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Abkoncore beginnt zur Zeit erst mit der Vermarktung hierzulande, weshalb keine wirkliche Verfügbarkeit besteht. Aktuell hat PC-Cooling die Rolle des Importeurs inne. Wer sich fragt, wie der etwas seltsame Name eigentlich richtig auszusprechen ist: "A-B-K-O-Ncore".
Auf dem Karton hat Abkoncore einige Informationen zum Netzteil untergebracht. So sind die Leistungswerte vermerkt, allerdings fehlen Infos zu den Anschlussmöglichkeiten. Das Netzteil selbst ist gut verpackt in Schaumstoff-Formteilen.
Der Lieferumfang beim Abkoncore Tenergy 850W ist nicht sehr umfangreich, aber vollständig. Neben den modularen Anschlusskabeln sind ein Netzkabel, Einweg-Kabelbinder, Schrauben und etwas Papierkram vorhanden. Das mehrsprachige Mini-Handbuch erklärt den Einbau und listet die Anschlussmöglichkeiten auf, verzichtet aber auf weitere Inhalte.
Das Abkoncore Tenergy Gold 850W entspricht bis auf das Design des Lüftergitters sonst weitestgehend der üblichen Bauart. Das 165 mm lange Stahlblechgehäuse ist matt anthrazitfarben beschichtet und weist keine Einprägungen oder andere Formelemente an den Seiten auf. Das Lüftergitter ist direkt aus dem oberen Gehäuseteil herausgestanzt. Von der Form her bietet es mit seiner vergleichsweise feinen "Fachwerkgitter"-Struktur einen neuen Look. Inwiefern dieses recht feine Gitter Vor- oder Nachteile bei der Luftdurchlässigkeit hat, können wir nicht beurteilen, aber fallengelassene Schrauben haben bei diesem Gittertyp keine Chance, im Netzteilinneren zu verschwinden.
Beide Seiten sind mit dem gleichen Label in identischer Orientierung versehen, d.h. wenn das Label "richtig herum" zu sehen sein soll, ist eine Top-Down-Montage des Netzteils erforderlich.
Auf der Innenseite befindet sich wie üblich das in zwei Reihen angeordnete Anschlussfeld des voll-modularen Kabelmanagements.
Dank Beschriftung und der üblichen Trennung in verschiedene Steckertypen je Anwendungsbereich ist das Kabelmanagement des Abkoncore Tenergy 850W einfach und ohne Umgewöhnung zu anderen Netzteilen einfach nutzbar Mit vier Buchsen für Peripherie- und fünf für "12V-Verbraucher" wie PCI-Express- oder EPS-Anschlüsse ergeben sich auch insgesamt gute Anschlussmöglichkeiten.
Das Tenergy bietet keine Umschaltmöglichkeiten für den 12V-Rail- oder Lüftersteuerungsmodus an, von daher beschränken sich die Elemente auf der Außenseite auf den Netzschalter und die Netzbuchse vom Weitbereichseingang.
Positiv ist auf der Außenseite, dass Abkoncore die Lochgitterflächen größtmöglich ausgeführt hat, d.h. die Luft sehr gut aus dem Netzteil herausströmen kann. Beim Blick auf das obige Bild stellt sich allenfalls die Frage, warum Abkoncore für eine einheitliche Optik das "Fachwerkgitter" des Lüftergitters nicht auch auf der Außenseite verwendet hat. Tatsächlich wäre der optische Vorteil davon aber nur gering, denn bei Top-Down-Montage verschwindet die Lüfterseite eh unter dem Netzteil. Und um bei aufrechter Montage Lüftergitter und Auslassgitter gleichzeitig zu sehen, muss man den Rechner dann von "schräg hinten" betrachten.
Das Abkoncore Tenergy 850W ist als Single-Rail-Netzteil ausgelegt, d.h. die gesamte Leistung auf 12 V steht nur auf einer Spannungsschiene bereit. Diese ist mit 70 A bzw. 840 W Leistungsfähigkeit angegeben und entspricht somit fast der nominalen Gesamtleistung des Netzteils, was bei Netzteilen mit DC-DC-Technik so üblich ist. Die Nebenspannungen werden mit je 20 A und einer kombinierten Belastbarkeit von 100 W angegeben, was auch einer üblichen Dimensionierung entspricht.
