TEST

Corsair TX-M Series TX650M im Test

Neue 2021-Revision mit alten Qualitäten - Benchmarks - Effizienz

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Seit der Einführung des 80-PLUS-Programms vor einigen Jahren ist der Netzteilwirkungsgrad immer mehr in den Mittelpunkt gerückt. Das für Kunden einfach zu verstehende System hinter 80 PLUS ermöglicht auch eine werbewirksame Vermarktung des Qualitätsfaktors Wirkungsgrad. Da das System der Zertifizierung bei dem Unternehmen, welches hinter 80 PLUS steht, nicht unbedingt als manipulationssicher zu betrachten ist und sich insgesamt auch eher an den Interessen der Unternehmen als an den der Endkunden orientiert, sollte 80 PLUS nicht überwertet werden. Keinesfalls darf man es als Qualitätssiegel für das gesamte Netzteil verstehen, denn die Effizienz ist nur ein Merkmal von vielen, welche für ein gutes Netzteil relevant sind. Vor dem Kauf eines Netzteils sollte man sich daher auch weiterhin aus verschiedenen objektiven Quellen informieren.

Unabhängig von 80 PLUS: Das Schöne am Thema Netzteileffizienz ist, dass der Kunde mittlerweile mehrere Gründe für den Kauf eines darin besonders guten Netzteils finden kann. Er kann es zum wirklichen Einsparen von Energiekosten nutzen, er kann sein grünes Gewissen durch das eingesparte Kraftwerks-CO2 etwas beruhigen, aber der wahrscheinlich wichtigste Grund ist, dass eine hohe Effizienz auch an neueste und beste Technik glauben lässt. Daher ist ein Blick auf die Qualität der Ausgangsspannungen weiterhin wichtig, denn ein gutes Netzteil soll effizient UND stabil arbeiten.

Wirkungsgrad

Da sich mit unserer Teststation neben der Leistungsaufnahme aus dem Stromnetz auch die an den (imaginären) PC abgegebene Leistung bestimmen lässt, können wir damit auch quantitative Vergleiche der getesteten Netzteile vornehmen. Wir bestimmen dabei einmal die Effizienz über den Lastbereich des Netzteils selber und dann noch zum praxisnahen Vergleich an drei für alle Netzteile gleichen Punkten.

Die Effizienzmessungen lassen wir bei einer sehr niedrigen Last von 5 % beginnen, was hier knapp über 30 W an abgegebener Leistung entspricht. Bei dieser geringen Last außerhalb des normalen Arbeitsbereiches eines Netzteils liegt der Wirkungsgrad meist noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Das Corsair TX650M erreicht hier bereits einen eher durchschnittlichen Wirkungsgrad von 74,6 %.

Bei einer Last von 10 % werden dann bereits 84,8 % erreicht, was ebenfalls einen brauchbaren Wert darstellt. Bei 20 % liegt der Wirkungsgrad bei guten 90,0 %, wobei er mit zunehmender Last dann noch weiter ansteigt. Das Wirkungsgradmaximum erreicht das Corsair TX650M im Bereich von 30 bis 80 % an Last, wo es Werte größer 92 % erreicht. Der von uns gemessene Maximalwert liegt bei 92,8 % bei einer Last von 50 %. Mit steigender Last beginnt der Wirkungsgrad dann langsam abzusinken und erreicht bei 80-%-Last noch sehr gute 92,0 %. Das gute Bild wird mit 91,1 % Wirkungsgrad unter Volllast dann komplettiert.

Das Corsair TX650M ist nach regulären 80 PLUS-Kriterien eingestuft, d.h. wir haben im Testverlauf wie üblich unsere Spannungsquelle jeweils kurz auf 115-V-Netzspannung umgestellt. Die Anforderungen für 80 PLUS Gold umfassen zu erreichende Mindestwerte an drei Lastpunkten (20 %, 50 % und 100 %).

 Lastpunkte 10 % 20 % 50 % 100 %
 80 PLUS Gold (Mindestwerte) - 87 % 90 % 87 %
 Corsair TX650M (2021) 83,2  % 88,7 % 91,1 % 88,4 %


An drei von drei für 80 PLUS Gold relevanten Lastpunkten erreichen die gemessenen Wirkungsgrade des Corsair TX650M die Mindestwerte deutlich. 

Effizienz bei 90W

Wirkungsgrad in Prozent
Mehr ist besser

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Interessant ist auch der direkte Vergleich an drei festen Lastpunkten, da sich hier die Netzteile direkt miteinander vergleichen lassen, als ob man sie in demselben Rechner verwendet.

Der erste Punkt mit 90-W-Leistungsaufnahme entspricht älteren Office-PCs oder einem modernen Mittelklasse-System im Idle. Das Corsair TX650M erreicht hier mit 87,3 % einen eher niedrigen Wert und verfehlt den Messwert des Vorgängermodells um gut einen Prozentpunkt.

Effizienz bei 250W

Wirkungsgrad in Prozent
Mehr ist besser

Bei etwas höheren Werten, in diesem Falle 250-W-Leistungsaufnahme des Systems, kann das Corsair TX650M im Vergleich zu den Mitbewerbern deutlich aufholen und liegt mit 92,6 % auf dem Niveau eines Corsair RM750x oder RM650, mit leichtem Vorsprung vor einem Seasonic Focus Plus Gold.

Effizienz bei 500W

Wirkungsgrad in Prozent
Mehr ist besser

Am dritten Messpunkt, bei 500-W-Leistungsaufnahme, liegt das Corsair TX650M weiterhin gut im Rennen und kann sich knapp ins obere Drittel des Vergleichsfeldes vorarbeiten. Mit dem gemessenen Wirkungsgrad von 92,1 % kann das TX650M verglichen mit anderen 80-PLUS-Gold-Netzteilen eine recht gute Effizienz zeigen.

Ein Blick auf den Verlauf der Wirkungsgradkurve zeigt, dass sich das neue TX650M besonders im mittleren und hohen Lastbereich wohlfühlt. Bei sehr niedrigen Lasten, wo auch die Kurve besonders stark ansteigt, kommt es etwas später in Fahrt als andere Vergleichsnetzteile, was sich z.B. am Wert des 90-W-Messpunktes gezeigt hat. Dafür bricht seine Effizienz im hohen Lastbereich vergleichsweise wenig ein. Für einen Rechner, der viel unter Last arbeitet, z.B. bei Gaming, ist das sicher eine praktische Auslegung. Bei einem anderen Nutzungsverlauf mit viel Idle-Betriebszeit würde sich natürlich ein Netzteil mit besserer Niedriglasteffizienz empfehlen.