TEST

EIZO FlexScan EV2781 im Test

Unauffälliger Business-Könner - Bildqualität

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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf die verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

Subjektive Beurteilung der Bildqualität

EIZO setzt auf eine bekannte Kombination: 27 Zoll und 2.560 x 1.440 Bildpunkte. Dies hat sich über viele Jahre bewährt und bietet ordentlich Platz auf dem Desktop, während die Darstellung nicht so klein ausfällt, dass skaliert werden müsste. Es wird zwar nicht ganz die Bildschärfe erreicht, wie sie von aktuellen UHD-Panels geboten wird, beim klassischen Office-Einsatz stört das aber nicht, es wird eine hohe Textschärfe garantiert.

Das von EIZO eingesetzt IPS-Panel kann mit einer guten Blickwinkelstabilität aufwarten, sodass es erst sehr spät zu Farbverschiebungen kommt. Mit mehreren Personen vor dem Gerät zu sitzen, ist also kein Problem. Darüber hinaus kommt es nicht zu Farbänderungen zu den Rändern hin, wenn man zentral vor dem Monitor sitzt. Bei einem Gerät der 27-Zoll-Klasse sollte dieses Phänomen jedoch weniger ins Gewicht fallen. 

Die Farbdarstellung fällt äußerst neutral aus, sodass ab Werk in keinem Aspekt nachgeregelt werden muss. Die aktuell übliche Übersättigung im Auslieferungszustand ist ebenfalls nicht gegeben, da EIZO nicht auf Wide-Gamut-Panel setzt. 

Das stumpfmatte Coating sorgt dafür, dass Lichtquellen in der Umgebung keinen größeren Einfluss auf die Darstellung nehmen. Der subjektiv wahrnehmbare Kontrast leidet hingegen darunter, sodass Schwarz in den meisten Fällen wie ein sehr dunkles Grau wirkt. Ein Backlight-Bleeding war bei unserem Modell nicht zu erkennen.

Auch wenn der EV2781 mehrere Overdrive-Einstellungen anbietet, so ist er mit seiner Wiederholfrequenz von 60 Hz doch nur für rudimentäres Casual-Gaming geeignet, denn es kommt zu einer deutlich sichtbaren Schlierenbildung. Das zeigen auch die folgenden Messungen.

Reaktionszeitmessung (Beta)

Ab sofort neu im Testablauf: Messungen zur Reaktionszeit. Diese führen wir mit dem OSRTT-Tool durch. So können wir in Zukunft einen objektiven Vergleich zwischen den Reaktionszeiten verschiedener Monitore und deren Overdrive-Umsetzung ziehen. Da wir aktuell noch dabei sind, Erfahrungen mit verschiedenen Geräten zu sammeln, klassifizieren wir die Messungen noch als Beta-Status. Ermittelt werden die Ergebnisse jeweils bei der schnellsten Wiederholfrequenz. 

Die Messungen setzen sich aus drei Abschnitten zusammen. Einerseits der Messung der Reaktionszeit (siehe Display-FAQ), der Messung des RGB-Overshoots und schlussendlich dem Visual Response Ratings. Für die Beurteilung der Reaktionszeit ziehen wir ganz klassisch die Average Initial Time heran. Diese misst die Zeit, bevor das Overshooting stattfindet. Das Overshooting misst die RGB-Werte, die ein Pixel überschwingt. Letzteres Rating soll darstellen, wie lange es dauert, bis die Ausgangsfarbe nicht mehr dargestellt werden - es geht also darum, wie schnell die Veränderung dargestellt werden kann. Das Ergebnis in einem 100er-Rating angegeben, 100 wäre also der Optimalwert.

Der EIZO FlexScan EV2781 bietet folgende Overdrive-Settings an: Off, Standard, Enhanced.

Der FlexScan EV2781 ist nicht zum Gaming gemacht - und das sieht man ihm auch an. Das sinnvollste Setting ist das ab Werk aktive "Standard", denn dort wird eine Reaktionszeit von 8,23 ms mit einem überschaubaren RGB-Overshoot von 5,87 kombiniert. Das VRR leidet unter der langsamen Reaktionszeit, aber auch unter der Wiederholfrequenz von nur 60 Hz. Der Griff zum Enhanced-Setting lohnt sich nicht, denn die Reaktionszeit wird nur minimal verkürzt, während der RGB-Overshoot deutlich zulegt.