TEST

Fractal Design Ion SFX 650W Gold im Test

kompaktes SFX-L-Netzteil mit UltraFlex-Kabeln

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Fractal Design setzt die Auffrischung seiner Netzteilpalette fort und hat nun mit den Ion SFX eine neue Serie von kompakten Netzteilen im SFX-L-Format vorgestellt. Die Ion SFX bieten die 80 PLUS Gold Effizienz, ein voll-modulares Kabelmanagement und sind mit den bereits von der Ion+-Serie bekannten UltraFlex-DC-Kabeln ausgestattet. Mit dem Ion SFX 650W Gold haben wir uns das Top-Modell dieser Serie näher angeschaut.

Wie wir in unserem Review zu der Ion+ Platinum Serie vor einigen Monaten bereits festgestellt haben, ist Fractal Design den meisten unserer Leser vermutlich primär als Hersteller von hochwertigen Gehäusen bekannt, dessen Angebot im Bereich Netzteile schon etwas in die Jahre gekommen war und daher im Schatten der anderen Produkte stand. In die Runde gefragt wird den meisten sicher sofort "Define" als "die" Gehäuseserie von Fractal einfallen, aber Netzteilserien wie Newton, Edison oder Integra sind nicht ganz so bekannt. Mit den Ion+ Platinum, welche ein gutes Gesamtpaket in allen Bereichen bieten können, hat Fractal Design dann aber dieses Jahr wieder einen gelungenen Neustart hingelegt, zumindest aus qualitativer und technischer Sicht.

Den Neustart im Netzteilbereich unterstützt Fractal Design jetzt durch eine eigene Serie im SFX-L-Format. Gut, die Serie Ion SFX umfasst mit 500 W und 650 W insgesamt nur zwei Wattstufen, aber viel mehr wird in diesem Segment eigentlich auch nicht benötigt. Das 500-W-Modell eignet sich für eher sparsam ausgelegte Systemvarianten, wohingegen sich mit dem 650-W-Modell auch problemlos eine High-End-Grafikkarte in einem Kompakt-Gaming-System betreiben lässt. 

Wie stark tatsächlich die Entwicklung bzw. Nachfrage nach kompakten PC-Systemen unterhalb der ATX-Standard-Größe ist, ist schwer zu sagen. Mancher Komponentenhersteller wird sicher SFX- oder SFX-L-Modelle allein aus dem Grund in sein Portfolio aufnehmen, weil die direkte Konkurrenz auch Modelle im Programm hat und die OEM-Hersteller mittlerweile ausgereifte Designs in der Schublade liegen haben, aber vermutlich ist auch eine stetig steigende Nachfrage vorhanden. Manche Anbieter liefern, wie Fractal Design bei den Ion SFX auch, gleich eine Adapterblende mit, mit der sich das SFX-L-Netzteil in Gehäusen mit Vorbereitung für ATX-Netzteile montieren lässt. Das kann bei Micro-ATX-Systemen durchaus eine Option sein, die mehr Luft im Innenraum schafft, zumal die SFX-L-Modelle in Sachen Leistungsfähigkeit ihren ATX-Modellen nicht nachstehen. Einzig die im Vergleich zu ATX-Netzteilen sehr kurzen Anschlusskabel gilt es hier zu bedenken. 

Wenngleich in der Produktbezeichnung SFX erwähnt wird und aktuell nur Fractal Design auf seiner Website es dort in SFX-L abgewandelt hat, so weisen die Ion SFX das SFX-L-Format auf. Der Unterschied zwischen SFX und SFX-L ist erst einmal nur die Gehäuselänge bzw. die benötigte Einbautiefe, denn die Abmessungen der Außenseite samt der dortigen Schraublöcher ist absolut gleich. Die SFX-L sind mit 125 mm um 25 mm länger als die "reinen" SFX-Modelle mit 100 mm Gehäuselänge. Zu montieren sind beide identisch, die SFX-L benötigen im Gehäuse nur etwas (=25 mm) mehr Platz nach innen, was es im Vorfeld der Systemplanung zu überprüfen gilt. Der Vorteil der SFX-L-Modelle ist, dass dort ein 120-mm-Lüfter verbaut werden kann, wohingegen bei den SFX-Modellen maximal 92 mm große Lüfter verbaut werden können. Der etwas erweiterte Innenraum bietet in der Theorie natürlich auch Vorteile bei Belüftung bzw. Lautstärke sowie mehr Freiheit beim Layout der Elektronik.

