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Angesichts der Leistungsdichte von SFX-Netzteilen liegt die Annahme nahe, dass diese aufgrund des Kühlbedarfs nicht wirklich leise arbeiten können, aber wir hatten bereits einige SFX-Modelle im Test, die vergleichsweise leise ihren Dienst verrichtet haben. Wobei die meisten bis in den mittleren Lastbereich hinein leise bis sehr leise zu Werke gehen, aber im hohen Lastbereich dann doch etwas den Lüfter aufdrehen. Beispiele für insgesamt angenehm leise SFX-Netzteile sind hier Corsairs SF Series, aber auch das Seasonic Focus SPX 750W oder das Cooler Master V850 SFX Gold.
Im Marketing beschreibt SilverStone das Extreme 850R Platinum mit einem "ultraleisen 92-mm-FDB-Lüfter", von daher waren wir auf die Performance gespannt. Die Lüftersteuerung bietet einen rein aktiven Modus, bei dem der Lüfter vom Start an ein Basisdrehzahl hält und diese später bei Last/Temperatur entsprechend nach oben anpasst. Im semi-passiven Modus wird der Lüfter (laut Hersteller) erst aktiviert, wenn die Last ca. 200 W überschreitet. Auch an einen zweiminütigen Nachlauf des Lüfters nach Herunterfahren hat SilverStone gedacht.
In unserem Test konnte das Extreme 850R Platinum mit einem insgesamt sehr leisen bis unauffälligen Betrieb punkten. Bei niedrigen Lasten beträgt die Grunddrehzahl im aktiven Modus knapp 1.200 U/min, wodurch der Lüfter auch in direkter Nähe nur sehr schwach wahrnehmbar ist. Im semi-passiven Modus aktiviert das Extreme 850R den Lüfter erst nach längerer Zeit am 30-%-Lastpunkt und bleibt bis dahin lautlos. Ab diesem Punkt sind die Kennlinien beider Modi gleich. Im Test hat unser Sample die 1.200 U/min auch nach Erreichen des 80-%-Lastpunktes zunächst gehalten. Erst bei weiterer Lasterhöhung wurde die Lüfterdrehzahl gesteigert, die sich nach einiger Zeit bei Volllast bei ca. 2.000 U/min einpendelte. Bei dieser Drehzahl ist der Lüfter zwar wahrnehmbar, aber insgesamt fast noch unauffällig und wenig aufdringlich.
Last | 10 % | 20 % | 30 % | 40 % | 50 % | 60 % | 80 % | 100 % |
Lüfterdrehzahl (in U/min) - aktiv | 1.200 | 1.200 | 1.200 | 1.200 | 1.200 | 1.200 | 1.200 | 2.000 |
Lüfterdrehzahl (in U/min) - semi-passiv | 0 | 0 | 0 | 1.200 | 1.200 | 1.200 | 1.200 | 2.000 |
Der lautlose Betrieb bei niedrigen Lasten ist bei Rechnern, die nicht nur für Gaming oder als Workstation genutzt werden, sehr angenehm. Bei mittleren Lasten bleibt das SilverStone Extreme 850R Platinum leise und ist auch unter Volllast nicht als laut zu bezeichnen.
Das voll-modulare Kabelmanagement bietet insgesamt gute Anschlussmöglichkeiten, allerdings sind diese nicht mit denen von ATX-Netzteilen zu vergleichen. Aber in typischer Anwendung in Kompakt-Systemen werden weder besonders viele Anschlüsse eines Typs, noch besonders lange Anschlusskabel benötigt. Für Grafikkarten stehen insgesamt zwei 8(6+2)-Pin-Anschlüsse und ein 12VHPWR-Anschluss zur Verfügung. NVIDIA-Grafikkarten der 4000er-Generation sind also kein Problem, allerdings gibt bei AMD oder NVIDIAs 3000er-Generation durchaus die eine oder andere Karte, die insgesamt drei klassische PCI-Express-Stecker für die Versorgung benötigt.
Und ja, im Raum steht bereits, dass der 12VHPWR-Verbinder in nicht zu ferner Zukunft bereits wieder ersetzt werden wird, aber der nahezu baugleiche Nachfolger 12V-2x6-Stecker soll dazu kompatibel sein. Bei der neuen Version "12V-2x6" werden auf Seite der "Buchse" (= Grafikkarte) die vier Pins der "Seitenbandverbindung" unterhalb der eigentlichen zwölf Kontakte zur Leistungsübertragung etwas zurückversetzt, um die Betriebssicherheit zu erhöhen. Über einen der Seitenband-Pins wird eine Art "Power-Good-Signal" übertragen und durch das Zurückversetzen wird sichergestellt, dass wenn dieser Signal-Pin Kontakt hat, die darüberliegenden Kontakte zur Leistungsübertragung auch einen guten Kontakt haben. Dies soll zusammen mit etwas höheren Anforderungen an die Strombelastbarkeit der Pins die bekannten "thermischen Probleme" verhindern, die bei in Steckernähe stark geknickten oder nicht richtig eingesteckten 12VHPWR-Kabeln auftreten können.
Das SilverStone das Extreme 850R Platinum bietet insgesamt zwei 8(4+4)-EPS-Pin-Anschlüsse, jeweils an einem eigenen Kabelstrang, und ist daher bei der Auswahl des Mainboards kein limitierender Faktor.
Für Peripheriegeräte stehen insgesamt drei Kabelstränge zur Verfügung. Zwei Stück tragen jeweils 4-SATA-Abgriffe, was insgesamt acht SATA-Geräte ermöglicht. Der dritte Kabelstrang ist mit drei 4-Pin-Molex- und einem 4-Pin-Floppy-Anschluss versehen. Letzter ist eigentlich bereits ausgestorben, aber SilverStone integriert ihn dennoch.
Alle modularen Kabel sind als schwarze Flachbandkabel ausgeführt. Auch das ATX-24-Pin-Kabel ist in dieser Art ausgeführt. Bzgl. Längen und der Verarbeitung der Kabel gibt es nichts auszusetzen.