Subjektive Beurteilung der Bildqualität
Trotz all den Features, die ein Display in der heutigen Zeit bieten kann, am Ende kommt es eben doch auf die Bildqualität an. Hinreichend bekannt ist es, dass es gerade bei Monitoren eine gewisse Streuung hinsichtlich der Panel-Qualität geben kann. ASUS selbst gibt an, beim ROG PG348 stark zu selektieren, sodass nur besonders gute Panels im eigenen 34-Zöller zum Einsatz kommen sollen.
ASUS setzt bei seinem High-End-Gaming-Display auf ein 34-Zoll-Panel mit der im High-End-Bereich üblichen Auflösung von 3.440 x 1.440 Bildpunkten. Das führt erfahrungsgemäß zu einer angenehmen Darstellung, es muss weder skaliert werden, noch wird der Platz auf dem Desktop eingeschränkt. Wie bereits eingangs erwähnt, haben 34-Zöller aktuell noch einen ganz anderen Vorteil: In der Regel, so auch beim ASUS ROG PG348, werden rund 5 MP dargestellt und damit deutlich weniger als es bei UHD-Displays der Fall ist. Nun ist ein 34-Zöller sicherlich auch keine leichte Aufgabe, die Grafikkarte muss aber doch weniger leisten als bei der 4K-Sparte, was gerade mit Blick auf das 100-Hz-Feature wichtig wird.
Gegenüber 4K-Geräten haben 34-Zöller aber noch einen weiteren Vorteil. Durch das breite 21:9-Bildformat wird eine hohe Sichtfeldabdeckung geboten, nicht umsonst werden auch die meisten Hollywood-Blockbuster für die große Leinwand in diesem Format produziert. Noch verstärkt wird der Effekt durch die Nutzung einer gekrümmten Oberfläche, da die Ränder des Displays einen ähnlichen Abstand zum Betrachter haben wie in der Mitte des Panels. ASUS nutzt, genau wie beispielsweise auch Acer beim X34 (der ja auch auf dem gleichen Panel basiert), einen Radius von 3800 mm. Die Krümmung ist so wahrnehmbar, fällt aber weniger stark auf, als beispielsweise beim aktuell ebenfalls im Test befindlichen LG 34UC98-W, der einen Radius von 1900 mm aufweist. Dennoch: Der Nutzer wird, egal ob beim Spielen oder der Filmwiedergabe stärker ins Geschehen einbezogen, als es sonst der Fall wäre.
ASUS setzt auf ein IPS-Panel, das mit einer guten Blickwinkelstabilität und Farbdarstellung aufwarten kann. Wer nicht groß an den Farbreglern herumspielen möchte erhält in der Standardeinstellung eine Darstellung, die ein klein wenig wärmer ausfällt, als dies bei den neutralen 6.500 Kelvin der Fall ist, das fällt aber nur im direkten Vergleich mit einem kalibrierten Gerät auf.
Zum Thema Lichthöfe: Hierbei handelt es sich ohne Frage um eines der am meisten diskutierten Themen in unserer Community. Dass sich diese bei IPS-Panels seitlich nicht vollends vermeiden lassen ist bauartbedingt und sollte hinlänglich bekannt sein, bei Curved-Displays ist dieses Phänomen noch schwerer in den Griff zu bekommen. Sehr wohl ist es aber möglich durch Selektion entsprechende Probleme einzugrenzen. Sehr gut zu sehen war dies in unserem Test des Eizo Foris FS2735, der nur minimale Lichthöfe besaß. Der PG348 besitzt ebenfalls die als normal zu bezeichnenden Lichthöfe an den Seiten und dazu im linken oberen eine etwas deutlichere Ausprägung. Auffällig ist die aber nur in einer dunklen Umgebung und bei homogenen, dunklen Flächen. Eine Auswirkung auf den eigentlichen Betrieb konnten wir nicht feststellen.
Gaming-Betrieb
Noch wichtiger ist für die meisten Anwender natürlich der Gaming-Betrieb, der zwei Schlüsselfeatures besitzt.
