TEST

ASUS ROG Strix X870E-E Gaming WiFi im Test

Das "Hero-Light" spart 120 Euro - BIOS, Overclocking und VRM-Wärmebild-Analyse

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BIOS

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Da auch das ASUS ROG Strix X870E-E Gaming WiFi sehr neu auf dem Markt ist, gibt es für diese Platine logischerweise noch keine üppige Anzahl an BIOS-Versionen. Dennoch hat ASUS bereits Änderungen und Verbesserungen vorgenommen. Als neueste Version konnten wir zum Testzeitpunkt die Version 0606 mit der Instant-Flash-Funktion ohne Probleme aufspielen.

Im Falle eines Ryzen-7000 oder 8000-Prozessors wird mit der AGESA-Version 1.2.0.1(a) die Sinkhole-Sicherheitslücke geschlossen und sollte daher unbedingt aufgespielt werden. Folgende Änderungen wurden vorgenommen:

  • Updated AGESA version to Combo AM5 PI 1.2.0.1a (0409)
  • Resolved the SMM Lock Bypass and Sinkhole security vulnerabilities (0409)
  • The control limit mode (cTDP to105W) was moved to a more accessible location for different processors (0409)
  • Updated with AMD AGESA PI 1.2.0.2 (0505)
  • Fixed the issue where BitLocker automatically turns on (0505)
  • Fixed the failure of EZ-flash rollback BIOS under certain conditions (0505)
  • Improved system performance and fixed various bugs (0505)
  • Updated EC firmware from 0119 to 0120 (0505)
  • Include Turbo Game Mode: Enhance performance in certain games (0606)
  • Update AGESA Version to Combo AM5 PI 1.2.0.2a: Enhance compatibility and performance (0606)

Generell werden dunkle Farben auf den Monitor gezaubert, passend zum ROG-Mainboard. Dabei werden die einzelnen Punkte gelb hervorgehoben und die restlichen Werte in weißer Schrift dargestellt. Oben links angefangen, sind an dieser Stelle das aktuelle Datum und auch die Uhrzeit einsehbar. Rechts daneben kann auch die generelle UEFI-Sprache geändert werden. Mit dabei ist der "AI OC Guide", der eine Art Overclocking-Assistent ist und Neueinsteigern das Overclocking einfacher machen soll. Eingefleischte Overclocker werden von dieser Funktion in der Regel die Finger lassen und stattdessen sämtliche Einstellungen manuell festlegen. Dennoch ist es schön zu sehen, dass Einsteiger nicht im Regen stehen gelassen werden.

In der nächsten Zeile werden die üblichen Vorabinformationen wie das Mainboardmodell inkl. BIOS-Version, die aktuell installierte CPU inkl. Taktfrequenz sowie die Arbeitsspeicher-Kapazität angezeigt. Weiter rechts sind dann auch gleich die CPU- und Mainboard-Temperatur zu sehen, zusätzlich auch die CPU-Spannung. Eine Etage tiefer teilt auf der linken Seite ein ergänzender RAM-Status mit, in welchen Slots aktuell welche Module mit welcher Kapazität und der aktuell anliegenden Taktung installiert sind. Zudem kann auf Wunsch auch gleich das EXPO-Feature (Extended Profile for Overclocking) ausgewählt werden, sofern vorhanden. Wer sich für die derzeit angekoppelten Storage-Gerätschaften interessiert, erhält diese Infos direkt rechts daneben. Hinzu kommen dann wiederum unten noch die Lüftergeschwindigkeiten, die sich mit der Funktion "QFan Control" auch gleich individuell festlegen lassen.

Am rechten Rand des Bildschirms kann vom Anwender das grundlegende Funktionsschema ausgewählt werden. Standardmäßig ist der normale Modus aktiviert. Es lassen sich jedoch auch "ASUS Optimal" und der Modus "Power Saving" aktivieren. Während beim "ASUS Optimal"-Modus das System auf gesteigerte Performance ausgelegt ist, lässt sich das Setup mit dem "Power Saving"-Modus effizienter betreiben. Darunter kann die Boot-Reihenfolge mit Leichtigkeit abgeändert werden. Entweder per Klick auf "Advanced Mode" oder mit einem Tastendruck auf "F7" gelangen wir in die erweiterte Ansicht, die wir uns nun anschauen werden.

