TEST

Fractal Design Ion SFX 650W Gold im Test

kompaktes SFX-L-Netzteil mit UltraFlex-Kabeln - Fractal Design Ion SFX 650W Gold - Lautstärke und Ausstattung

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Die Lautstärke ist bei einem Kompaktnetzteil meist ein wichtiges, wenngleich auch schwieriges Thema. Nicht wenige SFX-Plattformen werden als HTPCs oder Workstations eingesetzt, bei dem ein lauter Betrieb stören würde. Schwierig ist es auch aus technischer Sicht, da bei einem SFX-Netzteil deutlich weniger Bauraum als einem ATX-Modell zur Verfügung steht, aber mit 650 W ähnlich viel Leistung geboten werden soll. 

Die Herausforderung ist hier, die hohe Leistungsdichte und eine hohe Zuverlässigkeit in Einklang mit einem möglichst leisen Betrieb zu bringen. In diesem Punkt haben die SFX-L-Modelle gegenüber klassischen SFX-Modellen einen Vorteile, da bei ihnen ein 120-mm-Lüfter Platz finden kann. Dieser muss zwar eine geringere Bauhöhe aufweisen als die Modelle, die in ATX-Modellen Platz finden, aber im Vergleich zu reinen SFX-Modellen ist der größere Lüfter prinzipiell ein Vorteil. Der Vollständigkeit sollte erwähnt werden, dass es bei den SFX-Modellen auch Ausnahmen gibt, wie z.B. die Corsair SF Platinum mit 92-mm-Lüfter und ebenfalls sehr leisem Betrieb.

Wichtig ist natürlich auch der Lüfter, deshalb setzt Fractal Design mit dem S1201512HB einen qualitativ soliden Lüfter von Globe Fan ein, welche über Lager vom Typ FDB verfügt. Mit einer Höhe von 15 mm ist er entsprechend kompakt, denn normale Lüfter in ATX-Netzteilen weisen meist 25 mm an Bauhöhe auf. Dieser Lüfter kommt übrigens auch im Seasonic Focus SGX-650 zum Einsatz.

Um gerade im Idle des Systems oder bei Niedriglast die Lautstärke zu optimieren, verfügt das Fractal Design Ion SFX 650W Gold über eine semi-passive Lüftersteuerung.

 Last 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 80 % 100 %
Lüfterdrehzahl (in U/min)
0
0
0
0 88089012501.850

In unserem Test konnte das Fractal Design Ion SFX 650W Gold mit einer guten bzw. leisen Performance punkten. Den passiven Betriebsbereich kann das Ion SFX bis einschließlich des 40-%-Lastpunktes beibehalten. Beim Wechsel auf eine Last von 50 % aktiviert sich dann der Lüfter mit einer Drehzahl von knapp unter 900 U/min. Bei dieser Drehzahl ist das Ion SFX dank des sehr leisen Lüfters auch in der Nähe nur relativ schwach wahrnehmbar. Ein Anheben der Lüfterdrehzahl findet dann erst beim Wechsel auf 80 % Last statt. Mit dann 1.250 U/min macht sich der Lüfter durch ein leichtes Lüfterrauschen bemerkbar, aber alles in allem bleibt das Ion SFX noch recht leise bzw. akustisch unauffällig. Bei Volllast dreht der Lüfter dann mit knapp 1.850 U/min, was dann ein deutliches Lüfterrrauschen zur Folge hat. Insgesamt ist das Fractal Design Ion SFX 650W Gold bis weit in den mittleren Lastbereich hinein angenehm unauffällig.

Das Fractal Design Ion SFX 650W Gold verfügt über ein voll-modulares Kabelmanagement, welches voll bestückt gute Anschlussmöglichkeiten bietet. Neben ATX- und einem 8-Pin-EPS-Stecker können noch bis zu vier PCI-Express-Anschlüsse genutzt werden. Diese vier PCI-Express-Stecker in 8(6+2)-Pin-Bauweise verteilen sich auf insgesamt zwei Anschlusskabel. 

Für Peripheriegeräte stehen insgesamt drei Anschlusskabel zur Verfügung. Zwei Kabel tragen jeweils vier SATA-Stecker, was eine überdurchschnittliche Gesamtzahl von acht SATA-Anschlüssen bedeutet. Das dritte Kabel trägt dann noch vier 4-Pin-Molex-Stecker.

Eine Besonderheit am Fractal Design Ion SFX 650W Gold sind die "UltraFlex DC"-Kabel, die auch schon bei den Ion+ Platinum dabei sind. Dieser Kabeltyp ist flexibler und lässt sich einfacher biegen, da er intern etwas anders als üblich aufgebaut ist. Eine Kabellitze bei einem normalen Netzteil-Anschlusskabel besteht unter dem isolierenden Mantel aus einer Vielzahl von dünnen Einzeldrähten, damit das Kabel an sich überhaupt halbwegs flexibel ist. Bei den Ultraflex sind diese einzelnen Drähte feiner als üblich ausgeführt, aber dafür ist die Anzahl entsprechend höher, sodass sich in der Summe der gleiche Leitungsquerschnitt ergibt. Durch die höhere Flexibilität der Kabel, welche man beim Umgang durchaus auch bemerkt, ist das Verlegen etwas angenehmer. Auch kennt sicher jeder die Situation, in der sich im Rückwandbereich versteckte Kabel beim Versuch, die Seitenwand zu schließen, plötzlich mit ungeahnter Kraft dem widersetzen. Zaubern können die UltraFlex-DC-Kabel hier sicher auch nicht, aber in bestimmten Situationen machen sie es sicher etwas einfacher.

Die Anschlusskabel sind mit Ausnahme des ATX-Hauptstromkabels als schwarze Flachbandkabel ausgeführt. Die Länge der Kabel fällt unterschiedlich aus. Die Kabelstränge für die Hauptkomponenten wie ATX, EPS und PCI-Express sind dabei entsprechend der Ausrichtung von SFX eher für kompakte Systeme ausgelegt. Bei einem Einbau in ein normales ATX-Gehäuse wird es also schon sehr knapp. Die Länge der Peripheriekabel ist hingegen für ein SFX-Netzteil als überdurchschnittlich lang zu bezeichnen.