Aerocool GT 500W
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Manche werden sich fragen, was hinter dem "GT" im Produktnamen des Aerocool GT-500SG steckt, zumal auch die roten "Ralley-Streifen" auf dem Karton auffallen. Aercool möchte hier bewusst einen Bezug auf das "GT" aus dem Automobilbereich setzen, welches als Abkürzung für "Gran Turismo" steht und damit u.a. langstreckentaugliche Sportwagen bezeichnet. Selbst bezeichnet Aerocool seine GT-Modelle als - frei übersetzt - "für lange Belastungsphasen geeignete Netzteile mit luxuriöser Ansicht".
Werfen wir zuerst einen Blick auf den Produktkarton der GT-500SG.
Vom Lieferumfang her hat Aercool seinem "Sportwagen" eine klassentypische Auswahl mitgegeben. Bei unserem Sample fehlte jegliche Dokumentation, was hoffentlich ein Einzelfall bleibt bzw. dem Sample-Status geschuldet ist. Das Netzteil selber ist im Karton sicher in Schaumstoff-Formteilen untergebracht und auch die Anschlusskabel haben einen eigenen Karton bekommen.
Als Zubehör legt Aercool die üblichen Dinge bei: Netzkabel, Kabelbinder und Montageschrauben.
Vom Design her geht Aerocool mit dem GT-500SG eigene Wege und kombiniert weiße Gehäuseflächen mit einem matt-schwarzen Deckel bzw. Bodenblech. Auch der weiße Lüfter passt hier sehr gut ins Bild. Mit einem Straßenpreis von ca. 80 Euro ist das Aerocool das günstigste Modell im Test.
Neben der Farbgebung ist noch die Ausführung von Deckel und Bodenblech auffällig. Aerocool führt diese Flächen nach innen hin gebogen aus, wobei auch das Lochgitter im Deckel dieser Form folgt. In Gamer-Gehäusen mit Fensterflächen ist dies sicher optisch interessant, sonst aber ohne technische Funktion. Da im Inneren keine Luftleitbleche vorhanden sind, wird vermutlich ein kleiner Teil des Luftstroms des Lüfters hier wieder in den Gehäuse-Innenraum zurückströmen.
Auf der Innenseite hat Aerocool das Anschlussfeld des modularen Kabelmanagements untergebracht. Die Verarbeitung des GT 500W macht insgesamt einen guten Eindruck, wenngleich eine der Schrauben des Deckels bei unserem Exemplar schon leicht Rost angesetzt hat. Wenn man aber im Hinterkopf hat, dass die klassische GT-Klasse im Automobilbereich früher von italienischen Marken dominiert wurde, dann könnte man es unter Unterständen vielleicht als unterstützendes Detail werten. Etwas ernsthafter: Auch dies liegt vermutlich am Sample-Status unseres Musters.
Leistungsmäßig ist das Aerocool GT-500SG gut aufgestellt. Über die beiden 12V-Schienen lassen sich zusammen bis zu 492 Watt abrufen, was angesichts einer nominalen Gesamtleistung von 500 Watt ein guter Wert ist. Mit 120 Watt kombinierter Leistung auf den Nebenspannungen 3,3 Volt und 5 Volt bewegt es sich ebenfalls auf klassentypischem Niveau.
Von der Technik her bewegt sich das GT-500SG ebenfalls auf technisch aktuellem Stand. Die LLC-Resonanz-Konverter-Topologie auf der Primärseite kombiniert mit Synchronous Recitification und DC-DC-Wandlern auf der Sekundärseite ist im Premium-Segment fast schon zum Standard geworden und üblicherweise ein Garant für hohe Effizienz und - gute Umsetzung vorausgesetzt - auch für ordentliche Ausgangsspannungen. Da Aerocool selbst keine Netzteile produziert, kommt hier ein Auftragsfertiger zum Einsatz, im Falle des GT-500SG vermutlich HEC. Bei den Kondensatoren setzt Aerocool auf Produkte des bewährten taiwanesischen Herstellers Taepo. Der Primärkondensator ist ein 85°C-Modell mit einer Kapazität von 470uF und 400V Spannungsfestigkeit. Auf Sekundärseite werden 105°C-Elkos von Taepo eingesetzt.
Aerocool hat dem GT 500W alle wichtigen Schutzschaltungen spendiert, u.a. Schutz gegen Unter-/Überspannung (UVP/OVP), Überlast (OPP), Überstrom (OCP), Kurzschluss (SCP), Temperatur (OTP) und zu hohe Eingangsströme (SIP). Die OCP konnten wir im Test zuverlässig auf allen drei Spannungsschienen auslösen. Auf den Nebenspannungen liegt die Auslöseschwelle bei ungefähr 35 Ampere, auf der 12V-Seite schaltete sich das Netzteil bei knapp über 50 Ampere ab, was einer Gesamtleistung von knapp 600 Watt entsprechen würde. Aerocool hat die Schutzschaltungen damit relativ konservativ eingestellt, aber für die Praxis noch genug Reserven gelassen.
Gehen wir nun auf die Ausstattung des GT-500SG ein.