Advanced-Mode: Optisch genau wie der EZ-Mode, allerdings nach traditioneller Art und Weise strukturiert. Der erste Menüpunkt ist das "My Favorites"-Feature, das die Auswahl der häufig verwendeten Funktionen aus dem BIOS anzeigt, die der Nutzer frei auswählen kann. Für das Hinzufügen oder Entfernen von Funktionen muss dafür oben der Punkt "MyFavorite(F3)" angeklickt oder die Taste "F3" gedrückt werden. Dies öffnet ein eigenständiges Fenster, in dem die Funktionen ausgewählt werden können.

Auf der "Main"-Seite werden noch einmal einige Vorabinformationen wie die BIOS-Version, das installierte Prozessormodell und einige RAM-Infos angezeigt. Auch hier lässt sich die Menüsprache ändern, falls gewünscht. Sämtliche Overclocking-Funktionen sind im Extreme-Tweaker-Reiter hinterlegt worden, und es sind wieder einmal sehr viele Funktionen implementiert worden. Ob es nun um die Taktfrequenz von CPU oder Arbeitsspeicher oder doch um die einzelnen Spannungen geht, hier wird der Anwender fündig. Zur Unterstützung wird jeweils unten erklärt, was die einzelnen Funktionen bewirken.

Wie immer können die zahlreichen Onboard-Komponenten mithilfe des nächsten Reiters konfiguriert werden. Auch wenn auf der rechten Seite ständig einige Informationen vom Hardware-Monitor angezeigt werden, hat ASUS eine eigene "Monitor"-Seite umgesetzt, auf der unter anderem die Lüfter gesteuert werden können. Aber auch die Temperaturen und Spannungen werden noch einmal aufgelistet.

Sämtliche Einstellungen, die den Startvorgang betreffen, wurden auf den Reiter "Boot" geparkt. Wer sich von dem Boot-Logo gestört fühlt, kann es dort abschalten. Zusätzlich sind an dieser Stelle die Boot-Overrides untergebracht worden, die man häufig auch auf der letzten Seite findet. ASUS gibt auch hier erneut ein paar Tools mit auf den Weg. Darunter das "ASUS EZ Flash 3 Utility", womit das UEFI entweder über einen USB-Datenträger oder aber über das Internet aktualisiert werden kann. Sämtliche UEFI-Einstellungen können mithilfe des "ASUS Overclocking Profile" in maximal acht Profilen gesichert werden, die auch von einem USB-Stick exportiert und importiert werden können. "ASUS SPD Information" liest die Serial Presence Detect-Werte aus den DIMMs aus. Und unter "Exit" können die gesetzten Settings abgespeichert und auch die Default-Werte geladen werden. Bevor das UEFI die Settings abspeichert, zeigt ein kleines Fenster alle Einstellungen an, die verändert wurden. Wer sich nützliche Notizen anlegen möchte, muss glücklicherweise auf keinen Zettel und Stift zurückgreifen, sondern verwendet einfach das "Quick Note"-Feature.

Die Bedienbarkeit der UEFI-Oberfläche stufen wir als akzeptabel ein. Die Navigation kann durch die Menüs nach langer UEFI-Benutzung in meist ruckeliger Weise durchgeführt werden, was wir schon häufiger kritisieren mussten. Abgesehen von dieser Tatsache wurden alle gewählten Einstellungen zu unserer vollsten Zufriedenheit übernommen. Auch gab es an der Stabilität nichts zu bemängeln.

Mit den X870(E)-Mainboards führt ASUS im eigenen UEFI das Dashboard ein, das dem Anwender einen Überblick über die Platine und auch über das I/O-Panel gibt. Gleichzeitig kann der Anwender auf einem Blick sehen, an welchen Anschlüssen eine Komponente installiert ist und ob diese funktioniert. Dies wird in Form eines grünen Punktes neben dem Anschlussnamen dargestellt. Wird mit dem Maus-Cursor auf den Anschluss gezeigt, wird dem Anwender oben rechts in der Ecke angezeigt, um welche Komponente es sich handelt.

