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Dem Thema einer möglichst niedrigen Betriebslautstärke hat sich auch Fractal Design angenommen. Die Ion+ verfügen dafür über die bereits erwähnte umschaltbare Lüftersteuerung mit Semi-Passiv-Modus, die im Zusammenspiel mit dem 140-mm-Lüfter mit FDB-Lagerung eine gute Basis für ein leises Netzteil bieten sollte.
Der Lüfter ist ein speziell für Fractal Design produziertes Modell, welches auch ein Fractal-Design-Logo trägt. Das Label verrät weiterhin die Modellbezeichnung "Dynamic X2 GP-14", die bei unseren beiden Testsamples gleich war. Unterschiede zwischen der 660-W- und 860-W-Version bestehen dann bei den weiteren Kennwerten. Der Lüfter im 860P weist eine nominale Drehzahl von 2.000 U/min bei einer maximalen Stromaufnahme von 0,4 A auf, wohingegen das 660P nominal 1.400 U/min und 0,3 A erreicht.
Nach dem Abschalten des Systems bzw. Netzteils läuft der Lüfter noch einige Sekunden zur Kühlung nach. Dies passiert auch bei getrennter Netzverbindung, d.h. das Ion+ nutzt hierfür in Kondensatoren gespeicherte Restenergie dafür.
In unserem Test konnten die Ion+ den semi-passiven Modus bis einschließlich des 30-%- bzw. 40-%-Lastpunktes beibehalten. In diesem Bereich war kein Spulenfiepen etc. wahrnehmbar, d.h. der Betrieb lässt sich durchaus als lautlos bezeichnen. Beide Lüfter-Modi eines Ion+ unterscheiden sich nur durch den semi-passiven Bereich voneinander. Ab dem Zeitpunkt, wo aufgrund von Last/Temperatur der Wechsel in den aktiven Lüfterbetrieb erfolgt, weisen beide die gleiche Kennlinie auf.
Das Ion+ 660P beginnt im aktiven Modus mit einer Lüfterdrehzahl von 350 U/min, die sehr leise bzw. de facto unhörbar ist. Bis zum 60-%-Lastpunkt erfolgt nur ein minimaler Anstieg, bevor dann bei weiter steigender Last am 80-%-Lastpunkt 650 U/min erreicht werden, bei dem nur ein sehr schwaches Lüfterrauschen in direkter Nähe wahrnehmbar ist. Bei Volllast hat sich die Lüfterdrehzahl bei ca. 800 U/min, was ebenso noch als ziemlich leise zu bezeichnen ist.
Last / Lüfterdrehzahl (in U/min) semi-passiv aktiv | 10 % | 20 % | 30 % | 40 % | 50 % | 60 % | 80 % | 100 % |
Fractal Design Ion+ 660P | 0 350 | 0 350 | 0 350 | 0 360 | 370 | 410 | 650 | 800 |
Fractal Design Ion+ 860P | 0 550 | 0 550 | 0 550 | 560 | 570 | 580 | 710 | 900 |
Das Ion+ 860P weist mit ca. 550 U/min eine höhere Basisdrehzahl als das 660P auf. Bei dieser Lüfterdrehzahl ist der Gesamteindruck auch sehr leise, allerdings ist der Lüfter schon in der Nähe schwach durch ein Brummen wahrnehmbar. Auch hier bleibt die Drehzahl bis einschließlich des 80-%-Lastpunktes nahezu unverändert. Bei 80 % Last liegen dann 720 U/min an und bei Volllast 900 U/min. Auch das Ion+ 860P ist bei Volllast noch als vergleichsweise leise zu bezeichnen, wobei das Lüftergeräusch eher schwach und nur in der Nähe wahrzunehmen ist.
Das voll-modulare Kabelmanagement der Ion+ bietet insgesamt gute Anschlussmöglichkeiten. Es basiert auf dem allseits bekannten und mittlerweile zum Standard gewordenen Stecksystem von Molex.
Die kleineren Modelle der Serie, 560P und 660P, bieten einen 8-Pin-EPS-Stecker, wohingegen die beiden stärkeren Modelle 760P und 860P derer zwei aufweisen. Die Ausstattung mit PCI-Express-Anschlüssen ist ebenso aufgeteilt: vier Stück für die beiden kleineren, sechs Stück für die beiden größeren Modelle.
Bei den SATA-Anschlüssen sieht die Verteilung etwas anders aus, denn bis auf das 560P, welches mit sechs SATA-Steckern auskommen muss, bringen alle drei weiteren Ion+ komfortable zehn Stück mit. Brüderliche Gleichheit besteht dann bei den 4-Pin-Molex-Steckern, von denen bei jedem Modell vier Stück vorhanden sind.
Eine wirkliche Besonderheit bei den Fractal Design Ion+ sind die "UltraFlex"-Kabel. Bei fast allen Netzteilen fühlen sich die Anschlusskabel heutzutage recht steif an, was zwar die Verlegung der Kabel üblicherweise nicht nennenswert behindert, aber dennoch irgendwie auffällt. Die UltraFlex-Kabel der Ion+ sind im Vergleich dazu spürbar flexibler, d.h. lassen sich einfacher biegen. Sie sind zwar nicht so flexibel wie man es von hochwertigen Litzen mit Silikonummantelung aus dem Modellbau kennt, aber der Unterschied zu Standard-Kabeln ist schon klar spürbar. Ähnlich wie bei den Modellbaulitzen wird die höhere Flexibilität bei den UltraFlex-Kabeln von Fractal Design dadurch erreicht, dass die einzelnen Kabellitzen aus deutlich feineren Einzeladern bestehen und auch ein spezielles Isolationsmaterial verwendet wird. Fractal spricht hier von 0,08 mm Durchmesser einer einzelnen Kupferader.
Bis auf das 24-Pin-ATX-Kabel, welches aus mit schwarzem Netzsleeve ummantelten schwarzen Einzellitzen besteht, sind alle Anschlussleitungen als schwarze Flachbandkabel ausgeführt. Die Verarbeitung der Kabel ist sehr gut und von der Länge her liegen die Anschlusskabel der Ion+ auch eher auf der "komfortabel langen" Seite. Das ATX-Kabel bietet beispielsweise 60 cm Länge, das/die 8-Pin Kabel 70 cm.