Subjektive Beurteilung der Bildqualität + Gaming-Leistung
Der Acer Predator Z35 macht einiges anders als die Gaming-Monitore, die wir zuletzt getestet haben. Die Diagonale fällt mit 35 Zoll sogar noch ein 1 Zoll größer aus, als es beim Predator X34 oder dem ASUS PG348Q der Fall war. Gleichzeitig setzt Acer bei seinem 35-Zöller aber auf eine deutlich niedrigere Auflösung, als wir sie bei den zuvor genannten Modellen gesehen haben: 2.560 x 1.080 Bildpunkte werden geboten. Etwas anders formuliert: In der Breite werden so viele Bildpunkte dargestellt, wie oftmals bei 27 Zöllern, in der Höhe verfügen schon die meisten 24-Zöller über eine ähnliche Pixelanzahl. Entsprechend leidet natürlich die Bildschärfe, die nicht zu vergleichen ist, mit den höher auflösenden 34-Zöllern und erst recht nicht mit UHD-Panels. Nachteilig ist das für alle Anwender, die viel mit ihrem System arbeiten wollen, denn obwohl ein riesiges Display auf dem Schreibtisch steht, wird doch recht wenig Platz auf dem virtuellen Desktop geboten.
Vorteilhaft kann die niedrige Auflösung hingegen für Gamer sein, denn die Grafikkarte wird natürlich lange nicht so stark gefordert, wie bei höher auflösenden Displays. So können auch Anwender, die aktuell auf einem normal auflösenden 27-Zöller spielen, problemlos in den Genuss eines großen Monitors kommen, ohne dass zuvor in eine neue Grafikkarte investiert werden muss.
Ein anderer Vorteil der niedrigen Auflösung liegt in der aktuellen Limitierung des DisplayPorts. Üblicherweise sind wir bei so großen Displays eine maximale Bildwiederholfrequenz von 100 Hz gewohnt, Acer kann beim Z35 hingegen standardmäßig maximal 144 Hz bieten, übertraktet (über das OSD sind 200 Hz möglich). Gleichzeitig wird auch G-Sync integriert, sodass Tearing in der Praxis nicht auftritt. Die Kombination aus G-Sync und einer hohen Wiederholfrequenz konnte auch bei diesem Gerät wieder sehr gut gefallen, gerade schnelle Games wirken mit einem entsprechenden Setup extrem flüssig. Der Vorteil von 144 Hz ist in der Praxis zu merken, dabei werden auch 100 Hz-Geräte sichtbar überboten. Allerdings bewegen wir uns auf einem hohen Niveau, sodass die Unterschiede in dieser Klasse nicht mehr allzu groß sind. Um G-Sync mit 144 Hz nutzen zu können, bedarf es einer GPU aus der zweiten Maxwell-Generation, mit Blick auf das Zielpublikum, das einen solchen Gaming-Monitor auf der Wunschliste stehen hat, sollte das aber nicht weiter stören. Wem die 144 Hz nicht ausreichen, der kann maximal bis 200 Hz aktivieren. Im Menü ist diese Option unter dem Menüpunkt "Over Clock" versteckt. Neben den maximalen 200 Hz lassen sich auch 160 und 180 Hz aktivieren. Auch wenn die maximal 200 Hz in unserem Setup ohne echte Bildfehler dargestellt wurden, so empfehlen wir 144 Hz als Optimum, denn dort wird gerade bei sich bewegenden Objekten die sauberset Darstellung ermöglicht. Hier sollte aber in jedem Fall etwas experimentiert werden, denn es hängt viel von der subjektiven Wahrnehmung ab.
Aber auch darüber hinaus kann der Z35 mit einer überzeugenden Gaming-Leistung aufwarten. Der Monitor erweist sich als extrem reaktionsschnell, eine Schlierenbildung ist genau so wenig festzustellen wie ein störender Input-Lag.
Eine weitere Besonderheit des Predator Z35 ist die Krümmung des Panels. Während die Panels aktueller Gaming-34-Zöller (die allesamt von LG kommen) mit einem Radius von 3.800 mm daherkommen, sind es bei Z35 2.000 mm. Stellt man sich einen virtuellen Kreis vor, der die Grundlage des Displays darstellt, wird schnell klar, dass der Z35 eine deutlich stärkere Krümmung besitzt als die direkten Konkurrenten. Dass dies zu einer merklich besseren Immersion führt, konnten wir bereits beim Test des LG 34UC98-W feststellen, der sogar einen Radius von 1.800 mm besitzt.
Die starke Krümmung kann aber, ganz nach dem persönlichen Geschmack, auch ein Nachteil sein. Was bei Games oder Filmen ein ansprechendes Erlebnis sein kann, kann bei der normalen Arbeit stören. Gerade an die Darstellung von großen Excel-Tabellen muss man sich zunächst gewöhnen.
Sehr gut kann das Display übrigens in einer Disziplin gefallen, die zuletzt immer wieder in unserer Community diskutiert wurde: Backlight Bleeding. Beim Z35 konnten wir kein störendes Durchscheinen der Hintergrundbeleuchtung feststellen. Die Ecke sind zwar auch bei diesem Gerät minimal heller ausgeleuchtet, das macht sich in der Praxis aber kaum bemerkbar.
Messergebnisse
Helligkeit, Kontrast, Ausleuchtung
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In unseren Messungen hinterlässt das verbaute Panel einen zwiespältigen Eindruck, denn Licht und Schatten liegen beim Z35 extrem nah beieinander. Maximal erreicht der 35-Zöller 429 cd/m², was extrem hell ist. So werden mehr als genügend Reserven geboten, um auch in hellen Umgebungen noch eine gute Darstellung zu bekommen. Zum Vergleich: In der Regel reichen 150 cd/m² für einen normal beleuchteten Büroraum vollkommen aus. Auch der Kontrastumfang kann rundum überzeugen. Ein Wert von 2.691:1 stellt aktuell unsere neue Bestmarke dar. Nicht mithalten kann die Homogenität, denn die liegt gerade einmal bei 78 % und damit deutlich unten den von High-End-Displays gewohnten Werten. Die Helligkeitsunterschiede lassen sich auch mit bloßem Auge gut erkennen.
Weißpunkt und Farbreproduktion
Mit einem durchschnittlichen Wert von 6.650 Kelvin kann die Farbdarstellung des 35-Zöllers ab Werk gefallen. Nachregeln müssen da nur Fotofans bzw. Nutzer die auf eine farbverbindliche Darstellung angewiesen sind, letztere werden aber ohnehin zu einem anderen Gerät greifen. Ein gemittelter Delta-E-Wert von 3,89 liegt ebenfalls im Rahmen, der ASUS PG348 kann hier aber beispielsweise mit einem deutlich besseren Ergebnis aufwarten.