Sowohl die DS214+ als auch die DS214play kommen in einem schwarzen Gehäuse daher. Während man der DS214+ ein Gehäuse aus Metall spendierte, muss die DS214play mit einem Gehäuse aus Kunststoff auskommen. Die Front ist bei beiden Geräten aus Kunststoff, bei der DS214+ sind die Festplattenkäfige direkt von vorn zugänglich, bei der DS214play befindet sich eine Blende mit Klavierlackoptik vor den Festplatteneinschüben. Beide Geräte sind unabhängig von den eingesetzten Materialen sehr gut verarbeitet, im Inneren beider Geräte befindet sich ein solider Metallrahmen, der die Hardware an Ort und Stelle hält.
Prozessorseitig könnten die beiden Geräte eigentlich nicht verschiedener sein: Während man bei der +-Variante einen ARM-Prozessor namens "Armada" von Marvell findet, bezieht die play-Variante ihre Leistung von einem neuen Intel Atom-CE5335 mit "klassischer" x86-Architektur. Bisher setzte Synology bei den +-Modellen eigentlich immer auf Intels Atom-Plattform und in den kleineren Varianten eher auf ARM - die DS214+ ist hier die Ausnahme. Die Atom-CE-Serie ist von Intel speziell für den Einsatz in HTPCs und NAS-Einheiten konzipiert worden und bietet nativ einen HDMI-Anschluss für einen Fernseher, mit dem sich eine Art Hybrid aus NAS und HTPC formen lässt. Wir hatten bereits zwei Geräte im Test, bei denen dieses Konzept zum Einsatz kam, das waren das N2560 von Thecus und sowie das AS-302T von ASUSTOR, welche wir beide für ihre Multimedia-Features lobten. Synology allerdings geht einen anderen Weg, statt auf einen direkten HDMI-Ausgang setzt man lieber auf Streaming - und zwar an nahezu jedes Gerät. Während DLNA ja mittlerweile Standard ist, beherrscht die DSM-Software von Synology auch das Streaming an den Browser via Webinterface oder an Smartphones via App. Auch an das Apple TV und an Googles Chromecast kann gestreamt werden und das sogar in 1920 x 1080 Pixeln, wobei hier in Echtzeit konvertiert wird. Laut Synology ist die HDMI-Technik einfach noch nicht ausgereift und so ging man eben einen anderen Weg - Synology plant aktuell kein Modell mit HDMI-Ausgang.
Der Einbau der Festplatten gestaltet sich sehr einfach. Die Festplatten sitzen bei beiden Geräten auf Einbaurahmen aus Kunststoff. Die Festplatten werden werkzeuglos an den Rahmen befestigt und danach ins Gehäuse geschoben, in dem sie dann fest einrasten, einfacher geht es nicht. Anschlussseitig bieten beide Geräte vorne einen USB 2.0-Anschluss, warum man hier nicht auch direkt auf USB 3.0 setzt, ist uns ein Rätsel, bietet es sich doch gerade am Frontanschluss an, zum Beispiel USB 3.0-Festplatten anzuschließen, um davon Daten schnell mal vom oder auf das NAS zu laden. Beim play-Modell ist zusätzlich ein SD-Kartenleser verbaut - praktisch! Auf der Rückseite besitzen beide Geräte zwei USB 3.0-Anschlüsse und eSATA sowie einen (DS214play) beziehungsweise zwei (DS214+) Gigabit-Ethernet-Anschlüsse, wobei die wenigsten Nutzer vermutlich beide Gigabit-Anschlüsse nutzen werden, aber hier gilt: Was man hat, hat man. Externe Geräte mit FAT32 und NTFS sind kein Problem, schade ist allerdings das exFAT nicht unterstützt wird.
Aber was ist denn jetzt besser? Auch wenn im Smartphone-Markt ARM absolut dominiert, gilt zumindest im Netzwerkbereich noch, dass x86 eigentlich immer die leistungsfähigere Plattform ist. Bei einem Gerät, das in vielen Fällen dauerhaft läuft, spielt aber auch der Energieverbrauch eine signifikante Rolle. Auch wenn Intels Atom-Plattform mittlerweile sehr energieeffizient ist, kommen sie noch immer kaum an die ARM-Geräte heran. Genauso verhält es sich auch in unserem Test. In beiden Geräten laufen zwei 2 TB-Festplatten aus der RED-Serie von Western Digital, die für sich knapp 10 Watt benötigen. Während die play-Variante auf Intel-Atom-Basis schon mit sehr niedrigen 12 Watt punkten kann, schafft es die DS214+ auf gerade einmal 8 Watt und braucht damit rein rechnerisch gesehen 30% weniger Energie. Damit ist die DS214+ auch das bisher energiesparendste 2-Bay-NAS, das wir bisher im Test hatten.
Der Energieverbrauch spielt mittlerweile eine sehr große Rolle. Vor allem bei Systemen, die dauerhaft oder nahezu dauerhaft laufen, sollte der Energieverbrauch stimmen. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, haben wir den Energieverbrauch der Platten vom System getrennt, so lassen sich auch Systeme mit verschiedener Plattenanzahl vergleichen.
System | Festplatten | Gesamt | |
QNAP TS219pII | 12 | 10 | 22 |
iomega ix2-200 | 8 | 10 | 18 |
Synology DS411+II | 30 | 20 | 50 |
WD My Book Live | 6 | 4 | 10 |
Seagate GoFlex Home | 4 | 4 | 8 |
Netgear ReadyNAS Ultra 2 Plus | 16 | 10 | 26 |
Synology DS212+ | 12 | 10 | 22 |
ZyXEL NSA325 | 7 | 10 | 17 |
Thecus N4100EVO | 34 | 20 | 54 |
Synology DS412+ | 25 | 20 | 45 |
Thecus TopTower N6850 | 37 | 30 | 67 |
Synology DS413 | 20 | 20 | 40 |
Synology DS213air | 10 | 9 | 19 |
Thecus N5550 | 18 | 25 | 43 |
ASUSTOR AS-604T | 15 | 20 | 35 |
Thecus N2560 | 12 | 12 | 24 |
ASUSTOR AS-302T | 14 | 12 | 26 |
Synology DS214+ | 8 | 10 | 18 |
Synology DS214play | 12 | 10 | 22 |
Alle Angaben in Watt
Alle Geräte verfügen über einen Energiesparmodus, in dem Festplatten abgeschaltet werden. Meist wird auch noch die Prozessorleistung heruntergefahren, was zu einem sehr niedrigen Energieverbrauch führt.