Werbung
Bereits bei vorherigen Tests lobten wir die vielen Funktionen des Diskstation Managers, dem "Betriebssystem" des NAS wenn man so will. Mit der Version 3.2 macht Synology noch einmal einen riesigen Schritt nach vorn in Sachen Featurevielfalt. In unserem Test nutzen wir die Beta des DSM 3.2. Diese bietet unter anderem Timemachine-Support für OS X Lion. In unserem Test erwies sich die Beta als sehr stabil, dennoch ist und bleibt es eine Beta-Version und sollte deswegen mit Vorsicht genossen werden. Auch Synology warnt vor etwaigen Folgen und schreibt Folgendes auf die Homepage:
„The DiskStation OS beta is for evaluation purpose only. It is suggested that you always back up data on your Synology product to other locations first. Synology holds no responsibility for any data loss caused by the DiskStation OS beta.“Wir haben die Features in fünf Gruppen sortiert. Dateifreigabe, Multimedia-Dienste, Web-Dienste, sonstige Netzwerk-Dienste und Webapplikationen.
Fangen wir vorne an: Dateifreigabe. Möglich ist das klassisch via Samba/CIFS, Apples AFP oder auch via NFS. Benutzer und Gruppen verwaltet das NAS zentral, für jeden Benutzer kann festgelegt werden, auf welche Dienste er in welchem Umfang zugreifen kann. Für die Windows-Welt bietet Synology editierbare ACL (Access Control Lists), so können Rechte einzelner Ordner direkt in Windows-Explorer editiert werden. Die Mac-Welt freut sich hingegen über AFP in der Version 2.2, das auch mit OS X Lion wieder Timemachine-Backups auf dem NAS erlaubt.
Im Bereich Multimedia bietet Synology den "klassischen" DLNA-Server, der Inhalte an kompatible Fernseher und Konsolen streamt. In der neusten Version ist das NAS außerdem in der Lage, auch Videos aus Matroska-Containern (MKV) zu streamen. Dazu gibt es außerdem einen iTunes-Server, der auf dem Server gespeicherte Musik für iTunes-Clients freigibt. Außerdem ist es möglich auf Musik und Bilder via Audio- und Photostation zuzugreifen, dazu aber später mehr.
Wer eine eigene Homepage auf seinem NAS hosten möchte, kann auf den integrierten Webserver zurückgreifen. Dieser beherrscht sowohl PHP als auch MySQL. Ein FTP-Server um Dateien einfach hoch- bzw. runterzuladen und zu bearbeiten ist ebenfalls an Bord. Außerdem beherrscht der Server WebDav. Dieser Dienst ermöglicht den Zugriff auf Webinhalte mit HTTP-Befehlen. Mit dem CalDav-Server können Kalender auf dem NAS gehostet werden, sodass zum Beispiel Apples iCal, Mozillas Sunbird oder auch das iPhone direkt darauf zugreifen können.
Wie wäre es mit einem eigenen E-Mail-Server? Kein Problem. Aktivieren und schon geht es los. Wer einen kompatiblen Router hat, braucht sich dann sogar nicht mal mehr um eventuelle Portfreigaben kümmern, eine Liste der kompatiblen Geräte findet sich hier. Allerdings ist der heimische Mailserver nicht unbedingt empfehlenswert. Denn: Wer keine feste IP sein eigen nennt muss auf DynDNS-Hosts (ein Hostname, der immer auf die aktuelle IP verweist) ausweichen. Und genau solche Adressen werden von anderen Mailservern im Namen des Spamschutzes blockiert. Und ein Mailserver dessen Mails nicht zu 100% ankommen ist nicht wirklich praktikabel.
Wer noch mehr Dienste möchte, kann auf das neue Paket-Zentrum zurückgreifen, ein App-Store für das NAS, wenn man so will. Hier lässt sich zum Beispiel ein Webinterface für den eben angesprochenen Mail-Server laden. Außerdem gibt es zusätzliche Pakete für den Web-Server (Webalizer, Wordpress, phpmyaadmin), einen Squeezebox-Server um Musik an Logitechs Squeezebox zu senden und sogar einen HASP-Lizenzserver, der Lizenzen bestimmter Produkte im Netzwerk verwaltet.
Gut hat uns auch der VPN-Server gefallen. So lässt sich ohne große Umstände eine sehr sichere Verbindung zum NAS aufbauen. Zusätzlich gibt es noch ein "Timebackup" genanntes Programm, dass in der Lage ist mehrere Versionen einer Datei zu speichern und zu archivieren. Eine Art Timemachine-Dienst für das komplette NAS. Teilweise handelt es sich hier aber noch um Beta-Software, die wie der DSM mit Vorsicht zu genießen ist.