In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.
Subjektive Beurteilung der Bildqualität
Der LG 34GK950G-B ist der zweite Monitor in unserer Redaktion, der auf die Nano-IPS-Technik setzt. Genauer eingegangen sind wir auf die Technik beim Test des 34WK95U-W (Test), sodass wir sie an dieser Stelle nur kurz anreißen wollen. LG setzt anders als es bei der Quantum-Dot-Technik der Fall ist, nicht auf eine Zwischenebene aus „Quantum Dots“, sondern auf eine direkte Integration von Nano-Partikeln direkt in das Backlight. Diese sorgen dafür, dass die Wellenlänge des Lichts länger wird, was zu einer feiner nuancierten Farbdarstellung und größeren Farbräumen führt.
Das sieht man dem LG 34GK950G-B in der Praxis auch an. Der 34-Zöller kann mit einer erstklassigen Farbwiedergabe aufwarten und besitzt eine sehr feine, nuancierte Farbabstufung, was gerade bei Farbverläufen besonders auffällt. Positiv wirkt sich an dieser Stelle natürlich auch aus, dass LG auf eine Farbverarbeitung mit 10 Bit setzt. Unter den Gaming-Displays zählt der neue 34-Zöller damit zu den Farb-Meistern.
Die grundlegende Kombination aus Auflösung (3.440 x 1.440) und Diagonale (34 Zoll) ist hinlänglich bekannt und sorgt auch bei LGs Gaming-Display für eine angenehme Darstellung, ohne dass die Skalierung bemüht werden muss. Die geschwungene Oberfläche sorgt gleichzeitig für eine hohe Immersion bei der Medienwiedergabe – oder natürlich auch Games. Wie so oft ist es am Ende aber eine subjektive Einschätzung, ob ein Curved-Panel nun Vor- oder Nachteile bietet. Wer mit dem Monitor nicht nur spielt, sondern auch einmal ein großes Excel-Dokument erstellt oder ein Bild bearbeitet, der muss sich darüber im Klaren sein, dass es keine geraden horizontalen Linien zusehen gibt. Gerade bei der Korrektur der Perspektive kann dies ein echter Nachteil sein. Im Gegenzug gleicht unser Hirn hier aber viel „vollautomatisch“ aus.
Die grundlegende Wiedergabe kann gefallen, denn der 34-Zöller kann mit einem hellen und kontrastreichen Bild aufwarten, das keinesfalls übertrieben ist. Wie gewohnt integriert LG zahlreiche Presets, sodass die Wiedergabe an die eigenen Vorlieben angepasst werden kann.
Gaming-Features
Am Ende kommt es auf die Gaming-Leistung des 34-Zöllers an. Damit diese überzeugt, hat LG ein rundes Ausstattungspaket geschnürt.
Die Wiederholfrequenz kann auf einen Wert von maximal 120 Hz erhöht werden. Bei den letzten 20 Hz handelt es sich allerdings um ein Overclocking, das so vom Hersteller nicht garantiert wird. In unseren Versuchen gab es hier aber keine Auffälligkeiten. Die grundsätzliche Erhöhung sorgt dafür, dass die Darstellung klarer und die Umsetzung von Bewegungen noch direkter ist – auf ein 60-Hz-Gerät möchte man danach nicht mehr zurück wechseln. Die Unterschiede zwischen 100 und 120 Hz fallen allerdings nicht allzu groß aus.
Das von LG eingesetzt IPS-Panel ist kein echter Sprinter, weshalb wir gerne auf die Overdrive-Funktion zurückgegriffen haben. Die besten Ergebnisse haben wir mit dem Setting „Schnell“ erzielt. Da kommt es zwar immer noch zu dezenten Nachzieh-Effekten, diese Fallen in der Praxis allerdings kaum auf. Wird hingegen das Setting „Schneller“ gewählt, kommt es schon wieder zu einem Overshooting. Hier muss genau abgewogen werden, welche Einstellung zum gewünschten Ergebnis führt.
Das geschwungene Panel sorgt gerade bei Games für eine hohe Immersion, gleichzeitig gilt allerdings auch, dass die gewählte Auflösung recht anspruchsvoll für die Grafikkarte ist. Wer immer mit Frameraten von 100 fps spielen will, um die mögliche Wiederholfrequenz des Displays auszunutzen, wird um ein regelmäßiges Update der Grafikkarte nicht herumkommen.
Mit dem Leo Bodnar Tool konnten wir ein Input-Lag von 14,4 ms ermitteln. Das ist ein typischer Wert. Der 34-Zöller gehört also weder zu den Sprintern, noch wäre er besonders langsam. Zu beachten ist aber auch, dass es sich durch das Messverfahren des Tools um Richtwerte handelt.
Messwerte
Helligkeit, Ausleuchtung und Kontrastverhältnis
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Mit einer maximalen Helligkeit von 401 cd/m² erreicht der 34-Zöller die Herstellervorgabe und ist damit hell genug, um auch in gut beleuchteten Räumen problemlos nutzbar zu sein. Gleichzeitig liegt das maximale Kontrastverhältnis bei einem Wert von 1.039:1, was für ein IPS-Panel in Ordnung geht. Deutliche Abstriche müssen hingegen bei der Homogenität der Ausleuchtung akzeptiert werden, denn diese erreicht bei unserem Testsample gerade einmal einen Wert von 76 %. Da dieses Phänomen in anderen Tests nicht auftaucht, gehen wir davon aus, dass es sich um einen Einzelfall handelt.
Farbdarstellung
Ab Werk kommt der LG 34GK950G-B mit einem Weißpunkt von 6.324 Kelvin zum Nutzer und ist damit vergleichsweise neutral abgestimmt. Entsprechend müssen nur Foto-Enthusiasten und Profis nachregeln. Sehr gut kann die Farbreproduktion gefallen. Der gemittelte DeltaE-Wert liegt bei gerade einmal 0,52, während das maximale DeltaE 1,27 beträgt. Das sind exzellente Werte.
Die Nano-IPS-Technik kann bei der Farbraum-Abdeckung ihre Vorteile ausspielen, denn bei sRGB konnten wir glatte 100 % ermitteln. AdobeRGB wird zu 89,66 % abgedeckt, was damit zusammenhängt, dass LG sein Display auf den DCI-P3-Farbraum optimiert hat, der nicht deckungsgleich mit Adobe-RGB ist.