Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die GeForce RTX 2060. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration anscheinend gut umgesetzt wurde.
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Ein weiterer Nachteil bei den Mainboard-Flaggschiffen ist dann schließlich auch noch die erhöhte Leistungsaufnahme. Beim ASUS ROG Crosshair VIII Extreme haben wir im Idle zusammen mit dem Restsystem 66 W gemessen.
Unter Last kann das ASUS-Board dann (zumindest mit Cinebench R23) das Gigabyte X570S AERO G mit einem Wert von 213,7 W hinter sich lassen, muss sich auf der anderen Seite dem Gigabyte X570S AORUS Master geschlagen geben.
Mit Prime95 wurde dann aber doch die 200-W-Marke geknackt, liegt aber fast gleichauf mit dem Gigabyte X570S AERO G. Werden die Ausstattungsmerkmale beider Platinen miteinander verglichen, geht der Punkt ganz klar an ASUS.
Gigabytes X570S AORUS Master und ASUS' ROG Crosshair VIII Extreme sind sich bei der Default-Last-VCore nahezu einig und lag bei 1,030 V.
Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sofern möglich sind hier vorhandene Zusatzchips deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die GeForce RTX 2060 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.
Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):
Im UEFI kann der Anwender auch einiges an Zusatzchips deaktivieren, das dann etwas Strom spart. In Zahlen ausgedrückt, konnten wir den Idle-Wert von 66 auf 62,5 Watt drücken.
Als wir Cinebench R23 nochmals angeschmissen haben wurden über 10 W weniger aus der Steckdose gezogen.
Ganze 16,3 W weniger waren es hingegen mit Prime95 unter Volllast.
Generell sollte man die Leistungsaufnahme bei Mainboard-Flaggschiffen nicht zu stark kritisieren, denn Käufer dieser Platine wird die Leistungsaufnahme eher weniger interessieren. Dennoch sollte dies protokolliert werden. Im Bezug auf die Feature-Liste hält sich die Leistungsaufnahme des ASUS ROG Crosshair VIII Extreme jedoch in Grenzen.