Am Beispiel des obersten PEG-Slots wird korrekt angezeigt, dass es sich um die GeForce RTX 2060 mit dem TU106-Chip von NVIDIA handelt. Unten rechts in der Ecke hingegen kann vorab gefiltert werden, welche Art von Anschlüsse auf dem Dashboard angezeigt werden sollen.

Overclocking

Mit 22 effektiven CPU-Spulen und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features eignet sich das ASUS ROG Strix X870E-E Gaming WiFi ideal zum Übertakten. Das UEFI unterstützt auch die Down-Core-Funktion, mit der CPU-Kerne oder auch ein CCX-Modul (CPU Core Complex) gezielt abgeschaltet werden können.

Auf dem ASUS ROG Strix X870E-E Gaming WiFi ist eine Veränderung des Grundtakts von 80,0000 MHz bis 1.000,0000 MHz in 0,0500-MHz-Schritten möglich. Bei der CPU-Spannung stehen dem Anwender der Override- und der Offset-Modus zur Auswahl. Im Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,62500 V bis 1,55000 V in 0,00500-V-Intervallen verändern. Der Offset-Modus hingegen erlaubt die Veränderung der CPU-Spannung von -0,50000 V bis +0,50000 V in ebenfalls 0,00500-V-Schritten. Die Arbeitsspeicher-Taktraten reichen von 2.000 MHz bis 12.000 MHz. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des ASUS ROG Strix X870E-E Gaming WiFi in der Übersicht
Base Clock Rate 80,0000 MHz bis 1.000,0000 MHz in 0,0500-MHz-Schritten
CPU-Spannung 0,62500 V bis 1,55000 V in 0,00500-V-Schritten (Override-Modus)
-0,50000 V bis +0,50000 V in 0,00500-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 0,80000 V bis 2,07000 V in 0,01000-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SoC-Spannung 0,62500 V bis 1,30000 V in 0,00500-V-Schritten (Fixed-Modus)
-0,50000 V bis +0,50000 V in 0,00500-V-Schritten (Offset-Modus)
CPU-IOD/MC-Spannung 0,80000 V bis 2,0000V in 0,01000-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP18-Spannung 1,50000 V bis 2,50000 V in 0,01000-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP-Spannung 0,700 V bis 1,800 V in 0,001-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCH-Core-Spannung 0,80000 V bis 1,40000 V in 0,00500-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen 1,8 V Standby, CPU 3,3V, Misc, DRAM VDD(Q), DRAM VPP
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 31 Parameter
XMP wird unterstützt
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Turbo-Modus (Core Performance Boost, All Cores, By number of active cores),
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und fünf optionale Fans, LLC Level 1 bis 8

Bei der CPU-Übertaktung ergaben sich keinerlei Überraschungen und auch mit dem ROG Strix X870E-E Gaming WiFi konnten wir den Ryzen 7 7700X mit 5,4 GHz auf allen acht Kernen betreiben. Allerdings mussten wir im Vergleich zum ROG Crosshair X870E Hero minimal mit der VCore höhergehen. Anstatt 1,190 V waren 1,2 V notwendig.

Ähnlich gut gestaltete sich auch das RAM-Overclocking. Das XMP mit DDR5-8000 wurde ohne Komplikationen umgesetzt. Manuell konnten wir noch etwas die Latenzen anziehen. Insgesamt ist das Ergebnis sehr zufriedenstellend.

VRM-Wärmebild-Analyse

Um die Hitzeentwicklung des VRM-Bereichs besser beurteilen zu können, haben wir für diesen Test die Flir One Pro (Android USB-C) eingesetzt, die für unser Einsatzgebiet absolut ausreichend ist und Temperaturen von -20°C bis +400°C mit einer Genauigkeit von ±3°C oder ±5%, je nach Umgebungstemperatur, erfassen kann. Die Wärmebild-Auflösung beträgt 160 x 120 Pixel und das erstellte Bild löst mit 1.440 x 1.080 Pixel auf.

Der Prozessor wird unter Berücksichtigung der BIOS-Default-Settings mit Prime95 unter Volllast gesetzt. Nach fünf Minuten Laufzeit erstellen wir das Wärmebild.

Bei den Temperaturen rund um den VRM-Bereich gibt es bei einem Achtkern-Prozessor keinerlei Probleme. Der wärmste der drei Hotspots wurde 44,3 °C warm, was absolut unbedenklich ist.