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Auch wenn sicher die Optik, sprich die RGB-Features, im Vordergrund stehen, so darf dennoch ein insgesamt leiser Betrieb nicht fehlen. Thermaltake setzt dafür eine umschaltbare Lüftersteuerung ein, welche auch einen semi-passiven Modus bietet, bei dem der Lüfter bis in den mittleren Lastbereich hinein ausgeschaltet bleibt. Weiterhin weist das Gehäuse des Toughpower PF1 ARGB 850W Platinum vergleichsweise große Lochgitterflächen auf, was aber vermutlich eher einer besseren "RGB-Lichtdurchlässigkeit" denn einer besseren Belüftung geschuldet ist. Tatsächlich könnten insbesondere die Lochgitterflächen im Deckel um den Lüfter herum theoretisch auch Nachteile haben, denn hier tritt vergleichsweise viel Luft aus. Die Luftmenge, die dem üblichen Wege folgend auf der Außenseite herausströmt, ist zumindest vergleichsweise gering, aber ob die Rückströmung im Deckelbereich tatsächliche Auswirkungen auf die Kühlung hat, ist schwer zu sagen. Ein Blick mit der Wärmebildkamera nach langem Volllastbetrieb zeigte jedenfalls keine besonderen Hotspots und insgesamt "normal warme" Temperaturen.
Beim Lüfter des Thermaltake Toughpower PF1 ARGB 850W Platinum kommt ein hauseigener Riing Duo 14 RGB Fan zum Einsatz. Das Modell mit der Bezeichnung TT-1425 ist ein 140-mm-Modell, welches laut Hersteller über ein Hydraulic Bearing verfügt, also ein verbessertes Gleitlager im Stile von FDB/HDB. Die Besonderheit dieses Lüfters sind die beiden Ringe - außen am Rahmen und innen am Rotor - mit insgesamt 18 individuell ansteuerbaren RGB-LEDs, welche im Zusammenspiel mit den weißen bzw. halb transparenten Rotorschaufeln eine interessante Optik ergeben.
In unserem Test konnte das Thermaltake Toughpower PF1 ARGB 850W Platinum sich zwar nicht als Silent-Netzteil präsentieren, aber einen insgesamt angenehm leisen Betrieb zeigen. Mit aktivierter Zero-RPM-Funktion arbeitet das Toughpower PF1 ARGB 850W im niedrigen Lastbereich lautlos. Den passiven Betrieb konnte das Netzteil im Test bis einschließlich des 30-W-Lastpunktes aufrechterhalten. Beim Anfahren des 40-%-Lastpunktes startete der Lüfter und drehte mit knapp über 800 U/min. Im normalen aktiven Modus betrug die Lüfterdrehzahl von Beginn an etwa 730 U/min und ab dem 40-%-Lastpunkt waren dann die Drehzahlkennlinien beider Modi identisch.
Last | 10 % | 20 % | 30 % | 40 % | 50 % | 60 % | 80 % | 100 % |
Lüfterdrehzahl (in U/min) Normal (Aktiv) Zero RPM (Semi-Passiv) | 730 0 | 730 0 | 740 0 | 830 | 780 | 890 | 1150 | 1.250 |
Das Toughpower blieb recht leise und das Lüftergeräusch war nur in der direkten Nähe wahrnehmbar. Beim nächsten Lastpunkt senkte das Netzteil die Drehzahl etwas ab um von da an mit weiter zunehmender Last weiter zu steigen. Bei 60 % blieb das Thermaltake Toughpower PF1 ARGB 850W Platinum dann noch angenehm leise. Bei 80 % war das Lüfterrauschen dann schon wahrnehmbar, um dann bei einer Last von 100 % deutlich wahrnehmbar zu werden. Als laut würden wir die 1.250 U/min allerdings noch nicht bezeichnen. Im Bereich einer Last von 80 % und darüber entwickelte unser Sample ein dezentes hochfrequentes Spulenzwitschern, was aber nur aus einer Richtung überhaupt etwas wahrnehmbar war.
aMit etwas "gutem Zureden" und weiterem Auftrennen der Flachband-Kabelstränge haben wir es dann hinbekommen, aber eigentlich sollte so etwa von Werk aus passen. Oder anders gesagt: So eine Ausführung, die erst nach einer Usermodifikation funktioniert, ist uns bislang auch noch nicht untergekommen.
Die Anschlussmöglichkeiten mit insgesamt zwei 8-Pin-EPS- und sechs 8(6+2)-Pin-PCI-Express-Steckern sind hingegen wieder vorbildlich. Jeweils zwei PCI-Express-Abgriffe teilen sich einen Kabelstrang. Für Peripheriegeräte stehen zwölf SATA- und vier 4-Pin-Molex-Anschlüsse zur Verfügung, die sich "sortenrein" zu je vier Abgriffen auf vier Anschlusskabel aufteilen.
Sämtliche Anschlusskabel sind als schwarze Flachbandkabel ausgeführt. Bzgl. Längen und der Verarbeitung der Kabel gibt es nichts auszusetzen. Bei den Peripherie-Kabeln ist die Länge als überdurchschnittlich zu bezeichnen.
Die acht verschiedenen Modi der RGB-Beleuchtung, welche dann jeweils noch zwei oder mehrere Farb- bzw. Untervarianten bieten, haben wir bereits erwähnt. Den Test der Ansteuerung über den Mainboard-ARGB-Anschluss müssen wir aufgrund von technischen Problemen mit unserem Testsystem noch nachholen, aber die üblichen RGB-Effekte dürften User mit entsprechenden Systemen kennen.
RGB-Effekte sind sicher Geschmackssache und lösen häufig kontroverse Diskussionen aus, aber die Zielgruppe des Thermaltake Toughpower PF1 ARGB 850W Platinum sind wohl sicher User, die RGB mögen. Aus der Sicht ist die RGB-Beleuchtung des Toughpower PF1 ARGB 850W sicher als sehr gelungen zu bezeichnen. Die LEDs im Lüfter und in den Seitenflächen sind lichtstark und bieten klare Farben. Durch die großen Lochgitterflächen ist die Beleuchtung insgesamt sehr gut zu sehen. Nur Innenseite und die Bodenfläche lassen kein Licht durch. Somit empfiehlt sich das Netzteil wohl hauptsächlich für eine unverdeckte Montage im Boden des Gehäuses mit der Lüfterseite nach oben.
Die Farbübergänge bei bewegten Überblendeffekten sind aufgrund der begrenzten Anzahl von LEDs natürlich nicht ganz hundertprozentig flüssig, aber das fällt im Wesentlichen nur bei dem Modus mit dem vergleichsweise schnell rotierenden Regenbogeneffekt auf. In den Modi mit langsameren Überblendeffekten ist die Optik aus unserer Sicht sehr gut bzw. auch flüssig. Wie bereits erwähnt, RGB ist definitiv Geschmackssache, aber auch wenn man die Lichtshow sicher nicht "braucht", macht es dennoch Spaß, dem Thermaltake Toughpower PF1 ARGB 850W Platinum im Dunkeln zuzuschauen.