Subjektive Beurteilung und Features
Werbung
Das von LG eingesetzte Nano-IPS-Panel stellt mit seiner UHD-Auflösung einen gewissen Anspruch an die verbaute Grafikkarte. Zumindest dann, wenn in der nativen Auflösung gespielt werden soll, denn LG setzt auf eine Wiederholfrequenz von 144 Hz, die auf maximal 160 Hz übertaktet werden kann. Letzteren Wert garantiert LG nicht.
Noch höher muss die Wiederholfrequenz für den Großteil der Spieler gar nicht ausfallen, lediglich Fans von schnellen Shootern sollten zu einem noch schnelleren Modell mit 240 Hz oder mehr greifen.
Bei unserem Testmodell wirkte sich die maximale Wiederholfrequenz minimal im Desktop-Betrieb auf die Bildqualität aus. Diese wirkt generell unruhiger. Beim Gaming ist von diesem Effekt aber nichts zusehen. Dies ist ein Effekt von DSC (Direct Stream Compression), die genutzt werden muss, da DisplayPort 1.4 nicht die benötigte Bandbreite zur Verfügung stellen kann.
Die Reaktionszeit gibt LG mit 1 ms an. Ganz erreicht wird dieser Wert in unseren Messungen nicht, dennoch ist der UltraGear 32GQ950-B der schnellste bislang vermessene Monitor (allzu viele waren das aber noch nicht). Aber auch im Sehtest in Games oder auf der Test-Ufo-Webseite kann das Panel mit einer vorzüglichen Gaming-Leistung aufwarten. Auch mit ausgeschaltetem Overdrive fällt die Schlierenbildung minimal aus. Die besten Ergebnisse konnten wir im Modus "Schnell" erzielen. Schlieren sind dann nicht mehr zu erkennen, ein Overshooting stört ebenfalls nicht.
Gegen Tearing-Effekte hat LG gut vorgesorgt, denn der 32GQ950-B ist sowohl zu FreeSync Premium Pro als auch G-Sync kompatibel. Ein gesondertes G-Sync-Modul kommt nicht zum Einsatz, das stört aber nicht wirklich. Die Arbeit wird wie gewohnt zuverlässig erledigt, sodass es nicht zu zerrissenen Bildern kommt.
LG verzichtet auf G-Sync Ultimate, einen Lüfter gibt es dennoch. Dieser macht im Last-Betrieb durchaus auf sich aufmerksam. Für Silent-Enthusiasten ist das nicht ideal, wer aber mit einem Headset spielt, wird nicht gestört werden. Dennoch wäre eine passive Kühlung natürlich eine Ideal-Lösung.
Im OSD gibt es mehrere Gaming-Features. Es können beispielsweise verschiedene Fadenkreuze oder ein FPS-Counter eingeblendet werden. Interessant ist darüber hinaus die Integration von DTS Headphone X. Das via DisplayPort oder HDMI eingeschleifte Soundsignal kann für einen Kopfhörer aufbereitet werden, sodass virtueller Surround-Sound entsteht. In einem kurzen Versuch klappte dies recht gut. Je nach Szenario kann so eine separate Soundkarte eingespart werden.
Messung: Reaktionszeit (Beta)
Ab sofort neu im Testablauf: Messungen zur Reaktionszeit. Diese führen wir mit dem OSRTT-Tool durch. So können wir in Zukunft einen objektiven Vergleich zwischen den Reaktionszeiten verschiedener Monitore und deren Overdrive-Umsetzung ziehen. Da wir aktuell noch dabei sind, Erfahrungen mit verschiedenen Geräten zu sammeln, klassifizieren wir die Messungen noch als Beta-Status. Ermittelt werden die Ergebnisse jeweils bei der schnellsten Wiederholfrequenz.
Die Messungen setzen sich aus drei Abschnitten zusammen. Einerseits der Messung der Reaktionszeit (siehe Display FAQ), der Messung des RGB-Overshoots und schlussendlich dem Visual Response Ratings. Für die Beurteilung der Reaktionszeit ziehen wir ganz klassisch die Average Initial Time heran. Diese misst die Zeit, bevor das Overshooting stattfindet. Das Overshooting misst die RGB-Werte, die ein Pixel überschwingt. Letzteres Rating soll darstellen, wie lange es dauert, bis die Ausgangsfarben nicht mehr dargestellt werden - es geht also darum, wie schnell die Veränderung dargestellt werden kann. Das Ergebnis in einem 100er-Rating angegeben, 100 wäre also der Optimalwert.
Der LG 32GQ950-B bietet folgende Overdrive-Settings an: Aus, Normal, Schnell, Schneller.
Bereits mit deaktiviertem Overdrive kann der 32-Zöller eine Reaktionszeit von 7,35 ms aufweisen, womit er den Xeneon 32UHD144 in dessen schnellsten Setting bereits überholt. Ein RGB-Overshoot war nicht messbar, das Visual Response Rating beträgt 81,95.
Im Setting "Normal" ist noch immer kein Overshoot messbar, was für einen sehr moderaten Einsatz des Overdrive spricht. Dennoch kann die Reaktionszeit auf 5,2 ms reduziert werden. Das VRR legt nur leicht auf 82,8 zu.
Im Modus "Schnell" kann die Reaktionszeit auf 4,17 ms bei einem sehr moderaten RGB-Overshoot von 1,37 reduziert werden. Das VRR erreicht mit 84,64 seinen Höchstwert.
Noch "Schneller" arbeitet der Monitor im stärksten Setting. Mit 2,79 ms wird ein neuer Spitzenwert erreicht. Für das letzte Quäntchen muss allerdings ordentlich am Overdrive-Regler gedreht werden. Der Overshoot liegt nun bei 14. Entsprechend fällt das VRR mit 64,05 auch etwas schlechter aus.
Bereits mit deaktiviertem Oberdrive kann LGs 32-Zöller mit einer flotten Reaktionszeit von 7,35 ms aufwarten. Ein Overshoot gibt es logischerweise nicht, während das Visual Response Rating mit 81,95 auf einem ordentlichen Niveau liegt.
Wird das Overdrive auf "Normal" gestellt, reduziert sich die Reaktionszeit auf 5,27 ms, wobei LG hier offenbar noch sehr vorsichtig agiert, denn ein Overshoot konnte nicht gemessen werden. Das Visual Response Rating steigt auf 82,8. Hinsichtlich der Reaktionszeit werden hier bereits mehrere Geräte unterboten.
Noch einmal schneller wird es mit dem Setting "Schnell", denn nun ermitteln wir mittels OSRTT 4,17 ms, bei einem noch immer minimalen Overshoot von 1,37. Das Visual Response Rating erreicht mit 84,64 den Höchstwert.
2,79 ms stehen beim Setting "Schneller" auf der Uhr, was ein neuer Bestwert innerhalb unserer Messungen ist. LG muss hier allerdings mit einem aggressiveren Overdrive arbeiten, was in einem Overshoot von 14 resultiert und auch dazu führt, dass das VRR mit 84,05 minimal abfällt.
Messung: Input-Lag
Das Input-Lag messen wir wie üblich mit dem Leo-Bodnar-Tool. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Messung lediglich mit 60 Hz erfolgt.
Das Input-Lag beträgt bei unserem Testgerät 9,87 ms. Damit gehört das Ultragear-Display zu den schnelleren Geräten.