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Eines der wohl wichtigsten Kriterien beim Kauf eines NAS sind wohl die Übertragungsraten. Wir testen Samba, FTP und iSCSI auf ihre Performance. Im Test übertragen wir einmal eine zwei Gigabyte große Datei und dann 2000 Dateien mit jeweils einem Megabyte. Um Messfehler auszuschließen, führen wir jeden Test drei Mal durch und mitteln die daraus resultierenden Ergebnisse. Wir beginnen mit einer zwei Gigabyte großen Datei.
Mit allen drei Protokollen knackt man die 100-MB/s-Marke. Noch sind alle drei Protokolle etwa gleich auf.
Werden Daten auf das NAS geschrieben, sieht die Welt schon ein wenig anders aus. iSCSI kann Punkten, da viele Nutzdaten bei gleichzeitig wenig Overhead übertragen werden können.
Im zweiten Test werden zwei Gigabyte in 2000 je 1 Megabyte großen Dateien übertragen. Dieses Szenario spiegelt vor allem ein Datei-Backup wieder, bei dem oft viele sehr kleine Dateien übertragen werden müssen.
Den ersten Platz teilen sich hier iSCSI und FTP, Samba muss sich mit nur 42 MB/s geschlagen geben.
Beim Schreiben zeigt sich ein ähnliches Bild. Während iSCSI und FTP akzeptable 54 bzw. 55 MB/s liefern, bringt es Samba nur noch auf 18 MB/s.
Wenn man also nur nach Übertragungsraten geht, dann gewinnt iSCSI den Vergleich und Samba muss sich mit dem letzten Platz zufriedengeben. Allerdings ist Samba das "funktionalste" Protokoll. Die Dateien können auf dem Server liegen und müssen nicht wie bei FTP erst auf den Computer übertragen werden. Außerdem punktet Samba bei der Rechteverteilung, die sich bei iSCSI nicht ganz so einfach gestaltet. Zudem wird der Funktionsumfang des NAS stark eingeschränkt, wenn man mit iSCSI arbeitet. Schön wäre hier eine Hybrid-Lösung aus (mehreren) kleineren iSCSI-Targets und einem weiteren großen Samba-Volumen.
Synology verspricht auf der Homepage Übertragungsraten von 113 MB/s beim Lesen und 102 MB/s beim Schreiben. Allerdings sind dafür sogenannte Jumboframes nötig. Bei Jumboframes wird die Nutzgröße der Netzwerk-Pakete von 1500 Bytes auf bis zu 9000 Bytes erhöht. So passt mehr Inhalt in ein einziges Paket und man braucht für die gleiche Datenmenge weniger Overhead (Kontrolldaten). Leider existieren für Jumboframes keinerlei Standards und deswegen handelt jeder Hersteller Jumboframes so wie er möchte, was häufig zu Problemen im Netzwerk führt. Sobald wir auf unserem Testrechner einen MTU-Wert (Maximum Transmission Unit) von mehr als 1500 einstellten, konnten wir das Webinterface des DS710+ nicht mehr erreichen. Samba-Verbindungen funktionierten weiterhin, allerdings nicht merklich schneller als ohne Jumboframes. Weil es sich bei DS710+ um ein Netzwerkgerät für den professionellen Einsatz handelt, raten wir vom Einsatz von Jumboframes ab, da die Probleme die auftreten können in keinem Verhältnis zur erhöhten Übertragungsrate stehen.