Corsair RM Series (2019) im Test

Überzeugende Mittelklasse-Netzteile - Fazit

Corsairs neu aufgelegte RM-Serie konnte im Testverlauf einen guten Eindruck hinterlassen. Wie schon die Vorgängerserie, welche bereits seit längerer Zeit vom Markt verschwunden ist, sind die neuen RM-Netzteile im Mittelklassebereich angesiedelt, wo unter anderem der Preis eine sehr wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung spielt. Auch wenn in den anderen Disziplinen keine Bestleistungen erwartet werden, so sollte ein Mittelklasse-Netzteil eines Markenherstellers aber dennoch gute Leistungen liefern können und ein gutes Gesamtpaket ergeben, was die Corsair-RM-2019-Modelle auch alle schaffen.

Die RM-Serie umfasst drei Modelle von 650 bis 850 W, jeweils mit 80-PLUS-Gold-Effizienz. Die Farbe des Effizienz-Siegels ist aber nur ein Aspekt, welcher nur eine grobe Einordnung erlaubt. Corsair hat bei den neuen RM-Modellen darüber hinaus die Effizienz bei sehr niedrigen bis niedrigen Lasten verbessert. So erreichen die neuen RM bei einer Last von 5 % bereits deutlich über 80-%-Wirkungsgrad, was sonst eher High-End-Modellen vorbehalten war.

Im Test zeigten alle RM-Modelle eine gute und über alle Wattstufen konstante Performance. Die Spannungsregulierung ist zuverlässig und im soliden Rahmen, die Ripple-/Noisesspannungen vergleichsweise niedrig. Bis hin zu mittlerer Last sind die Effizienzwerte vergleichsweise gut für ein 80-Plus-Gold-Netzteil, wenngleich die Mittelklasseserie RM hier keine neuen Bestwerte zeigen kann. Auch positiv ist, dass Corsair bei den RM alle wichtigen Schutzschaltungen verbaut hat.

Weitere positiv zu erwähnende Merkmale der RM-Serie sind das voll-modulare Kabelmanagement, die semi-passive Lüftersteuerung und die zehnjährige Herstellergarantie für den Erstkäufer. Die Anschlussmöglichkeiten sind insgesamt gut. So sind vier (RM650) bzw. sechs (RM750/RM850) PCI-Express-Anschlüsse vorhanden. Auch positiv zu vermerken ist, dass alle Modelle zwei 8-Pin-EPS-Anschlüsse mitbringen. In Sachen Peripheriegeräte sind das RM750 und das RM850 mit zehn bzw. zwölf SATA-Steckern angenehm umfangreich ausgestattet. Das RM650 fällt hier mit nur sechs SATA-Anschlüssen an zwei Kabelsträngen ab.

Die Lautstärke ist insgesamt auch positiv zu bewerten. Dank semi-passiver Lüftersteuerung arbeiten die RM-Modelle bis  einschließlich dem 30-%-Lastpunkt lautlos. Darüber hinaus mit aktivem Lüfter wird die Basisdrehzahl noch angenehm lange beibehalten. Da diese Basisdrehzahl des 135-mm-Lüfters mit knapp 800 U/min schon etwas höher liegt, arbeiten die RM dann zwar angenehm leise, sind aber doch in der Nähe leicht wahrnehmbar. Für ein Mittelklasse-Netzteil aber dennoch eine insgesamt gute bzw. leise Performance.

Die Corsair RM sollten auf dem Markt für jeweils knapp 10 Euro günstiger als die vergleichbaren Corsair RMx angeboten werden. Hauptunterschied zwischen den Serien ist die Tatsache, dass bei den RMx Kondensatoren von japanischen Marken eingesetzt werden, wohingegen bei den RM entsprechende Modelle von taiwanesischen Marken wie Su´scon oder Elite genutzt werden, was einen großen Anteil am Preisvorteil haben sollte. Aus Anwendersicht sollte der schwer zu beziffernde Qualitätsunterschied bei den Kondensatoren keinen Unterschied ausmachen, zumal der Erstkäufer ja noch die zehnjährige Herstellergarantie hat.

Preislich sind die neuen Corsair RM keine Schnäppchen, aber die Preise lassen sich durchaus als fair bezeichnen. Das RM650 ist Stand Mitte Juni am Markt für die UVP von 105 Euro zu bekommen, d.h. hier scheint noch keine normale Marktverfügbarkeit zu bestehen. Das RM750 liegt schon bei 100 Euro (UVP: 115 Euro) und das RM850 bei 105 Euro (UVP: 125 Euro). Der Preisunterschied zum RM750x beträgt beim RM750 ca. 10 Euro und sogar bei ca. 20 Euro im Falle des RM850 vs. RM850x. Direkte Konkurrenz dürfte aber auch Seasonics Focus-Plus-Gold-Reihe sein, die jeweils noch einige wenige Euro unter den Corsair RM liegt.

Wenn es ein Corsair RM sein soll, würden wir aufgrund des geringen Aufpreises das RM750 empfehlen, da es von den Anschlussmöglichkeiten deutlich flexibler als das RM650 aufgestellt ist. Das RM850 ist ähnlich empfehlenswert, aber die Mehrleistung würde sich nur in eher wenigen Fällen lohnen.

Positive Punkte bei den Corsair RM (2019)

• gute Effizienz (80 PLUS Gold), überdurchschnittlich bei niedriger Last
• hohe Leistungsfähigkeit, stabile Ausgangsspannungen
• vergleichsweise niedrige Ripple-/Noise-Spannungen
• gute Schutzschaltungen
• voll-modulares Kabelmanagement mit insgesamt guten Anschlussmöglichkeiten (mind. 4x PCI-Express, 2x 8-Pin EPS)
• semi-passive Lüftersteuerung - lautlos bei niedriger bis mittlerer Last, darüber vergleichsweise unauffällig

Negative Punkte bei den Corsair RM (2019)

• RM650: nur 6x SATA-Anschlüsse