TEST

Abkoncore Tenergy Gold Modular 850W im Test

neues 80-Plus-Gold-Netzteil aus Korea - Abkoncore Tenergy Gold 850W Modular? - Lautstärke und Ausstattung

Portrait des Authors


Werbung

Ein Blick das Werbematerial des Herstellers lässt meist erkennen, wie dieser sein Netzteil selbst bezüglich der Betriebslautstärke sieht. Abkoncore spricht beim Tenergy 850W von einem "extremely low noise 135 mm cooling fan". Von daher scheint zumindest ein gewisser Anspruch auf einen leisen Betrieb vorhanden zu sein.

Der 135-mm-Lüfter mit der Modellnummer PY-1325M12S stammt von der chinesischen Marke "Poweryear" bzw. "Shen Zhen Power Year Electronic Technology Co., LTD, welche sich auf Lüfter und eher einfache CPU Kühler spezialisiert. Über den verwendeten Lagerungstyp gibt die Website von Poweryear, auf der dieses Modell leider nicht aufgeführt ist, keine Auskunft, aber da dort keine Lüfter mit High-End-Lagern wie FDB etc. aufgeführt sind, wird es vermutlich auf eine normales Sleeve Bearing hinauslaufen. Mit seinen elf Lüfterblättern und den auf einer Seite fest in den Rahmen integrierten Stegen bzw. Lamellen scheint dieser Lüfter ein speziell für Netzteile entwickeltes Modell zu sein.

Nach dem Auspacken ist erster auffälliger Punkt, dass Abkoncore nirgendwo erwähnt hat, dass das Tenergy 850W eine semi-passive Lüftersteuerung hat. Wenn nicht der Lüfter direkt nach dem Einschalten des Netzteils die obligatorischen drei Testrunden laufen würde, käme glatt der Gedanke an einen defekten Lüfter auf. Weiterhin ist dann auffällig, dass die Lüftersteuerung des Abkoncore Tenergy Gold 850W offensichtlich rein temperaturbasiert arbeitet. Als wir beim ersten Funktionstest kurz die nahezu volle Leistung abgerufen habe, blieb der Lüfter erstmal ausgeschaltet, was dann wieder einen Gedanken an einen Defekt aufkommen ließ. Eigentlich fast alle Netzteile im höherwertigen Segment berücksichtigen bei der Steuerung ihrer Lüfter auch die anliegende Last. Wird eine bestimmte Schwelle überschritten, wird der Lüfter gestartet bzw. auch die Drehzahl entsprechend angepasst, auch wenn das Netzteil selbst noch komplett kühl ist.

Leider scheint Abkoncore beim Design der Lüfterregelung des Tenergy 850W vergessen zu haben, eine Hysterese bzw. eine Regelungsfunktion einzubauen, welche ein Auf- und Abschwellen der Lüfterdrehzahl verhindert und für eine halbwegs konstante Drehzahl sorgt. Bis auf den Volllastpunkt ist an jedem anderen Betriebspunkt mit aktivem Lüfter die Drehzahl fröhlich am Schwanken.

 Last 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 80 % 100 %
Lüfterdrehzahl (in U/min)
0
0
0
0
0-450
350-500
850-1.0501.600

Bis einschließlich des 40-%-Lastpunktes arbeitete das Abkoncore Tenergy 850W passiv, wobei (nur) am 5-%-Lastpunkt ein schwaches, sehr hochfrequentes Spulenfiepen zu hören war. Bei 50 % Last begann dann auch der Lüfter zu arbeiten. Zumindest zeitweise, denn seine Drehzahl schwankte über eine Periode von vielleicht 10 Sekunden immer wieder zwischen 0 und 450 U/min. bei 60 % liegt die Drehzahl dann zwischen 350 und 500 U/min. Das Netzteil arbeitet auch hier sehr leise und ist fast nicht wahrnehmbar, d.h. die schwankende Drehzahl fällt nicht auf. Bei den 850 bis 1.050 U/min bei 80 % Last ist das Tenergy weiterhin leise und es ist nur zeitweise ein Lüfterrauschen wahrnehmbar. Bei Volllast unter (konstanten) 1.600 U/min macht sich das Netzteil durch ein lautes Rauschen durchaus gut bemerkbar.

Als Fazit zur Lautstärke bleibt nur zu sagen: Schade eigentlich. Der Lüfter selbst gehört zu den leiseren Modellen und auch der breite Passiv-Bereich ist positiv. Soweit wäre das Tenergy 850 zwar kein Silent-Netzteil, aber gehört schon zu den angenehm leisen Modellen. Die ständig wechselnde Lüfterdrehzahl wird aber für die meisten User ein nicht akzeptables Problem darstellen.

Das voll-modulare Kabelmanagement beim Abkoncore Tenergy Gold 850W Modular bietet insgesamt gute Anschlussmöglichkeiten. So sind zwei 8-Pin-EPS-Stecker mit an Bord, von denen einer als teilbare 4+4-Variante ausgeführt ist. Die vier PCI-Express-Anschlüsse mögen für ein 850W-Modell etwas knapp erscheinen, aber reichen in Zeiten, wo Crypto-Mining und Multi-GPU-Setups aus dem Trend sind, eigentlich völlig aus. 

Mit neun SATA- und drei 4-Pin-Molex-Anschlüssen ist die Peripherieseite recht gut abgedeckt, zumal sich die neun SATA auf drei Anschlusskabel aufteilen und die Abgriffe untereinander auch relativ viel Abstand haben.

Die Anschlusskabel sind allesamt als schwarze Flachbandleitungen ausgeführt. Auf die Verlegung behindernde Kondensatoren an den Kabeln selbst verzichtet Abkoncore.

Bzgl. Längen und der Verarbeitung der Kabel gibt es nichts auszusetzen, denn die meisten Leitungen sind sogar überdurchschnittlich lang ausgeführt.