TEST

LG 38GL950G im Test

Mit Nano-IPS und 175 Hz - Bildqualität

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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

Subjektive Beurteilung der Bildqualität

Während sich das 34-Zoll-Format in den letzten Jahren als fester Bestandteil des Display-Markts etablieren konnte, sind die nur wenig größeren 38-Zöller noch immer Exoten, was natürlich auch mit ihrem Preis zusammenhängt. In der Praxis kann das Format gefallen. Die Auflösung wird gegenüber 34-Zöllern moderat weiter gesteigert, was zu einer angenehmen Darstellungsgröße, auch ohne Skalierung führt. Durch die weiter gesteigerte Sichtfeldausfüllung kann die Immersion erhöht werden, ohne dass es nötig wird, den Kopf zu bewegen.

Sehr gut gefällt uns wieder einmal die Nano-IPS-Technik. Der LG 38GL950-B kann mit einer lebendigen, aber nie übertrieben Farbdarstellung gefallen. Die Helligkeit ist sehr gut, allerdings fällt gerade im direkten Vergleich mit einem nebenstehenden VA-Gerät auf, dass der Kontrastumfang niedrig ausfällt. Die Blickwinkel sind IPS-typisch groß.

Ein IPS-Glitzern ist zu erkennen, hält sich allerdings noch in Grenzen. Das haben wir schon deutlicher gesehen. LG setzt auf ein mattes Coating, das sich zwar minimal auf die Schärfe auswirkt, sich bei einem normale Sitzabstand aber nicht bemerkbar macht.

Ein Backlight-Bleeding ist – wie bei jedem Curved-Display – zu erkennen. Beim LG 38GL950-B hält es sich aber in Grenzen, sodass es sich im täglichen Leben kaum bemerkbar macht.

Der 38-Zöller verfügt nicht über ein Local Dimming. Zusammen mit dem nicht allzu großen Kontrastumfang ist das HDR-Erlebnis entsprechend nur sehr rudimentär vorhanden. Hier zeigt sich recht gut, dass sehr wohl zwischen DisplayHDR 400 und DisplayHDR 400 unterschieden werden muss, denn beispielsweise der ASUS ROG Strix XG49VQ macht seine HDR-Arbeit deutlich besser.

Gaming-Features

Die maximale Wiederholfrequenz liegt bei 175 Hz. Allerdings handelt es sich hier um ein Overclocking. Bei 175 Hz wird eine sehr ruhige Darstellung bei bewegten Objekten, beispielsweise beim Testufo, geboten. Allerdings kam es bei uns zu Darstellungsproblemen im Desktop-Betrieb, gerade bei hellen homogenen Flächen – der Grund ist hier im Chroma Subsampling zu suchen, da 175 Hz einfach zu viel für den aktuellen DisplayPort-Standard sind. Beispielsweise bei der Textbearbeitung kam es rund um die Buchstaben zu leichten Farbverschiebungen ins Gelbe, was ein unruhiges Bild erzeugt. Beim Gaming fällt so etwas hingegen nicht auf. Genauer sind wir darauf im Test des ASUS ROG PG27UQ eingegangen.

Allerdings kann der 38-Zöller auch bei 144 Hz bereits mit einer ruhigen und unmittelbaren Darstellung aufwarten, sodass die Frage besteht, ob es die letzten Hertz sein müssen.

IPS-typisch kommt es zu einer ersichtlichen Schlierenbildung. Dieser kann aber mit dem integrierten Overdrive-Feature entgegengearbeitet werden. Um die angegebene Reaktionszeit von 1 ms zu erreichen, muss das Overdrive-Feature auf "Fastest" geschaltet werden, was im Zusammenspiel mit den maximale möglichen 175 Hz zu einem deutlichen Overshooting führt und so in der Praxis nur wenig Spaß macht.

Besser ist es, die Wiederholfrequenz auf 144 oder 160 Hz zu reduzieren und auf das Overdrive auf „Fast“ zu stellen. Dann wird eine wirkliche erstklassige Gaming-Darstellung geboten, die eine Menge Spaß macht. Das Bild ist klar, direkt und die Schlierenbildung hält sich in Grenzen. Nur Turnier-Spieler müssen zu einem noch schnelleren Gerät greifen. Wie so oft gilt: Bis ein zufriedenstellendes Ergebnis gefunden wird, muss etwas herumprobiert werden.

Der Input-Lag, den wir mit dem Leo-Bodnar-Tool gemessen haben, liegt im Mittel bei 12,6 ms, was ein guter Wert ist.