Als einer der wenigen Hersteller gibt Abkoncore die beim Netzteil verwendete Schaltungstopologie an. Beim Tenergy Gold 850W Modular ist es ein Full-Bridge-Design mit LLC-Resonanzwandler- und DC-DC-Technik. Abkoncore ist kein junges Startup, sondern die Firma wurde bereits 2001 in Südkorea gegründet und ist vorwiegend im OEM-Bereich tätig. Im Netzteilbereich ist sie uns noch nicht untergekommen, aber wir würden dennoch von einer eigenen Fertigung ausgehen. Auffällig ist der freie Raum im Gehäuse zur Außenseite hin, d.h. die Platine des Tenergy 850W würde vermutlich auch in ein kürzeres Gehäuse passen.
Bei den Kondensatoren setzt auf einen eher günstigen Mix von taiwanesischen Herstellern. Der einzelne Primärkondensator stammt von Teapo aus der LH-Serie und bietet 560 uF Kapazität bzw. 420 V Spannungsfestigkeit. Sein Temperaturrating liegt bei 85°C, was aber bei einem Primärkondensator in der Regel kein Thema ist. Sekundärseitig sind allerdings allesamt Kondensatoren mit dem Markennamen "Jun Fu" verbaut, die zumindest in der Vergangenheit immer zu einer der untersten Qualitätsstufen gezählt wurden. Da Abkoncore diese Jun Fu als 105°C-Version in einem Netzteil mit zehn Jahren Herstellergarantie verbaut, scheint da ja herstellerseitig ein gewissen Vertrauen zu bestehen, zumal der Hersteller durch das Platinendesign und die Positionierung der Kondensatoren selbst zumindest dafür sorgen kann, dass die Betriebsbedingungen für die Elkos innerhalb der Spezifikationen bleiben. Die Konditionen und Details der Herstellergarantie sind allerdings weder auf der Website noch im Handbuch beschrieben und Abkoncore ist gerade erst beim Einstieg in den europäischen Markt.
Abkoncore gibt beim Tenergy Gold 850W Modular das Vorhandensein von allen gängigen - und wichtigen - Schutzschaltungen an, inklusive einem Überhitzungsschutz (OTP). Die Überstromschutzschaltung (OCP) auf den Nebenspannungen greift auch jeweils bei ca. 27 A ein, was angesichts der nominalen 20 A sicher ein sinnvoller Wert ist. Auf 12 V war bei knapp über 102 A Schluss, was schon eine vergleichsweise große Reserve nach oben hin darstellt. Ob die Reserve tatsächlich zu groß ist, hängt von der Dimensionierung des Netzteils ab und ließe sich nur in einem Langzeit-Test ermitteln.
Wenn wir die Last nicht nur auf 12 V legen, sondern auch die beiden Nebenspannungen stark belasten, erfolgt die Überlastabschaltung ebenfalls bei knapp über 1200 W Leistung, was wie bei anderen Netzteilen mit DC-DC-Technik darauf hindeutet, dass hier die Gesamtüberlastschaltung (OPP) gleich der "OCP 12V" ist. Das Abkoncore Tenergy Gold 850W kann also mit seinen funktionierenden Überlast- und Kurzschluss-Schutzschaltungen einen insgesamt guten Eindruck hinterlassen, auch wenn fast 45 % Überlastreserve eigentlich als etwas großzügig dimensioniert erscheinen.
Nach gut 10 Min bei 1,2 kW Leistung hat sich das Tenergy aber abgeschaltet, von daher scheint die OTP zu funktionieren und den Betrieb im Überlastbereich abzusichern. Das Netzteil scheint den Überlastbetrieb auch zu vertragen, denn während der 10 min konnten wir nichts Auffälliges feststellen. Bei manch anderen Netzteil entwickelt sich bei massiver Überlast schnell ein Geruch, der auf nichts Gutes schließen lässt.