Werbung
Das Abkoncore Tenergy Gold 850W kann in fast allen Bereichen eine gute Performance zeigen, aber schwächelt auch in zumindest zwei Bereichen. Es bietet außerordentlich gut über den Lastverlauf geregelte Ausgangsspannungen und angenehm niedrige Ripple-/Noisesspannungen. Seine Effizienz liegt auf gutem 80-PLUS-Gold-Niveau ohne besondere Ausreißer, weder nach oben, noch nach unten. Weiterhin sind funktionierende Schutzschaltungen an Bord, inklusive OTP, und auch die Leistungsfähigkeit ist insgesamt sehr gut.
Mit dem voll-modularen Kabelmanagement, den vier PCI-Express-, zwei 8-Pin-EPS-, 9 SATA- und drei 4-Pin-Molex-Steckern sind eine angemessen Anzahl von Anschlussmöglichkeiten vorhanden. Optisch ist es eher unauffällig gestaltet und kann sich nur durch das sehr feine Lüftergitter von anderen Netzteilen abheben. Die schwarzen Flachbandkabel kommen ohne störende Kondensatoren an den Enden aus und sind allesamt recht lang.
Abkoncore hat dem Tenergy Gold 850W Modular sogar eine semi-passive Lüftersteuerung verpasst, was anders als bei allen anderen Herstellern nicht im Marketingmaterial erwähnt wird. Die Lüftersteuerung sorgt für einen vergleichsweise langen passiven Betrieb, bis einschließlich 40 % Last. Bis auf ein leichtes Spulenfiepen bei Niedrigst-Last (5 %) arbeitet das Tenergy dann auch lautlos.
Bei höherer Last tritt dann eine Schwäche des Netzteils zutage, nämlich die im aktiven Lüfterbetrieb periodisch stark schwankende Drehzahl des Lüfters. Offensichtlich fehlt der Steuerung, die ausschließlich auf der Netzteiltemperatur zu basieren scheint, eine Hysterese in der Kennlinie und überhaupt eine ausreichende Dämpfung in der Regelung. Bei mittleren Lasten und den anliegenden geringen Drehzahlen fällt die teilweise massiv schwankende Drehzahl aufgrund des vergleichsweise leisen Lüfters und der niedrigen Drehzahlen nicht auf. Auffällig wird es zwar erst bei höheren Lasten, aber aus technischer Sicht bleibt es eine mangelhafte Umsetzung, auf die viele User geradezu allergisch reagieren werden.
Auch wenn die Leistung auf dem Prüfstand durchaus der Oberklasse würdig ist, so ist es die Wahl der Kondensatoren eher nicht. Der 85°C-Primärkondensator von Teapo geht noch in Ordnung, aber der allgemeinen Erfahrung nach gehören die "Jun Fu" im Sekundärbereich in eine der unteren Kategorien. Auf dem Karton werden zehn Jahre Herstellergarantie angegeben, aber laut Importeur sollen es hierzulande wohl fünf Jahre werden, wobei schriftliche Infos fehlen. Von daher bewerten wir die Garantiedauer nicht.
Pünktlich zur Fertigstellung dieses Reviews ist das Tenergy Gold 850W zumindest beim Importeur im Shop erhältlich. Mit einem Preis von 85 Euro ist es das aktuell günstigste voll-modulare 80-PLUS-Gold-Modell mit 850 W. Empfehlenswerte Referenzmodelle wie das Corsair RM850 (2019) oder das Seasonic FOCUS GX-850 (Focus Plus Gold 850W) liegen gute 20 Euro darüber. Von daher spricht der Preis für das Abkoncore, wenn man mit den Schwächen des Netzteils leben kann.
Insgesamt scheint Abkoncore im Netzteilbereich durchaus Potential zu haben, denn Lüftersteuerung und Kondensator-Bestückung sind vergleichsweise einfach zu verbessern und die Plattform selber scheint sehr gut zu arbeiten.
Positive Punkte bei dem Abkoncore Tenergy Gold 850W Modular
- gute Effizienz (80 PLUS Gold)
- hohe Leistungsfähigkeit
- außerordentlich stabile Ausgangsspannungen und niedrige Ripple-/Noise-Spannungen
- funktionierende Schutzschaltungen inkl. OTP
- voll-modulares Kabelmanagement mit guten Anschlussmöglichkeiten (z.B. 4x PCI-Express, 9x SATA)
- semi-passive Lüftersteuerung
- niedriger Preis
Negative Punkte bei dem Abkoncore Tenergy Gold 850W Modular
- stark schwankende Lüfterdrehzahl bei aktivem Lüfter
- Low-Cost-Kondensatoren
Abkoncore Tenergy | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Nicht verfügbar |
Abkoncore Tenergy |