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Auf der nun folgenden Seite schauen wir uns das ASRock Rack SP2C621D32GM-2T in allen Details an:
Die enormen Abmessungen von 420 x 350 mm des ASRock Rack SP2C621D32GM-2T werden vor allem deutlich, wenn man die Sockel und die DIMM-Slots ins Verhältnis setzt. In der kompletten Breite von 420 mm aufgereiht sind die 2x 16 DIMMs in Blöcken zu jeweils acht zu erkennen. Dazwischen finden sich die beiden LGA4189. An der unteren Kante sind bereits die SlimSAS-Anschlüsse zu erkennen.
Die Ice-Lake-SP-Prozessoren bieten ein Octa-Channel-Speicherinterface. Sollen zwei DIMMs pro Speicherkanal zum Einsatz kommen, werden also 16 DIMM-Slots pro Sockel benötigt. Bei den bisher getesteten beiden LGA4189-Mainboards SPC621D8-2L2T (Test) und E3C246D4I-2T (Test) von ASRock Rack konnte nur ein DIMM pro Speicherkanal verwendet werden. Je nach eingesetztem Prozessor kann der DDR4-Speicher mit bis zu 3.200 MT/s betrieben werden. Die maximale Kapazität liegt bei 4 TB pro Sockel (16x 256 GB) – pro Speicherkanal kann aber auch ein Optane DC Persistent Memory Modul eingesetzt werden, was den Gesamtspeicherausbau auf 6 TB pro Sockel anhebt.
Zentrales Merkmal des ASRock Rack SP2C621D32GM-2T sind die beiden Sockel. Im Falle des SP2C621D32GM-2T sind dies zwei LGA4189, wie er für Intels Cooper-Lake- und Ice-Lake-Prozessoren zum Einsatz kommt. Bei Cooper Lake geht es um die H- und HL-Modelle für 4S- und 8S-Systeme, die parallel zu den Ice-Lake-Xeons vertrieben werden. Intel unterscheidet hier aber zwischen einem LGA4189-4 (P4) für Ice Lake-SP und Ice Lake-64L (die Workstation-Modelle auf Basis von Ice Lake) und zwischen einem LGA4189-5 (P5), der für Cooper Lake vorgesehen ist.
Die Spannunsgversorgung jedes Sockels erfolgt über sieben Spannungsphasen. Damit sollen sich auch die leistungsstärksten Xeon-Prozessoren mit einer Thermal Design Power von 270 W betreiben lassen. Auch die DIMM-Slots müssen natürlich versorgt werden. Bei 16 DIMMs pro Sockel kommen hier ein paar Watt zusammen und demnach gibt es eine eigene Strom- und Spannungsversorgung für diese Steckplätze.
Die Strom- und Spannungsversorgung des ASRock Rack SP2C621D32GM-2T erfolgt über einen 24-Pin-ATX-Anschluss. Dies würde aber sicherlich nicht reichen, um zwei Xeon Platinum 8380 mit 270 W zu betreiben und so gibt es noch vier EPS-Anschlüsse – zwei auf dieser und zwei auf der anderen Seite des Mainboards.
Jeder der beiden LGA4189 bietet jeweils vier SlimSAS und Low-Profile SlimSAS an. Vier Anschlüsse befinden sich an einer der beiden langen Seiten des Mainboards. Die internen SlimSAS-Anschlüsse sind über das Mainboard verteilt untergebracht. Die zweimal acht SlimSAS sind jeweils über acht PCI-Express-4.0-Lanes angebunden. Von jedem Prozessor werden hier also die insgesamt zur Verfügung stehenden 64 PCI-Express-4.0-Lanes verwendet. An jeden SlimSAS können bis zu vier Laufwerke angeschlossen werden. Dies können jeweils vier SAS/SATA-Laufwerke sein oder aber auch ein SFF-8643 für entsprechende SSDs. Bis zu 64 Laufwerke können direkt an die beiden Prozessoren angebunden werden.
Außerdem sind auf obigem Foto auch noch zwei Standard-SATA-Anschlüsse zu erkennen, die allerdings nur aktiv sind, wenn der neunte SlimSAS nicht bestückt ist. Dieser ist über den C621A-Chipsatz angebunden.
Direkt neben dem passiven Kühler des C621A befindet sich der ASPEED AST2500, der ein Baseboard Management Controller (BMC) ist. Er stellt eine Möglichkeit des Managements dar, auch wenn das Mainboard nicht in einem Gehäuse verbaut oder keine Grafikkarte vorhanden ist. Der AST2500 gibt über den VGA-Anschluss ein Bild aus, ermöglicht aber auch eine Steuerung über eine Netzwerkschnittstelle (Intelligent Platform Management Interface, IPMI). Dazu ist ein Realtek RTL8211E direkt an den Chip angebunden und kann darüber in das Netzwerk eingebunden werden.
Der BMC kommuniziert aber auch direkt über I2C mit den Gehäuseanschlüssen und kann das Board starten, neu starten oder herunterfahren. Aber auch der Intelligent Platform Management Bus (IPMB) und das Trusted Platform Module (TPM) können über den BMC angesteuert werden. Die genaue Funktion des BMC schauen wir uns später noch an.
Der Lattice 5BG256C ist ein FPGA der als Root-of-Trust-Komponente auf dem ASRock Rack SP2C621D32GM-2T verbaut ist. Der Chip soll eine gesicherte Kommunikation ermöglichen und unterstützt eine Public Key Kryptografie und Unique Secure ID.
Eine Post-Code-Anzeige kennt man sonst nur noch von einigen Endkunden-Mainboards, aber auch darauf verzichten einige Hersteller inzwischen. Auf dem ASRock Rack SP2C621D32GM-2T befindet sich diese Anzeige in einer der Ecken und hilft dabei während des Boot-Vorgangs eventuelle Probleme mit einem Sockel oder der Initialisierung des Speichers zu erkennen.
Zwei M.2-Anschlüsse sind vorhanden. Diese spannen sich über einen Bereich des Mainboards und können im M.2-2280/22110-Formfaktor vorliegen. Angebunden sind die beiden M.2-Anschlüsse über den Chipsatz und demnach per PCIe 3.0 mit jeweils vier Lanes.
An einer der beiden langen Seiten des Mainboards befinden sich 2x vier SlimSAS-Anschlüsse, die wir hier einfach noch einmal in ihrer Position zeigen wollen.
Links ist der große passive Kühler zu sehen, der den C621A-Chipsatz abdeckt. Rechts unter dem zweiten passiven Kühler sitzt der Intel X710-AT2. Dieser Ethernet-Controller kann zwei Ethernet-Schnittstellen bereitstellen, die als Interfaces NBASE-T, 100BASE-T, 1000BASE-T und 10GBASE-T beherrschen und damit Datenraten von 100 MBit/, 1 GBit/s, 2,5 GBit/s pder 10 GBit/s erreichen. Angebunden ist der Controller per PCIe 3.0 mit vier Lanes und die TDP liegt bei 9,5 W, was den Kühlkörper erklärt.
Das I/O-Angebot beschränkt sich auf 4x USB 3.2 Gen 1x1, daneben ist der VGA-Anschluss zu erkennen. Dieser gibt das Bildsignal aus, welches vom BMC bereitgestellt wird. Daneben sind zwei Taster zu sehen, die einen Start und Reset des SP2C621D32GM-2T ermöglichen. Wiederum rechts davon befindet sich der Gigabit-Ethernet-Anschluss für das IPMI. Ganz rechts sind die beiden RJ45-Anschlüsse zu erkennen, die ein 10GBASE-T bereitstellen können.