Zum einen wäre da die maximale Bildwiederholfrequenz, die bei 100 Hz liegt. Damit kann der 34-Zöller zwar nicht ganz mit der kleineren 27-Zoll-Konkurenz wie dem PG279Q mit 165 Hz oder dem Foris FS2735 mit 144 Hz mithalten. Schuld daran ist schlicht die aktuelle Anschlusssituation, denn DisplayPort 1.2 bietet nicht genügend Bandbreite, um die höhere Auflösung mit einer noch höheren Bilderholrate zu kombinieren. In der Praxis kann das Display dennoch mit einer sehr flüssigen und direkten Wiedergabe überzeugen, der Vorteil gegenüber klassischen 60 Hz-Modellen ist klar erkennbar. Es wird zwar nicht ganz das Feeling der noch schnelleren Modelle erreicht, das nehmen wir für die größere Bildfläche aber gerne in Kauf. Um von den maximal möglichen 100 Hz zu profitieren, muss natürlich eine potente Grafikkarte her, in unserem Fall eine GeForce GTX 980Ti, denn nur bei einer entsprechenden FPS-Rate macht das Feature natürlich Sinn.
Das zweite wichtige Feature für einen Gaming-Monitor ist in der heutigen Zeit natürlich das Vorhandensein von FreeSync oder G-Sync. Im Falle des ROG PG348Q kommt NVIDIAs proprietäres G-Sync-Format zum Einsatz, das uns bereits einige Male überzeugen konnte – und dies erneut tut. Tearing-Effekte werden so sicher beseitigt. Der Vorteil ist dabei größer als er sich so einfach beschreiben lässt. Wer einmal mit einem entsprechenden Display gespielt hat, wird nicht mehr zurückwechseln wollen.
In unseren Spielesessions konnte der 34-Zöller mit einer guten Performance fernab der genannten Features aufwarten. Das Display zeigte sich als ausgesprochen reaktionsschnell, einen störenden Input-Lag konnten wir nicht feststellen. Ähnlich sieht es auch mit der Reaktionszeit des genutzten IPS-Panels aus, denn zu einer unschönen Schlierenbildung kam es auch bei schnellen Bewegungen nicht.
Messergebnisse
Helligkeit, Kontrast, Ausleuchtung
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Natürlich zählen am Ende nicht nur die subjektiven Erlebnisse, sondern auch unsere Messungen. Unser Testmuster erwies sich als ausgesprochen leuchtstark und lieferte maximal 343 cd/m², gemittelt über das Panel waren es 333 cd/m². Das ist nicht nur ausreichend leuchtstark, um auch in hellen Umgebungen für eine angenehme Darstellung zu sichern, sondern auch noch einmal rund 30 cd/m² heller als der direkte Konkurrent aus Taiwan. Überzeugen kann auch die Homogenität der Ausleuchtung, denn die liegt bei guten 90 %, ein Unterschied der Helligkeit ist mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar. Abgerundet wird der gute Auftritt von einem Kontrastverhältnis von 1.013:1.
Weißpunkt und Farbreproduktion
Ab Werk besitzt ASUS’ großes 34-Zoll-Display einen Farbpunkt der mit gemittelt 6.299 Kelvin ein klein wenig wärmer ausfällt als die fotoneutralen 6.500 Kelvin, nachregeln müssen aber nur Fotofans und Nutzer, die auf eine möglichst neutrale Darstellung angewiesen sind. Weiterhin sind zahlreiche weitere Farbpresets vorhanden, die mal besser, mal schlechter gelungen sind, eine Übersicht der voreingestellten Farbtemperaturen präsentieren wir in untenstehender Tabelle.
Hinsichtlich der Farbreproduktion erreicht der PG348Q ein gutes Ergebnis. Mit Profi-Displays kann der 34-Zöller nicht ganz mithalten, liefert aber dennoch eine überzeugende Vorstellung ab.
Profil | Farbtemperatur in Kelvin | Helligkeit in cd/m² |
Scenery | 6.246 | 296 |
Racing | 6.141 | 148 |
Cinema | 9.026 | 191 |
RTS | 6.218 | 260 |
FPS | 6.225 | 260 |
SRGB | 6.197 | 178 |