TEST

Corsair HX1000i (2022) im Test

Die Neuauflage des Klassikers mit iCUE-Schnittstelle - Corsair HX1000i (2022) - Lautstärke und Ausstattung

Portrait des Authors


Werbung

Ein leiser Betrieb gehört bei Corsairs Netzteilen zum guten Ton und daher bringt auch das neue HX1000i entsprechende Features mit. Der hauseigene 140-mm-Lüfter mit der Modellnummer NR140P ist mit einer Lagerung vom Typ Fluid Dynamic Bearing ausgestattet. Die Lüftersteuerung ist standardmäßig auf eine semi-passive Lüfterkennlinie eingestellt, bei welcher der Lüfter in niedrigen Last- bzw. Temperaturbereichen ausgeschaltet bleibt. Die Kennlinie kann über iCUE natürlich noch (fast) beliebig umkonfiguriert werden. Wobei es aufgrund einer benötigten Mindestkühlungen Grenzen gibt, was sich konfigurieren lässt und im Betrieb tatsächlich gefahren wird. So ist es nicht möglich, per Runterziehen der Kurven ein voll-passives Netzteil zu erzeugen.

In unserem Test konnte das HX1000i mit einem sehr leisen Betrieb punkten. Für den Test haben wir die ab Werk eingestellte Lüfterkennlinie unverändert gelassen. Den lüfterlosen und damit auch lautlosen Betrieb konnte das HX1000i bis einschließlich des 40-%-Lastpunktes aufrechterhalten. Beim Wechsel auf den 50-%-Lastpunkt startete der Lüfter und lief mit einer Drehzahl von knapp über 400 U/min, womit das HX1000i sehr leise blieb. Auch bei einer Last von 50 % und 600 U/min blieb es sehr leise, nur mit einem sehr schwachen Brummen in nächster Nähe zum Netzteil. 

Last 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 80 % 100 %
Lüfterdrehzahl (in U/min)
0 0 0
0
425 6008751175

An den weiteren Lastpunkten werden dann 875 U/min (80 % Last) und 1.175 U/min (Volllast) erreicht. Bei 800 U/min blieb das HX1000i angenehm leise, wohingegen bei Volllast der Lüfter an sich noch leise blieb, aber sich doch ein leichtes Lüfterrauschen bemerkbar macht. Zumindest unter Volllast war dann zusätzlich zum Lüfterrauschen auch ein leichtes "Spulenzwitschern" zu hören.

Insgesamt konnte das HX1000i aber in Sachen Lautstärke voll überzeugen. Über iCUE lässt sich die Lüfterkennlinie dann noch weiter nach persönlichem Geschmack anpassen. 

Das voll-modulare Kabelmanagement beim HX1000i weist im Prinzip keine Besonderheiten auf. Das Stecksystem ist bestens bekannt, ebenso die schwarzen Flachbandkabel bei allen Anschlusskabeln außer dem 24-Pin-ATX-Kabel.

Beim HX1000i werden drei Anschlusskabel mit je einem 8-Pin-EPS-Anschluss mitgeliefert, womit es auch für exotische Mainboards geeignet ist. Für Grafikkarten etc. stehen insgesamt drei Anschlusskabel bereit, welche jeweils zwei 8-(6+2)-Pin-Stecker tragen. Sechs (klassische) PCI-Express-Anschlüsse sollten für die meisten Systeme ausreichen, allerdings haben Anschlusskabel mit zwei Steckern immer den Nachteil, dass wenn (nur) eine Grafikkarte optimal über zwei Kabelstränge versorgt werden sollen, dort an der Grafikkarte dann der jeweils ungenutzte zweite Abgriff am Strang herumbaumelt. Wie erwähnt verzichtet Corsair beim HX1000i auf einen neuen 12VHPWR-Anschluss, was aber für die meisten User sicher zu verschmerzen ist, insbesondere wenn man dem "Red Team" angehört.

Etwas irritiert waren wir bei den Anschlüssen für Peripherie-Geräte. Dem HX1000i liegen insgesamt vier Kabelstränge bei: Zwei sind mit je vier SATA- und zwei weitere mit je vier 4-Pin-Molex-Steckern versehen. Insgesamt macht das acht SATA- und acht 4-Pin-Molex-Stecker, wobei letztere eigentlich in der Vergangenheit am Aussterben waren und fast alle Netzteile nur noch einige wenige Stück mitgebracht hatten. Wenige Addon-Komponenten brauchen noch diesen Steckertyp und viele verwenden stattdessen den SATA-Stromstecker, so auch z.B. AiO-Wasserkühlungen oder Lüftersteuerungen. In einem größeren Gehäuse mit etwas mehr (Storage-)Komponenten kann es da mit nur zwei SATA-Kabelsträngen schon schnell knapp werden.

Die USB-Verbindung zur iCUE-Schnittstelle wird beim HX1000i über ein auf der Innenseite angebrachte USB-C-Buchse hergestellt, für die ein passendes Verbindungskabel auf einen USB-Pfostenstecker-Anschluss am Mainboard beiliegt. Über die genaue Funktion der LED oberhalb der Buchse schweigt sich Corsair leider sowohl im Handbuch als auf der Webseite aus.

Sofern man iCUE nicht bereits installiert hat, kann nach dem Download der aktuell 1,1 GB großen iCUE-Software die Verbindung zum Netzteil hergestellt werden.

Im Prinzip bietet die iCUE-Schnittstelle beim HX1000i drei verschiedene Features. Als erstes wäre das Hardware-Monitoring zu nennen, bei dem das Netzteil alle wesentlichen Kennzahlen herausrückt. So sind Temperaturen, Leistungen, Spannungen, Stromstärken, Lüfterdrehzahl und Effizienz auszulesen, je nach Wert global und/oder z.B. spezifisch für bestimmte Spannungsschienen. Im Großen und Ganzen scheinen die angezeigten Messwerte gut zu passen, wenngleich es immer mal Abweichungen gibt, z.B. bei den Strömen auf den Nebenspannungen. Um einen guten Überblick über den Status des Netzteils zu bekommen, reichen sie aber definitiv aus.

Der zweite Bereich wäre die Lüftersteuerung, bei dem der User neben der Standard-Einstellung selbst neue Profile anlegen kann. In dem Profil kann dann direkt die Lüfterkennline und Abhängigkeit von Sensortemperaturen eingestellt werden. Ein schneller Wechsel zwischen den verschiedenen Profilen ist ebenso möglich.

Die dritte Funktion der iCUE-Integration des HX1000i ist die bereits erwähnte Umschaltmöglichkeit zwischen Multi-Rail- und Single-Rail-Betrieb, wobei die Voreinstellung Mehrspur-OCP sicher die beste Variante für die meisten User ist.

Diese drei Funktionen mögen für sich gesehen recht übersichtlich erscheinen, aber wer schon ein System mit iCUE-Komponenten hat, für den sind das dann drei weitere in seinem Gesamtsystem, die die Funktion bzw. "Daten-Vielfalt" weiter erhöhen.