TEST

ASRock Rack ROME2D16-2T im Test

Zweimal EPYC für jede Menge PCIe - Das ASRock Rack ROME2D16-2T im Detail

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Auf der nun folgenden Seite wollen wir uns das ASRock Rack ROME2D16-2T einmal genauer anschauen. Nicht viele unserer Leser dürften in den Genuss kommen, einen Server zusammenzustellen oder aufbauen zu können. Allzu häufig wird dann zudem auf vorgefertigte Systeme zurückgegriffen. Aber natürlich ist es theoretisch auch möglich, sich ein solches System komplett selbst zusammenzustellen – das Mainboard bildet dann den entsprechenden Unterbau.

Nicht unerwähnt bleiben sollte an dieser Stelle zudem, dass das ROME2D16-2T in einigen eigenen 2S-Servern für EPYC-Prozessoren bei ASRock Rack zum Einsatz kommt und auch andere Server-Anbieter auf dieses Board zurückgreifen können.

Im EEB-Format kommt das ROME2D16-2T auf Abmessungen von 12" x 13" und demzufolge 30,5 x 33 cm. Dies entspricht den Abmessungen einiger ETAX-Mainboards im Endkundenbereich, auch wenn ETAX in diesem Zusammenhang nicht wirklich einem Standard entspricht. Für EEB aber sind die Montagelöcher zur Verschraubung und die Positionierung der Komponenten in einem Standard festgelegt. Oben sind die beiden Sockel mit jeweils acht blauen DIMM-Steckplätzen zu erkennen. In der unteren Hälfte sind sämtliche I/O-Optionen zu finden, die wir uns ebenfalls noch genauer anschauen werden.

In den beiden SP3-Sockeln können wie gesagt Rome-, Milan- und Milan-X-Prozessoren bis zu einer TDP von 280 W betrieben werden. Zwischen den beiden Sockeln befinden sich die Spannungswandler mit einem relativ kleinen Kühlkörper. Im Vergleich zu den Versorgungsbereichen auf einigen High-End-Mainboards für den Desktop wirkt die Versorgung und Kühlung geradezu winzig. Aber gerade bei den Servern ist es wichtig, dass die Auslegung stimmt und ASRock Rack wird keinesfalls eine zu schwachbrüstige VRM-Bestückung oder eine zu klein ausgelegte Kühlung in Kauf genommen haben.

Laut Speicher-Support-Liste können Module mit einer Kapazität von jeweils 128 GB eingesetzt werden, die dann bei 3.200 MT/s arbeiten. Man sollte sich an die Vorgaben bzw. geprüften Module des Mainboardherstellers halten, denn kommt es beim Speicher zu Problemen, sind diese bei 2x 8 DIMMs oft nur schwer zu finden. Theoretisch könnten die EPYC-Prozessoren auch zwei Module pro Speicherkanal unterstützen. Dazu aber ist doppelt so viel Platz auf dem Mainboard notwendig. Auf dem ASRock Rack ROME2D16-2T können also alle acht Speicherkanäle je Prozessor angesprochen werden und bis zu 1 TB an Kapazität pro Sockel reichen für viele Anwendungsbereiche ebenfalls aus.

Eines der wichtigsten Angebote des ROME2D16-2T ist die Anzahl und Anbindung der PCI-Express-Steckplätze. Davon vorhanden sind sechs, wobei fünf vollwertig bis zu 16 PCI-Express-Lanes zur Verfügung stellen können und der x8-Steckplatz entsprechend einer physikalischen Dimensionen derer nur acht. Die kompatiblen EPYC-Prozessoren bieten allesamt die Unterstützung von PCI-Express 4.0. Alleine über die PCI-Express-Steckplätze werden also schon 88 PCI-Express-Lanes angeboten.

Zur Anbindung ist noch zu sagen, das Slot 1, 3 und 5 über die CPU0 und die Slots 2,4 und 6 über die CPU1 angebunden sind. In den Steckplätzen verbaut werden können entweder GPU-Beschleuniger, wenngleich hier dann der jeweils zweite Steckplatz aufgrund der Platzanforderungen wegfällt oder aber Storage-Erweiterungen. Per Riser-Kabel können die GPU-Beschleuniger natürlich auch an anderer Stelle verbaut sein und lassen somit den Möglichkeit offen, alle Steckplätze verwenden zu können.

Die beiden M.2-Slots direkt hinter den PCI-Express-Steckplätzen sind beide über vier Lanes an die CPU0 angebunden. In beiden können PCIe-4.0-SSDs in den Formaten M.2-22110, M.2-2280 und M.2-2242 verbaut werden. Eingesetzt werden die M.2-Slots entweder für den Betrieb des Server-OS oder aber es kann auch ein M.2-SATA-Adapter verbaut werden, der dann pro M.2-Slot vier SATA-Laufwerke anbinden kann.

Daneben bietet das ASRock Rack ROME2D16-2T noch vier dedizierte SATA-Anschlüsse, die sich neben dem dritten EPS-Anschluss zur Stromversorgung befinden. Hier sind bereits sechs der acht Lüfter-Anschlüsse des Mainboards zu erkennen.

Rechts oben direkt unter den DIMM-Slots befindet sich der zweite Oculink-Anschluss, der an die CPU1 angebunden ist. Der erste befindet sich zwischen den PCI-Express-Steckplätzen und DIMM-Slots der CPU0.

Aus einem anderen Winkel betrachtet, offenbart die rechte untere Ecke des Mainboards besagte sechs Lüfteranschlüsse, aber auch einige weitere Header, die je nach Anwendungszweck des Mainboards wichtig sein können. Dazu gehören der TPM-, aber auch die vier SGPIO-Header. In der Mitte zu sehen, ist die Siebensegment-Anzeige, die Post-Codes anzeigt und im Falle eines Fehlerfindung sehr hilfreich sein kann.

Die Strom- und Spannungsversorgung des ASRock Rack ROME2D16-2T erfolgt über einen 24-Pin ATX- und zwei EPS-Anschlüsse. Der dritte EPS-Anschluss ist nur dann notwendig, wenn sich viele Stromverbraucher in den PCI-Express-Steckplätzen befinden.

Direkt darüber sind die zwei SlimSAS-Anschlüsse zu erkennen, die den USB-3.2-Header umrahmen. Die Slim-SAS-Anschlüsse stellen acht PCI-Express-4.0-Lanes zur Verfügung und können jeweils acht SATA-Laufwerke anbinden.

Auf der I/O-Blende vorhanden, ist ein UID-Taster mit LED. Drückt der Nutzer drauf, leuchtet eine LED und in der Software wird ebenfalls ein Indikator aktiviert, sodass klar ist, auf welchem System man sich gerade befindet bzw. an welchem man gerade arbeitet. Von der anderen Richtung aus gesehen, kann die LED des Tasters per Remote-Software aktiviert werden, sodass der Techniker auch das richtige System findet.

Es folgen 2x USB 3.2 Gen 1x1, 1x Gigabit-Ethernet für das IMPI, 2x 10 GbE für die Netzwerkanbindung und der VGA-Ausgang für die Grafikeinheit des BMC.