Die Fractal Design Ion SFX verfügen über ein voll-modulares Kabelmanagementsystem, welches erfreulicherweise auch die UltraFlex DC-Kabel verwendet, die auch bei den Ion+-Platinum-Netzteilen eingesetzt werden. Diese Kabel unterscheiden sich von üblichen Anschlusskabeln dadurch, dass die Kabellitzen sich aus einer deutlich höheren Anzahl von Einzeldrähten zusammensetzen, die natürlich jeweils einzeln dünner ausgeführt sind und dadurch in sich flexibler und einfacher biegbar sind.

Die Anschlussmöglichkeiten sind beim Ion SFX 650W Gold mit insgesamt vier PCI-Express- und acht SATA-Steckern vergleichsweise gut. Die Ion SFX sind mit 80 PLUS Gold zertifiziert und bieten somit eine gute Grundeffizienz. Der 120-mm-Lüfter bietet eine FDB-Lagerung und wird von einer semi-passiven Lüftersteuerung angesteuert. Auf die Ion SFX gibt Fractal Design eine zehnjährige Herstellergarantie. Fractal Design ist bekanntermaßen kein Hersteller, welcher eigene Produktionskapazitäten für Netzteile hat, von daher verwundert es nicht, dass das Ion SFX 650W Gold auf dem entsprechenden Platinen-Design von Seasonic basiert.

Preislich liegt das Fractal Design Ion SFX 650W Gold mit knapp 110 Euro Straßenpreis auf einem für diesen Netzteiltyp üblichen Preisniveau. Das Seasonic Focus SGX Gold 650W liegt mit knapp 125 Euro etwas darüber. Mit knapp 100 Euro wäre das be quiet! SFX-L Power 600W noch eine Alternative. Werden neben SFX-L- auch SFX-Netzteile betrachtet, was aufgrund der Kompatibilität naheliegend ist, ist das Corsair SF600 Platinum für knapp 120 Euro sicher ein starker Konkurrent, zumal dieses Modell nicht nur technisch exzellent ist, sondern auch eine bessere Effizienz mitbringt.

Hier die Fakten des Fractal Design Ion SFX 650W Gold in Tabellenform:

Technische Daten in der Übersicht
Hersteller und
Bezeichnung

 Fractal Design
 Ion SFX 650W Gold

Modell  FD-PSU-ION-SFX-650G-BK
Straßenpreis  ca. 105 Euro
Homepage  www.fractal-design.com
Leistungswerte
+3,3V  20 A
+5V  20 A
+12V

 54 A

+5Vsb  3,0 A
-12V  0,3 A
Leistung 12V  650 W
Leistung 3,3V & 5V  100 W
Gesamtleistung  650 W
Anschlüsse
ATX  24-Pin
EPS/12V/CPU  1x 8(4+4)-Pin
PCI-Express
(6P / 8(6+2)P / 8P)
 0 / 4 / 0
SATA  8
4-Pin Molex  2
Floppy  -
Features
Effizienz  80 PLUS Gold
Maße (LxBxH)  125 x 125 x 63,5 mm
Lüfter  120 mm 
Kabelmanagement  ja, voll-modular
Herstellergarantie  10 Jahre
Besonderheiten  UltraFlex-DC-Kabel
 SFX-L Formfaktor

Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir das Fractal Design Ion SFX 650W Gold näher vor.